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Frauen und Männer sind noch immer nur auf dem Papier gleichgestellt

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Autor: Pascale Hofmeier

Rechtlich sind Frauen und Männer gleichgestellt. Im Alltag sieht die Situation anders aus, sei es in der Ausbildung, im Arbeitsleben oder in der Familie. Zu diesem Schluss kommt die 40-seitige Broschüre «Zahlen zur Gleichstellung im Kanton Freiburg», die das Büro für Gleichstellung von Frau und Mann und für Familienfragen (GFB) am Montag veröffentlicht hat.

Überblick über Situation

Die Erkenntnisse der thematischen Gesamtschau: Frauen verdienen weniger, sie besuchen die Universität öfter als Männer, ergreifen eher Berufe im Sozialwesen, sind in der Politik und in Kaderetagen untervertreten, arbeiten mehr im Haushalt und sind häufiger von häuslicher Gewalt betroffen (vgl. Kasten). Die Broschüre fasst Daten der Bereiche Ausbildung, Arbeit, Politik, Familien, häusliche Gewalt und Gesundheit zusammen. Eigene Umfragen hat das BGF dafür nicht durchgeführt. Es wurden bereits bestehende Datensätze verwendet, zum Beispiel aus dem Statistischen Jahrbuch des Kantons Freiburg (2010), die Statistik zur häuslichen Gewalt der Kantonspolizei Freiburg (2009) oder der Eidgenössischen Volkszählung (2000).

Wenige Überraschungen

«Es ging darum, verschiedene Zahlen zu einem Gesamtbild zusammenzufügen», sagte Geneviève Beaud Spang, Leiterin des BGF auf Anfrage. Dabei sei es vor allem um Zahlen und weniger um Interpretationen gegangen.

Eigentliche Überraschungen habe die Zusammenstellung nicht ergeben, sagte die BGF-Leiterin: «Was erstaunt, ist, dass Frauen im Schnitt 19 Prozent weniger verdienen als Männer in den gleichen Positionen.» Diese Situation verschärfe sich zusätzlich, je höher die Frauen in der Hierarchie aufsteigen. Im Bericht heisst es, dass eine Frau mit Universitätsabschluss in leitender Funktion bis zu 29 Prozent weniger verdient als ihr männlicher Kollege. «Das ist eine paradoxe Situation», sagte Geneviève Beaud Spang. Ihr Fazit 15 Jahre nach Verankerung des Gleichstellungsgesetzes in der Bundesverfassung: «Die Gleichstellung bei den Löhnen dauert zu lange.»

Viele kleine Schritte nötig

Mit dem Bericht verfolgt die BGF das Ziel, über ein Instrument zu verfügen, um die Bevölkerung und die Politik über die Situation bezüglich der Gleichstellung von Mann und Frau zu informieren. Der Bericht werde in der französischen Schweiz auch einem Arbeitskoffer zur Gleichstellung beigelegt. Dieser komme in Schulen zur Anwendung. Auf die Frage, wie die Ungleichheiten eingeebnet werden könnten, gebe es keine globale Antwort, sagte Beaud Spang. «Wir sind daran, mit vielen einzelnen Massnahmen die Situation zu verbessern.»

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