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Firmenkonkurse im Steigflug

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Firmenkonkurse im Steigflug

Der harte Wettbewerb in der Wirtschaft hinterlässt seine Spuren

Gemäss Veröffentlichungen im Schweizerischen Handelsamtsblatt wurden im vergangenen Jahr im Kanton Freiburg insgesamt 377 Konkurse eröffnet, 2,7 Prozent mehr als in den beiden Vorjahren. Dabei nahmen die Firmenpleiten markant zu und die Insolvenzmeldungen von Privaten gingen entgegen dem gesamtschweizerischen Trend spürbar zurück.

Von WALTER BUCHS

Das Wirtschaftswachstum hat sich im Kanton Freiburg im Jahr 2005 eher moderat entwickelt, aber trotzdem leicht besser als im Landesdurchschnitt. Bei der Arbeitslosenrate kam wie in den Vorjahren eine gewisse Robustheit der Wirtschaftsstruktur zum Ausdruck. Dieses relativ günstige Umfeld vermochte aber (noch) nicht auf die Entwicklung der Firmenkonkurse durchzuschlagen. Letztere nahmen nämlich um 17,4 Prozent auf 202 zu (siehe Grafik).

Im Strudel der Strukturbereinigung

In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres zeichnete sich im Kanton noch eine unterdurchschnittliche Zunahme der Firmenpleiten von +5,8 Prozent ab. Doch in der zweiten Jahreshälfte beschleunigte sich die negative Entwicklung. Die Zunahme um 17,4 Prozent, wie sie die grösste schweizerische Gläubigervereinigung Creditreform bekannt gab, liegt fast drei Mal höher als im Jahr 2004.

Diese Entwicklung überrascht umso mehr, als sowohl die Westschweizer Kantone als Ganzes als auch der Landesdurchschnitt einen Rückgang der Firmenkonkurse um gut vier Prozent ausweisen. Dabei ist allerdings zu ergänzen, dass die anderen Westschweizer Kantone im Gegensatz zu Freiburg im Vorjahr eine sehr starke Zunahme erlebten.

Kein Konjunkturindikator

Die absolute Zahl der Unternehmenspleiten sei allerdings zu relativieren, da sie nichts über die Grösse eines Unternehmens aussagt. Darauf macht der Vorsteher des kantonalen Konkurs-amtes, Alexandre Freundler, im Gespräch mit den FN aufmerksam (siehe nebenstehendes Interview). Nach seiner Beobachtung hätten insbesondere kleine, finanziell eher schwach dotierte Gesellschaften Konkurs anmelden müssen.

Wie Fachleute betonen, sind Firmenpleiten keineswegs nur Ausdruck einer schwierigen Wirtschaftslage. Sie zeugen auch von durchaus wünschenswerten strukturellen Veränderungen: Bei einer Morgenröte am Wirtschaftshimmel versucht manch einer sein Glück mit einer Firmengründung. Darauf weist auch die Zahl der Neueintragungen im Handelsregister hin (siehe Kasten). Wenn das aber nicht gelingt, wird der Betrieb wohl oder übel mittels Konkurs liquidiert.

Besser sieht das Bild im Jahr 2005 bei den Privatkonkursen aus. 175 Haushalte gingen im vergangenen Jahr Pleite. Das sind 10,3 Prozent weniger als im Vorjahr, als im Vergleich zu 2003 bereits ein Rückgang um 4,4 Prozent ausgewiesen wurde.

Bemerkenswert ist, dass auch bei den Privatkonkursen die Entwicklung im Kanton Freiburg anders verläuft als in anderen Wirtschaftsräumen. Die Westschweizer Kantone weisen bei den Privatkonkursen eine Zunahme um 5,4 und die Region Bern gar um 16,5 Prozent auf.
Probleme bei kleinen Firmen

Der weitere Anstieg der Firmenkonkurse im Kanton Freiburg lässt keine Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Verfassung des Kantons zu. Es sind in der Regel kleine, finanzschwache Gesellschaften, die es nicht schaffen, Fuss zu fassen, stellt Alexandre Freundler, Vorsteher des Konkursamtes, fest.

Mit ALEXANDRE FREUNDLER
sprach WALTER BUCHS

Im Gegensatz zum gesamtschweizerischen Trend hat die Zahl der Firmenkonkurse im Kanton Freiburg 2005 weiter zugenommen. Wie ist das zu erklären?

Es sind nach meinen Beobachtungen in erster Linie Kleinbetriebe mit der Rechtsform einer GmbH, die von Konkursen betroffen sind. Es handelt sich um Firmen mit einem schwachen Organisationsgrad und wenig Kapital.

Aus Gründen der persönlichen Sicherheit geben heute selbständige Unternehmer ihrer Einzelfirma des Öftern die Rechtsform einer GmbH. Wenn es ihnen dann nicht gelingt, sich im Markt festzusetzen, kommt es halt zum Konkurs.

Die Zunahme der Zahl der Firmenkonkurse hat also nichts mit dem Zustand der Wirtschaft generell zu tun?

Diese Feststellung ist ganz wichtig. Die absolute Zahl der Konkurse sagt gar nichts über die Grösse einer Pleite aus. Ich darf feststellen, dass im vergangenen Jahr im Kanton Freiburg kein einziges grösseres Unternehmen Konkurs anmelden musste. Innerhalb der Regionen des Kantons blieb die Entwicklung zudem stabil.

Im Gegensatz zu den Firmen- sind die Privatkonkurse im vergangenen Jahr wie bereits 2004 erneut rückläufig. Wieso?

Da mir detaillierte Angaben fehlen, kann ich mich zu den Gründen nicht äussern. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass man bei den Privatkonkursen zwei Kategorien zu unterscheiden hat. Es sind einerseits Selbständigerwerbende, die – wie bei den Firmenkonkursen – versuchten, ein Geschäft aufzubauen, und wieder vom Markt verschwinden. Es sind andererseits auch überschuldete Lohnbezüger, die ihren Privatkonkurs beantragen. Das ist gängige Praxis.

Die Zahl der Firmen wächst

Nach 2003 und 2004 hat die Zahl der neu im kantonalen Handelsregister eingetragenen Gesellschaften ebenfalls im vergangenen Jahr zugenommen, nämlich um vier Prozent (siehe Tabelle). Bemerkenswert ist, dass wie bei den Firmen- und Privatkonkursen auch bei den Neugründungen die Entwicklung nicht dem gesamtschweizerischen Trend entspricht. Gesamtschweizerisch wurden nämlich 2005 gut zwei Prozent weniger Neueintragungen notiert als im Vorjahr.

Nachdem die Zahl der aus dem Handelsregister gelöschten Freiburger Firmen 2004 stark zugenommen hatte, konnte diese Entwicklung im vergangenen Jahr gestoppt werden. Interessant ist dabei allerdings die Differenz zwischen den Neueintragungen und Löschungen, auch wenn daraus nur indirekt auf die momentane Wirtschaftsentwicklung geschlossen werden kann. 2005 betrug dieses Nettowachstum 271 gegenüber 223 im Vorjahr. Dies entspricht einer Zunahme um 21,5 Prozent. Im Gegensatz zu den Nachbarkantonen konnte Freiburg somit deutlich zulegen. wb

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