Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Fische in der Winterstarre

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Fische in der Winterstarre

Kälte und Wasserknappheit sind für die Tiere eine Herausforderung

Bei Winterspaziergängen kann man jetzt beobachten, dass Bäche auf längeren Abschnitten komplett eingefroren sind. Ein kalter Winter mit wenig Wasser und relativ wenig Schnee ist für die Tiere eine Herausforderung.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Die Trockenheit im Sommer bewege die Gemüter viel eher, als die Trockenheit im Winter, sagt Jean-Daniel Wicky, Sektorchef im Amt für Wald, Wild und Fischerei. Wenn im Sommer in der Landwirtschaft das Wasser für Pflanzen und Tiere knapp wird und der Mensch Erholung im Freibad sucht, Rasen und Golfplätze spritzen und Autos waschen will, dann realisiert die Öffentlichkeit viel schneller, was Wassermangel heisst, als jetzt im Winterhalbjahr.

Fische sind auf Kälte vorbereitet

Wicky erklärt, dass korrigierte Bäche, die über längere Strecken untief sind, den Fischen wenig Rückzugsmöglichkeiten bieten bei Frost. Im Unterlauf des Gros-Mont-Baches zum Beispiel sind schon zahlreiche tote Fische gefunden worden. Flüsse und Bäche in den Voralpen-Regionen sind auf längeren Strecken durchgefroren, so zum Beispiel die Ärgera im Plasselb-Schlund oder der Oberlauf der Sense.

Nicht korrigierte Bäche bieten Fischen im Winter viel mehr Möglichkeiten zum Überleben, auch bei grosser Kälte und zum Teil gefrorenen Abschnitten. «Die Fische sind im Prinzip auf Kälte ausgerichtet. Sie haben eine Strategie entwickelt, sich in Löcher, Vertiefungen, so genannte «Gumpen» zurückzuziehen, die nicht zugefroren sind, und wo sie in einer Art Winterstarre die kältesten Wochen überleben können. Dies trifft vor allem auf Forellen zu, wechselwarme Tiere, die in einer Winterlethargie ruhen.»

Keine Schäden in den Seen

In den natürlichen Seen habe man bisher keine Schäden beobachten können. Wenn Schäden entstehen, dann in Uferzonen, wenn Schilfgebiete austrocknen. Dort legen Fische ihre Eier an Stengel von Wasserpflanzen. Fehlt dort das Wasser, weichen die Fische ins tiefgründige Wasser aus und ihre Laiche verlieren sich.

Ein Jahr mit einem Fischausfall mag die Natur gut verkraften, bei zwei bis drei Jahren hintereinander wird es allerdings kritisch für die Fischpopulation, sagt der Fachmann. Es müsste gemäss Wicky einige Wochen lang anhaltend regnen, damit sich die Situation ändert. Einfluss nehmen kann der Mensch in dieser Situation nicht. Am 1. März ist Start der Fischer-Saison, dann wird sich zeigen, wie viele Fische den kalten Winter überlebt haben.
Warten auf den «Landregen»

Was viele Menschen als unangenehm empfinden, würde der Natur helfen: Regen über mehrere Wochen. So könnten die Grundwasservorräte aufgefüllt werden, die seit dem Trockensommer 2003 noch nicht den Normalzustand erreicht haben.

Obwohl es im vergangenen August extrem starke Gewitter mit grossen Niederschlagsmengen über weiten Teilen der Schweiz gegeben hat, sind die Grundwasservorräte noch nicht aufgefüllt worden.

Olivier Overney von der Sektion Gewässer beim kantonalen Tiefbauamt erklärt, dass seit dem Hitzesommer 2003 während 5 von 36 Monaten eher grössere Regenmengen als im Durchschnitt gemessen worden sind. 31 Monate aber haben eher kleinere Regenmengen als im Durchschnitt aufgewiesen. Die aktuelle Situation der Wasserstände sei tief bis sehr tief, aber nicht alarmierend, präzisiert Overney. Im Moment betrage die gemessene Wasser-Abflussmenge 2,3 m3 pro Sekunde gegenüber rund 8 m3 in normalen Verhältnissen.

Situation in der Schweiz

Ein richtiger «Landregen» über mehrere Wochen wäre für Pflanzen und Tiere und den Grundwasserspiegel wünschenswert.

Langfristige Prognosen betreffend die zu erwartenden Regenmengen können aber auch die Fachleute von Meteo Schweiz nicht machen. Martin Barben, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundesamt für Umwelt (Bafu), Abteilung Hydrologie, kommentiert die aktuelle Lage der Wasserstände von Flüssen und Seen: Neuenburgersee, Murtensee und Bielersee sind regulierte Seen seit den zwei Juragewässerkorrekturen, sie eignen sich deshalb schlecht für die Analyse des Wasserstandes. Am Bodensee, in der Aare unterhalb von Thun und im Rhein bis zur Thur-Mündung ist die Situation besser ablesbar, dort sind die Wasserstände aussergewöhnlich niedrig.

Nur im Jahr 1858 tiefer

Niedrigere Wasserstände am Bodensee wurden nur im Februar und März 1858 gemessen, als der Seewasserstand am Pegel Konstanz auf 2,26 Meter zurückging. Der aktuelle Messwert liegt bei 2,36 Meter. Die Wasserstände anderer Gewässer sind zwar tief, aber weitgehend normal für den Winter, schreibt der Medienservice vom Bafu. Der natürliche, unregulierte Bodensee hat eine wichtige Funktion nicht nur für die Schweizer Trinkwasserversorgung. Er versorgt auch das grosse Einzugsgebiet von Stuttgart. ess

Meistgelesen

Mehr zum Thema