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FN-Leser reagieren auf Cléments Aussagen

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Unwürdige Aussagen des Stadtammanns

Beim Durchlesen des Artikels wurden Erinnerungen wach. Erinnerungen an die Sekundarschule in Tafers als ich, deutschsprachiger Freiburger, die französische Sprache erlernen musste. Schon damals erklärte uns der Lehrer, dass jede Sprache erlernbar ist und dass nur die Faulen und die Dummen es nicht schaffen. «Ein Welscher kann nicht zweisprachig sein», sagt nun der Freiburger Stadtpräsident in den Freiburger Nachrichten. Wenn der Herr Ammann die Faulheit und die Dummheit für sich beanspruchen will, ist das seine Sache. Aber über seine welschen Mitbürger eine so negative Einstellung zu haben, finde ich unhöflich und eines Ammanns unwürdig.

Mehrere welsche Freunde und Bekannte können sich auch in der Sprache Goethes korrekt und gescheit ausdrücken. Nur braucht es dazu etwas Wille und Intelligenz. Was das einsprachige Logo betrifft, ist keine Antwort auch eine Antwort. Als Ammann übernimmt man die Verantwortung und schiebt nicht alles auf seine Amtskollegen.

«Vor gut zwanzig Jahren gab es …», sagt Clément. Wäre er um 856 Jahre zurückgegangen, hätte er sagen können: Im Jahr 1157 wurde die Stadt Fribourg von Herzog Berthold IV von Zähringen gegründet. Eine deutsche Stadt von einem deutschen Adeligen.

Obwohl die Stadt offiziell französischsprachig ist, sollte sich der Gemeinderat bewusst sein, dass ein Teil seiner fürstlichen Löhne und Abfindungen auch von den deutschsprachigen Steuerzahlern berappt wird.

 Raphael Hermann, Rentner, Freiburg

 Der «Fettnäpfchen-Parcours» des Herrn Syndic

 Ich wohne seit über 20 Jahren in der Unterstadt von Freiburg/Fribourg. Die Kinder wachsen zweisprachig auf, ich bemühe mich immer, Französisch zu sprechen – sei es auf den Ämtern, in der Stadt oder auch im Militär bei den Freiburgern. Letztere bemühten sich auch Deutsch zu sprechen und alle verstanden sich prächtig.

Wenn der Herr Syndic jetzt noch sagt, Zitat: «Ein Welscher kann nicht zweisprachig sein», dann muss ich die Schulpolitik von Staatsrätin Frau Chassot und all ihren Vorgängern in Frage stellen. Und für alle «Welschen», die sich bemühen, Deutsch zu sprechen muss es sich anfühlen wie wenn sie einen «Clapf zum Chopf bechömed».

Bemerken darf man noch, dass Freiburg/Fribourg anno dazumal wie auch jetzt noch eine Zähringerstadt ist, und dass damals mehrheitlich Deutsch gesprochen wurde.

Da ist der «Fettnäpfchen-Parcours» von unserem Herrn Syndic in Sachen Zweisprachigkeit eigentlich nur einen Satz wert: «Bitte zurück an den Start.» Und die Hoffnung für ein zweisprachiges Freiburg/Fribourg ruht jetzt auf einer Reaktion der Wählerinnen und Wähler, wenn die nächsten Gemeinderatswahlen anstehen!

Stefan Tresch, Freiburg/Fribourg

«Nous voulons eine Stadt bilingue!»

Je suis einverstanden mit den personnes de langue allemande der Stadt Fribourg. Nous voulons eine Stadt bilingue sein, et das Logo de la ville

muss montrer cela. Point schluss!

Elisabeth Longchamp Schneider, Freiburg/Fribourg

Stadtsyndic ist zu weit gegangen

Ein weiteres Mal müssen wir feststellen, dass Pierre-Alain

Clément zu weit gegangen ist. Wie in den FN berichtet wurde, hat der Freiburger Gemeinderat, dessen Vorsitz

Clément innehält, ein neues Logo für die Stadt in Auftrag

gegeben. Trotz der Nachfrage der Grafikerin wurde vonseiten des Gemeinderats ausdrücklich auf einem französischsprachigen Logo bestanden – die Stadt sei offiziell ja nicht zweisprachig.

Im Interview mit den FN zu dieser Thematik brachte uns der Syndic vollends auf die Palme. Zu behaupten, dass im Jahre 2013 immer noch Ängste vor einer Germanisierung der Stadt Freiburg vorhanden sind, ist schlichtweg ein Witz. Die Stadt hat laut ihrer eigenen Website 18 Prozent deutschsprachige Einwohner; 1970 waren es noch 28 Prozent. Wenn uns jemand weismachen will, dass hier eine Germanisierung stattfindet, dann steigt Gottéron nächstes Jahr in die NLB ab. Den negativen Höhepunkt des Interviews stellt aber der Schlusssatz von Clément dar: «Ein Welscher kann nicht zweisprachig sein». Damit beleidigt er nicht nur all die sprachgewandten Romands wie zum Beispiel Bundesrat Alain Berset, sondern gefährdet auch den Dialog zwischen den Sprachgruppen, um welchen sich in den letzten Jahrzehnten viele Freiburgerinnen und Freiburger so sehr bemüht haben. Aus unserer Sicht kann es so nicht mehr weiter gehen. Offenbar hat der Syndic den Röstigraben im Kopf. Entweder ändert der Gemeinderat und allen voran Herr Clément seine Meinung oder wir erachten sie als nicht mehr geeignet, dieses hohe Amt auszuüben.

Zuversichtlich stimmt uns hingegen die Reaktion des gemischtsprachigen Generalrats. Anscheinend überwiegen doch jene, welche eine lebendige Zweisprachigkeit in Freiburg befürworten.

Matthias Schafer, St. Ursen, André Perler, Wünnewil

Clément traut den Frankophonen nichts zu

Wieder einmal hat der Gemeinderat der Stadt Freiburg im stillen Kämmerlein einen Entscheid getroffen, ohne sich um die Meinung des Volkes sprich diejenige seines Vertreters, des Generalrates, zu kümmern. Mehr noch als das Logo an sich, gibt mir dabei die Haltung und Einstellung des Syndics uns Mitbürgerinnen und Mitbürgern gegenüber zu denken. Während er sich vor uns Deutschsprachigen nach wie vor fürchtet (immer noch geistert das Gespenst der Germanisierung in seinem Kopf herum), traut er seinen frankophonen Stadtbewohnerinnen und -bewohnern schlicht nichts zu. «Ein Welscher kann nicht zweisprachig sein»: Oha lätz! So radikal ist das also.

Nun dürfte doch aber auch Clément bekannt sein, dass uns weder die Muttersprache noch eine Zweit- oder Drittsprache einfach mit der Muttermilch eingeflösst werden, so dass man diese einfach kann. Sprachen müssen erlernt werden. Das aber ist doch wohl eher eine Frage des Wollens und nicht des Könnens. Also müsste es ja heissen: «Ein Welscher will nicht zweisprachig sein.» Stimmt das? Vielleicht trifft es ja auf Herrn Clément zu, aber sicher nicht auf alle Romands. Ich kenne jedenfalls viele, die sich sehr gut in Deutsch ausdrücken oder gar zweisprachig sind, und dies durchaus als Bereicherung erfahren.

Falls unser Syndic in dieser Hinsicht Fortschritte machen will, gibt es ja in der Stadt weiss Gott genügend Sprachschulen!

PS zum Logo: Ergänzen Sie es doch einfach oben rechts neben «Ville de» mit «Stadt». Ich wäre mit dem mundartlichen «Stadt Friburg» schon zufrieden, auch wenn wir im Senslerdeutschen «Fryburg» schreiben würden. Das halbe O in der Oberlänge überliest man ja sowieso.

Benno Ulrich, Freiburg

Genug ist genug

In der Freiburger Presse habe ich den Entwurf des neuen Logos der Stadt Freiburg gesehen. Will sich Freiburg als graue Stadt voller Pflastersteine präsentieren? Der Text: nur auf Französisch, natürlich. Laut FN hat das Grafik-Büro von der Gemeinde den entsprechenden Auftrag erhalten.

Das macht mich stinkwütend.

Letzte Woche habe ich versucht, im Zusammenhang mit der Abstimmung die Verwaltung der Stadt Freiburg anzurufen. Zugegeben: die Mitteilung auf dem Telefonbeantworter erfolgt auf Französisch und auf Deutsch, aber die E-Mail-Adresse, die dem Anrufer mitgeteilt wird–eine französische–wird in einem Höllentempo gesprochen, so dass sogar ich als bilingue Person Mühe hatte, sie zu verstehen. Am nächsten Tag beschwerte ich mich diesbezüglich bei der Gemeindeverwaltung. Antwort: «Freiburg ist offiziell eine französische Stadt.»

Frage: Was sagt «Fribourgissima», das Aushängeschild des Kantons Freiburg nach aussen, dazu? Nichts.

Ici, c’est Fribourg! Une fois de plus avec ce syndic, c’est n’importe quoi.

Genug ist genug! Ein solcher Bürgermeister ist meiner Ansicht nach abzuwählen. Das sage ich als (noch) SP-Mitglied.

Bernard Waeber, Bern

Kurz und bündig

Meine Meinung zum Logo der Stadt Freiburg, kurz und bündig: Zweisprachiges Logo: Ja.

Einsprachige Behörde: Nein.

Nick Minnig, Plaffeien

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