Die 37-jährige Mutter einer Familie aus Freiburg ist gestern vom Strafgericht des Saanebezirks wegen Entführung Minderjähriger zu einer unbedingten Haftstrafe von 170 Tagen verurteilt worden. Obwohl das Sorgerecht in einem früheren Prozess dem Vater zugesprochen worden war, hat sich die Frau mit den beiden Kindern nach Tunesien abgesetzt. Dort lebt sie zusammen mit ihrem neuen Partner, mit dem sie ebenfalls zwei Kinder hat. Die Frau konnte am Prozess teilnehmen, ohne eine Festnahme befürchten zu müssen, da ihr freies Geleit zugesichert worden war.
Zwar hatte ihr Ex-Mann, ein 39-jähriger Franzose, der im Saanebezirk lebt, eine neue Klage eingereicht, welche die Festnahme ermöglicht hätte. Aber die Staatsanwaltschaft trat nicht darauf ein, weil die Frau auch durch die Inhaftierung nicht dazu gezwungen würde, die Kinder dem Vater zu überstellen, da sich diese zurzeit in Tunesien befinden.
Nach der Scheidung 2007 war das Sorgerecht für das acht- und elfjährige Kind der Mutter zugesprochen worden. Als die Mutter beschlossen hatte, mit ihrem neuen Freund nach Tunesien zu ziehen, verlangte sie per Gericht eine Erhöhung der Alimente. Im folgenden Verfahren sprach das Gericht die Kinder dem Vater zu. Vergeblich erklärte die Mutter, die Kinder wollten nicht beim Vater leben. Das Gericht brummte ihr nebst der Haft die Zahlung einer Genugtuung an den Vater auf.
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