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Finma legt Bericht zur Credit-Suisse-Krise vor – und verlangt mehr Aufsichtsbefugnisse

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Neun Monate nach der staatlich orchestrierten CS-Rettung zieht die Aufsichtsbehörde erste Lehren aus dem Debakel.

Die Credit Suisse war ein Vollbeschäftigungsprogramm: Die Finanzmarktaufsicht (Finma) hatte seit 2012 nicht weniger als 43 Vorabklärungen für mögliche Untersuchungen, sogenannte Enforcementverfahren, durchgeführt, 9 Rügen ausgesprochen, 16 Strafanzeigen erstattet sowie 14 Enforcementverfahren abgeschlossen – 11 gegen das Institut und 3 gegen natürliche Personen. 11 dieser 14 Verfahren fielen in den Zeitraum ab 2018. Diese Zahlen präsentiert die Finma in ihrem am Dienstag veröffentlichten Bericht zur CS-Krise.

Die Zahlen sind eindrücklich. Die Botschaft dahinter: Die Finma hat nicht tatenlos zugesehen, wie die Credit Suisse Vertrauen, Geld und Bank verspielte. Im Gegenteil: Sie habe im Rahmen der Aufsichtstätigkeit bereits viele Jahre vor der Krise weitgehende Massnahmen ergriffen, um den Mängeln insbesondere in der Corporate Governance und im Risikomanagement und in der Risikokultur der Bank zu begegnen.

In der Zeit von 2018 bis 2022 habe sie zudem 108 Vor-Ort-Kontrollen bei der Credit Suisse durchgeführt und dabei 382 Punkte festgestellt, die Massnahmen erforderten. Bei 113 dieser Punkte wurde das Risiko als hoch oder kritisch eingestuft. «Die Finma hat die ihr zur Verfügung stehenden Instrumente auf der ganzen Skala eingesetzt und das Risiko einer möglichen Destabilisierung der Credit Suisse früh erkannt», sagt Thomas Hirschi, Leiter des Krisenstabs und des Geschäftsbereichs Banken bei der Finma. Das Handeln habe Wirkung erzielt, «vermochte aber die Ursachen des Vertrauensverlusts wie die Mängel bei der Strategieumsetzung und im Risikomanagement nicht wettzumachen».

Finma hatte einen Plan B

Darüber hinaus hätte die Finma bereits ab dem Sommer 2022 von der Bank verlangt, sich mit verschiedenen Massnahmen für den Notfall vorzubereiten – wie etwa beispielsweise Verkäufe von Geschäftsteilen sowie später auch der Verkauf der ganzen Bank.

Und: Die Finma bereitete gleichzeitig auch eine mögliche Sanierung der Bank vor. Im März 2023 hatte die Finma nach eigenen Angaben ein alternatives Szenario erarbeitet. Für die Rolle als Präsident der Sanierungs-Credit-Suisse wäre Sergio Ermotti vorgesehen gewesen, mittlerweile hat er den Chefposten bei der neuen UBS übernommen.

Doch letztlich wurde der Sanierungsplan verworfen. Die Behörden waren laut Finma zum Schluss gekommen, dass mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS eine möglichst rasche Stabilisierung der Situation mit einem geringeren Risiko erreicht werden konnte.

Finma will mehr Transparenz

Und die Aufsichtsbehörde zieht erste Lehren aus dem Debakel und fordert erstens neue gesetzliche Grundlagen: Konkret plädiert sie für ein sogenanntes Senior-Manager-Regime, bei dem letztlich Verantwortlichkeiten klar Führungspersonen zugewiesen sind. Damit könnten sich bei Fehlern Chefs und Verwaltungsräte nicht mehr einfach aus der Affäre ziehen und behaupten, sie hätten nichts gewusst.

Weiter möchte die Finma – wie letztlich alle anderen Aufsichtsbehörden auch – Bussen verteilen können. Und vor allem: Sie will die Möglichkeit erhalten, regelmässig Enforcementverfahren zu veröffentlichen. Das heisst: Sie will informierten dürfen, wenn sie gegen Banken Untersuchungen durchführt. Und sie will auch ins Vergütungssystem von Banken eingreifen können.

Zweitens will die Finma auch bei sich selbst ansetzen. Sie will ihren Aufsichtsansatz «punktuell» anpassen und die Umsetzbarkeit von Stabilisierungsmassnahmen verstärkt prüfen, wie sie mitteilt.

Zudem unterstützt die Finma im Rahmen der Überprüfung der «Too big to fail»-Vorgaben strengere Standards in der Regulierung auf der Stufe von Einzelinstituten.

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