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Fetzenhafte Künstler-Erinnerungen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer

Murten Es wimmelt von ihnen. Auf der Tischdecke, auf dem Hotelzimmerboden, an allen Wänden: Kakerlaken. Durchs geöffnete Fenster ist die wilde Natur hör- und sichtbar. So erinnert sich Serge Brac an eine Nacht in Ruanda anno 1966. Die schwarze Schönheit, die sich in weissen Leintüchern räkelt, bleibt namenlos.

«Souvenirs d’Artistes», Erinnerungen von Künstlern, heisst die fünfte Dauerausstellung im Harteveld-Showroom an der Ryf in Murten. Wiederum bieten Eveline und Robin Harteveld Raum für eine Vielzahl von Künstlern – deren 16 sind es dieses Mal. Jeder von ihnen rekonstruierte ein besonderes Erlebnis oder einen Gegenstand aus seiner Erinnerung. «Mir gefällt, dass gänzlich verschiedene Techniken und Materialien zusammengekommen sind», sagt Eveline Harteveld. Dadurch sei für jeden etwas dabei und die Ausstellung sei für niemanden langweilig.

Mit den Augen schmecken

«SCHLÄCKE» steht in riesigen Lettern auf dem Werk von Pierre-Yves Bersier. Schwarze Lakritzschnecken, rote Bonbons in Herzform und weitere Leckereien hat der Künstler mit Lack konserviert und diesen wichtigen Bestandteil so mancher Kindheit in einem Bild festgehalten – daneben stehen zwei Schüsselchen mit sauren Zungen bereit; wohl weil sich Augen so schlecht an Geschmäcke erinnern können.

Andere denken an die Berufe ihrer Väter: Ein antikes Coiffeurgeschäft mit Bürsten und Messern hat Christian Husler nachgestellt, bei Flaviano Salzani sind die Sohlen eines Schuhmachers zu sehen.

Mit dabei: zwei Tinguelys

Mitten unter ihnen: Miriam Tinguely, Freiburger Künstlerin und Tochter von Eva Aeppli und Jean Tinguely. Für die Ausstellung in Murten lässt sie ihre Erinnerung symbolisch wie einen Drachen steigen – oder sind es Erinnerungen daran, wie sie selber mit dem Drachen gespielt hat? Tinguely hat ihre Erinnerung mit wässriger Farbe auf etwas gemalt, das wie Packpapier aussieht. In allen drei Bildern sind einige winzige Nadelstiche angebracht, vertikal und horizonal; die Drachenform wird mit feinem weissem Faden angedeutet.

Im gleichen Winkel des Ausstellungsraums stellt Francis Tinguely aus, der mit der berühmten Künstlerfamilie nur den Namen gemeinsam hat. Er hat vor dreissig Jahren Kunst gemacht, häufig Skulpturen aus Marmor, und führt nun ein Restaurant in Freiburg. In seiner Installation erinnert sich Tinguely an seine Künstlertage: Ein Koffer voller Carrara-Marmor steht sinnbildlich für diese vergangene Zeit.

Harteveld-Showroom Murten, Ryf 70. «Souvenirs d’Artistes», Ausstellung bis am 2. August. Offen von Mi. bis Fr. jew. 13.30 bis 18 Uhr; Sa./So. 13.30 bis 16.30 Uhr.

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