Freiburg Eine Überprüfung des Freiburger Amtes für den Arbeitsmarkt (AMA) ist abgeschlossen, der Dienstchef Marc Genilloud ist durch Charles de Reyff abgelöst, und der Jahresbericht 2010 bescheinigt dem AMA einen tollen Leistungsausweis: 189 Angestellte bewältigen 4000 Konsultationen im Monat, 62 Prozent der Arbeitslosen haben wieder eine Stelle gefunden.
Doch für Grossrätin Claudia Cotting (FDP) kann man nun nicht einfach zur Normalität übergehen. In einer schriftlichen Anfrage an den Staatsrat bringt sie zahlreiche Ungereimtheiten auf den Tisch, die sie gerne geklärt haben möchte.
Motiv Freundschaft?
Der Grossrätin ist nicht klar, wer hinter der Studie zur Mitarbeiterzufriedenheit und dem Audit zum AMA steht. Sowohl der Personalverband des Staatspersonals als auch der Volkswirtschaftsdirektor hätten sich die Initiative zugeschrieben. Überhaupt sieht Cotting den Personalverband in einer zweifelhaften Rolle. Dieser habe den Dienstchef in Verruf gebracht und sich gegen die Entlassung eines AMA-Mitarbeiters zur Wehr gesetzt. Doch sei der Präsident des Personalverbandes ein persönlicher Freund des betroffenen Mitarbeiters. Der Verband soll Zugang zu geheimen Dokumenten während der Untersuchung gehabt haben. Mitarbeiter des Amtes hätten sich beklagt, sie fühlten sich durch den Verband missbraucht.
In ihren sieben Fragen will die Grossrätin weiter wissen, ob der Staatsrat seine Unabhängigkeit bei der Beantwortung der Fragen garantieren kann. Sie spielt dabei auch auf die Nominierung von Charles de Reyff als neuen Dienstchef des AMA an. Er hätte zwar Erfahrung in der Führung einer Gemeindedirektion. Hinter de Reyffs soziale Sensibilität und Offenheit setzt Cotting eines der sieben Fragezeichen.uh
