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Freiburger Firma nimmt es mit TÜV auf

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Das offizielle Diplom als akkreditierte Zertifizierungsstelle für Bahnsysteme ist erst gerade eingetroffen und noch gar nicht eingerahmt. Es wird sich neben das Zertifikat für funktionale Sicherheit und Cybersicherheit einreihen, welches Ende Februar ausgestellt wurde.

Damit ist das Unternehmen CertX aus Marly die erste akkreditierte Schweizer Zertifizierungsstelle für die von ihr angebotenen Bereiche. Die Akkreditierung erfolgte durch den Swiss Accreditation Service, geführt durch das Staatssekretariat für Wirtschaft. Und mit dieser Akkreditierung ist CertX auch in den meisten Ländern der Welt als Zertifizierungsstelle anerkannt, sagt Jens Henkner, CEO von CertX, gegenüber den FN. «Wir sind jetzt gelistet. Kunden finden uns.»

Als akkreditierte Zertifizierungsstellen sind die in Deutschland beheimateten TÜV (Technischer Überwachungsverein) Nord, TÜV Rheinland und TÜV Süd sowie der in Genf ansässige Warenprüfungskonzern SGS am bekanntesten.

Zertifizierung auf zwei Gebieten

Mit dem Bereich funktionale Sicherheit und Cybersicherheit sowie neu den Bahnsystemen hat sich CertX aber spezialisiert und ist darin bereits eine weltweit anerkannte Zertifizierungsstelle. Gemäss Jens Henkner ist das Freiburger Unternehmen damit hinter den drei TÜVs und dem amerikanischen Unternehmen Exida international gut positioniert.

«Wir kommen an unsere Kapazitätsgrenzen und wollen wachsen», sagt der CEO. Er hofft in Zukunft auf mehrere Dutzend Mitarbeiter und meint: «Ein europäisches Zen­trum zu werden, ist für uns realistisch.»

Diese Ambition scheint kühn, wenn man CertX in den Lokalitäten im Marly Innovation Center besucht. Statt riesige Prüfstationen und grosse Hallen findet man Start-up-gerecht ein paar Büroräume für derzeit insgesamt fünf Personen. Darin inbegriffen sind Jens Henkner und der Co-Direktor Amin Amini.

Vier-Augen-Prinzip garantiert

Tatsächlich werden die Labor- oder Praxistests bei Prüfzentren oder direkt bei Unternehmen durchgeführt. CertX kümmert sich um die Überwachung dieser Prüfungen. «Wir haben die Expertise, wir sind eine unabhängige Firma, und wir garantieren das Vier-Augen-Prinzip», so der CEO.

Jens Henkner erwähnt dazu zwei Beispiele: Toyota hatte ein Problem mit der Programmierung der Einspritzpumpen. Als Folge gaben Fahrzeuge plötzlich Vollgas. Dies kostete rund 90 Menschenleben. Oder es gibt die Probleme von Boeing mit ihrem neuen Flugzeug des Typs 737 Max, bei dem identische Fehlfunktionen zu zwei Abstürzen führten.

Die Anwendungsgebiete gehen noch viel weiter, so Henkner. Er erwähnt Schiebetüren, die beispielsweise bei Metros oder Zügen eingesetzt werden, selbstfahrende Fahrzeuge, ferngesteuerte Fahrzeuge und Drohnen oder Kraftwerke und ihre Netzwerke.

Auch Ausbildung im Angebot

Das Angebot von CertX umfasst nicht nur die Zertifizierung alleine. Dazu gehört auch die Ausbildung von Ingenieuren als zertifizierte Sicherheitsingenieure. Vor der eigentlichen Zertifizierung kommt es zu einer Vorprüfung unter anderem der Dokumente und der Prozesse, und dann erfolgt die eigentliche Zertifizierung mit Audits und internen Qualitätskontrollen. Zur Zertifizierung gehört auch die Nachprüfung in regelmässigen Abständen von meist einem Jahr.

Der ganze Prozess kommt ein Unternehmen je nach technischer Komplexität einige 10 000 Franken zu stehen. Derzeit hat CertX mehr als 50 Kunden mit zum Teil mehreren Projekten.

Vor allem aber glaubt Henkner an das Potenzial insbesondere der Cybersicherheit: «Es geht nicht um Datensicherheit, sondern um operative Sicherheit, und schliesslich um die Sicherheit von Menschen.»

«Warum wünschen die Kunden eine solche Zertifizierung?», fragt Henkner und gibt die Antwort gleich selber. Eine Zertifizierung kann gesetzlich vorgeschrieben sein, dies sei beispielsweise bei Bahnsystemen der Fall. Dann geht es aber für Firmen vor allem auch um die Sicherheit ihrer Produkte und somit um das Image. «Imageschäden haben oft wirtschaftliche Schäden zur Folge», so der CertX-Chef.

Gegen Betriebsblindheit

Eine externe Kontrolle ist gemäss Henkner zudem eine wirksame Massnahme gegen Betriebsblindheit. Es kann ein Marketinginstrument sein, und es kann auch davor schützen, dass Know-how zur Konkurrenz gelangt.

Jens Henkner sieht den Kanton Freiburg für die zukünftigen Pläne als idealen Standort. Nicht nur war der Kanton massgeblich an der Gründung der Firma vor zwei Jahren beteiligt (siehe Kasten), sondern mit der Hochschule für Technik und Architektur sowie dem Kompetenzzentrum Rosas und den daran beteiligten Freiburger Partnern ist viel Expertise vor Ort vorhanden.

Ob CertX ihre Zertifizierungen auf andere Gebiete ausweitet, hängt gemäss Henkner vor allem von der Nachfrage der Kunden ab. Zwei Themen wurden dabei schon mehrfach geäussert: der Datenschutz und der Explosionsschutz bei Anwendungen mit Wasserstoff.

CertX

Vor zwei Jahren mit staatlicher Hilfe gegründet

CertX gibt es seit zwei Jahren. Das Unternehmen konnte bei der Gründung auf Starthilfe von kantonalen Stellen zählen, die heute am Aktionariat beteiligt sind. So leisteten Capital Risk Freiburg, die Kantonalbank und die Westschweizer Fachhochschulen die Anschubfinanzierung. Pate auf technischer Ebene ist das Kompetenzzentrum «Robust and Safe Systems» (Rosas) in der Blue Factory, an dem die Hochschule für Technik und Architektur (HTA) und die im Kanton ansässigen Firmen Meggitt, Johnson Electric und Liebherr Maschinen beteiligt sind. Die Idee für die Gründung von CertX hatten zwei Mitarbeiter beim Rosas, die Unterstützung durch das Institut ISIS und die Leitung der HTA fanden.

uh

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