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Freiburg Vizemeister in der Milchproduktion

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Autor: URS HAENNI

Im soeben erschienenen Situationsbericht über die Schweizer Landwirtschaft erfasst der Bauernverband unter anderem die durchschnittlich produzierte Milchmenge pro Produktionsbetrieb. Gemäss dieser Tabelle liegt Freiburg mit 187 Tonnen Milch pro Betrieb auf Rang zwei aller Kantone, unmittelbar hinter Thurgau. Der schweizerische Durchschnitt liegt bei 120 Tonnen.

Fritz Glauser, Präsident des Freiburger Bauernverbandes mit Thurgauer Wurzeln und Dialekt, sieht in dieser Statistik die Dynamik der Freiburger Landwirtschaft. «Im Kanton Freiburg ist der Strukturwandel in der Landwirtschaft weiter fortgeschritten als andernorts», so Glauser. «Dass hat eventuell auch mit der Mentalität zu tun.» Gemäss Glauser gibt es in der Westschweiz weniger Kleinbetriebe als in der Deutschschweiz.

Entscheidend ist aber für Fritz Glauser, dass mehrere der grössten Betriebe zur Milchverarbeitung im Kanton Freiburg ansässig sind: Cremo, Elsa, Nestlé und die Käsereibetriebe. «Es ist ein Standbein der Freiburger Landwirtschaft. Die Landwirte müssen mit ihrer Milch nicht in andere Kantone fahren.»

Folge der Agrarpolitik

Ein weiteres Element ist für den Bauernpräsidenten die geografische Lage in der Übergangszone zwischen der Broyeebene und den Voralpen. «Das Graswachstum in diesem Gürtel ist enorm», so Glauser. Er vergleicht diesbezüglich Freiburg mit den Ostschweizer Bauernbetrieben, die wie Thurgau überdurchschnittlich viel Milch produzieren.

Schliesslich sieht Grossrat Glauser auch Ursachen in der Freiburger Agrarpolitik: Sowohl die Förderung der landwirtschaftlichen Produkte wie auch die Viehzucht seien Schwerpunkte der Freiburger Agrarpolitik. «Da sind wir Spitze», betont Glauser. So erfreulich die gute Milchproduktivität für den Bauernpräsidenten auch ist, so mahnt er doch: «Man muss die Milch auch noch verkaufen können.» Mit einem Anteil von rund 60 Prozent, der in die Verarbeitung gehe, habe Freiburg jedoch die Hausaufgaben gemacht, so Glauser.

Der Greyerzer als Zugpferd

Die Tabelle des Schweizer Bauernverbandes überrascht auch Hugo Baeriswyl nicht. Er ist Berater für Milchproduktion bei der Beratungsstelle Casei mit Sitz am Landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve. «Der Kanton Freiburg produziert zehn Prozent der Schweizer Milch», so Baeriswyl. «Der Greyerzbezirk ist prädestiniert für diese Entwicklung. Er hat grosse und schöne Betriebe, vereint mit der fachmännischen Qualität. Für Baeriswyl ist auch entscheidend, dass der Greyerzer Käse ein Produkt ist, bei dem die Milchpreise noch ein schöner Anreiz sind. Weiter erwähnt Baeriswyl, dass die Milchproduzenten oft Gesellschafter bei einer Käserei sind mit einem festen Kontingent. Bei Betriebsaufgabe müssen sie sich herauskaufen oder das Kontingent einem anderen Produzenten übergeben. Damit wächst die durchschnittliche Milchmenge wieder.

Die Rolle der Alpbetriebe

Jean-Pierre Häni, Technischer Berater bei Casei, erwähnt nebst dem Greyerzer noch den Freiburger Vacherin als traditionellen Käse. «Die Käsereimilchproduktion ist wirtschaftlich gesehen interessanter, als wenn man Industriemilch produziert.» Zusätzlich komme im Kanton Freiburg die aktive Alpwirtschaft hinzu mit rund 35 Alpbetrieben in der Käseproduktion, so Häni.

Zahlen und Fakten:

Zwei Drittel setzen auf Milchproduktion

Mit jährlich 194 Tonnen Milch pro Betrieb führt Thurgau die nach Kantonen aufgeteilte Rangliste in Sachen Milchproduktion an. Dahinter folgen Freiburg (187 Tonnen), Waadt (179) und Neuenburg (176). Durchschnittlich am wenigsten Milch produzieren die Walliser (68) und Urner (73) Betriebe. In absoluten Zahlen wird im Kanton Bern mit 675000 Tonnen am meisten Milch erzeugt; in Freiburg sind es 338000 Tonnen. Im Kanton Freiburg gab es 2010 noch 3216 Landwirtschaftsbetriebe. 15 Jahre zuvor waren es noch knapp 4500 gewesen. Rund zwei Drittel der Freiburger Betriebe setzen auf Milchproduktion. Der Rückgang von 2009 auf 2010 betrug 3,4 Prozent. uh

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