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«Finanzen sind etwas sehr Persönliches»

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«Finanzen sind etwas sehr Persönliches»

Marianne Hauser eröffnet die Budget-Beratungsstelle Oberer und Mittlerer Sensebezirk

Was tun, wenn das Haushaltsbudget bereits Mitte des Monats ausgeschöpft ist? Ab sofort gibt es in Plaffeien eine neue Dienstleistung. Budgetberaterin Marianne Hauser erteilt konkrete Tipps, wie das Geld besser eingeteilt werden kann. Trägerschaft für das neue Angebot ist der Sozialdienst Sense-Oberland.

Von IMELDA RUFFIEUX

Marianne Hauser ist während ihrer Tätigkeit bei einer Bank und auf der Amtsvormundschaft in Rechthalten mit vielen Menschen in Kontakt gekommen, die Geldprobleme hatten. Sie ist damals zur Überzeugung gekommen, dass eine Budget-Beratung einem Bedürfnis entspreche und dass viele tiefgehende Probleme vermieden werden könnten, wenn die Planung der Finanzen besser wäre.

Diese Erfahrungen haben in ihr den Entschluss reifen lassen, ein solches Dienstleistungangebot aufzubauen. Sie suchte den Kontakt mit dem Sozialdienst, der Amtsvormundschaft und dem Friedensgericht und wurde durch die positiven Reaktionen der Verantwortlichen in ihrem Vorhaben bestärkt. Bei Budgetberatung Schweiz (siehe Kasten) fand sie die fachliche Unterstützung.

Vernetzt, aber dennoch unabhängig

Der Sozialdienst Sense-Oberland übernahm die Trägerschaft. Dadurch ist das Angebot auf der einen Seite mit den offiziellen Amtsstellen vernetzt, so dass auch Klienten von dieser Seite an Marianne Hauser verwiesen werden. Denn in einigen Fällen ist es für die betroffenen Menschen eine letzte Möglichkeit, ihre Finanzen in den Griff zu bekommen, bevor eine vormundschaftliche Massnahme notwendig wird. Auf der anderen Seite bleibt sie als Beraterin auch für alle anderen Klienten unabhängig.

Breites Beratungsspektrum

Was tun, wenn das Einkommen des Mannes nicht reicht, um eine vierköpfige Familie zu ernähren? Wie viel Taschengeld ist für einen 12-jährigen Jugendlichen angepasst? Und wie kann ein Rentner sein Geld am besten einteilen, damit es ihm noch für ein paar Extras reicht? Nach telefonischer Voranmeldung kann Marianne Hauser bei der Beantwortung der meisten dieser Fragen helfen.

«Ein erster Schritt ist die Erfassung des Ist-Zustandes: Was für Ausgaben müssen gedeckt werden und wie viel Geld steht zur Verfügung», hält die Fachfrau fest. Auf einem sogenannten Budget-Erhebungsblatt werden Angaben wie Miete, Heizung, Steuern, Versicherungen usw. eingetragen. «Oft genügt es schon, dass die Leute ihre Finanzen in Zahlen aufgelistet sehen. Vielfach ist auch sofort ersichtlich, weshalb Ende Monat ein Loch im Haushaltsbudget klafft: teure Kleinkredite und Leasings, aber oft auch kostspielige Hobbys können die Übeltäter sein», nennt sie Beispiele.

Gemeinsam geht sie mit ihren Klienten die Liste durch und macht im Gespräch Vorschläge, wo der Rotstift angesetzt werden könnte. «Viele Leute machen heute den Fehler, von der Hand in den Mund zu leben; das heisst, sie geben alles Geld, das sie verdienen, sofort wieder aus. Unvorhergesehenes, dringende Anschaffungen oder grössere Rechnungen, die halbjährlich oder jährlich zur Zahlung fällig werden, stellen dann ein Problem dar.»

Hilfe zur Selbsthilfe

Marianne Hauser kann ihren Klientinnen und Klienten lediglich Ratschläge für konkrete Sparmöglichkeiten geben oder aufzeigen, wie ein Budget eingehalten werden kann. Ob diese dann auch umgesetzt werden, liegt nicht in ihrer Hand. «Finanzen sind eine sehr persönliche Sache. Niemand gesteht wohl gerne ein, nicht mit Geld umgehen zu können», ist sie sich ihrer heiklen Aufgabe bewusst.

Sie ist aber auch überzeugt, dass jemand, der den Schritt macht und Hilfe sucht, wohl auch gewillt ist, etwas an der persönlichen Situation zu ändern. Sie sieht ihre Beratertätigkeit denn auch als Hilfe zur Selbsthilfe an.

Sie berät nicht nur Menschen, bei denen das fehlende Geld bereits zum Problem geworden ist, sondern vermittelt auch Budgetbeispiele zum Selbstausfüllen, zum Beispiel für Konkubinatspaare, für Bewohner einer Wohngemeinschaft oder Ausgabenkontrollen für Familien mit Kindern sowie Richtlinien, wie viel Kostgeld angemessen ist.

Verführerische Angebote

«In der heutigen Konsumgesellschaft ist es zu einfach, zu Geld zu kommen. Das breite Angebot von Kleinkrediten, teuren Leasingverträgen und Ratenzahlungsmöglichkeiten sind verführerisch», erklärt Marianne Hauser. Vor allem für jemand, bei dem das Geld schon knapp ist und der trotzdem nicht auf die neuesten Trends verzichten will. Die Konsequenzen werden im Moment des Kaufs oder beim Abschluss des Leasingvertrages kaum bedacht.

Der richtige Umgang mit dem Geld beginnt nach ihrer Meinung bereits im Kindesalter. «Viele Jugendliche lernen heute nicht mehr, mit Geld richtig umzugehen – sei es, weil ihnen die Eltern (fast) alle materiellen Wünsche erfüllen können oder weil das Thema Geld nicht oder ungenügend thematisiert wird. Hier kann ein angepasstes und regelmässig ausbezahltes Taschengeld, das der Jugendliche selber verwalten darf, Abhilfe schaffen.» Marianne Hauser ist auch überzeugt, dass es viele Eltern gibt, die lieber am Haushaltsgeld sparen, um dafür ihren Kindern Markenkleider zu kaufen, damit sie «dazugehören». «Der Druck der Gesellschaft ist sehr gross.»

Ein Büro in Plaffeien

Die Tarife für die Beratung sind der finanziellen Situation der Klienten angepasst. Sie bezahlen zwischen ein und zwei Prozent des monatlichen Nettoeinkommens. Die Beratungen erfolgen nach telefonischer Anmeldung; gegebenenfalls ist Marianne Hauser auch bereit, zu den Klienten nach Hause zu gehen. Ihr Büro befindet sich mitten im Zentrum von Plaffeien.

Klienten, die in Krisen stecken und deren Probleme nicht mit einer Budget- oder Schuldenberatung gelöst werden können, weist Marianne Hauser an andere Institutionen weiter oder vermittelt Adressen von Beratungsstellen, Rechtsdiensten usw.
Zur Person

Marianne Hauser ist 54 Jahre alt, verheiratet und wohnt in Rechthalten. Sie ist ausgebildete Arztgehilfin, hat später das Handelsdiplom gemacht und war während elf Jahren bei einer Bank im Inkasso-Wesen tätig. Bei der Amtsvormundschaft in Rechthalten arbeitete sie während anderthalb Jahren als Stellvertreterin des Amtsvormundes. Derzeit besucht sie eine Weiterbildung des Vereins Budgetberatung Schweiz. im
Budgetberatung Schweiz

Die Budgetberatung Schweiz (früher Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Budgetberatungsstellen) ist die Dachorganisation von rund 30 Budgetberatungsstellen hauptsächlich aus dem deutschschweizerischen Sprachraum. Trägerschaften der Budgetberatungsstellen sind Frauenorganisationen, kirchliche, staatliche und private Institutionen.

Die Budgetberatung Schweiz versteht sich als Fachorganisation, die sich im Bereich der Haushaltfinanzen für alle sozialen Bevölkerungsschichten einsetzt. Sie ist konfessionell und politisch unabhängig. Bezweckt wird die Zusammenarbeit der Budgetberatungsstellen und die Erarbeitung und Verbreitung der für die Budgetierung im Haushalt nötigen aktuellen Unterlagen. Der Verein organisiert die Ausbildung der Budgetberaterinnen und stellt deren kontinuierliche Weiterbildung sicher. Budgetberatung Schweiz ist als gemeinnütziger Verein organisiert. Er finanziert sich in erster L

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