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Freiburger Firmen öffnen ihre Türen: Darum ist Freiburg Open besonders

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Über 100 Unternehmen aus allen Bezirken des Kantons beteiligen sich an der ersten Ausgabe von Freiburg Open. Hinter diesen Tagen der offenen Tür steht die Handels- und Industriekammer Freiburg.

Ab Mitte kommender Woche werden in Freiburg erstmals kantonsweite Tage der offenen Tür stattfinden. Die viertägige Veranstaltung namens Freiburg Open wurde von der Freiburger Handels- und Industriekammer ins Leben gerufen. Die Direktorin Chantal Robin spricht im Interview über die wirtschaftliche Situation der Freiburger Unternehmen und das grosse Interesse an den Tagen der offenen Tür.

Chantal Robin, die Freiburger Handels- und Industriekammer vereint über 1100 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und befragt diese regelmässig zu ihrer wirtschaftlichen Lage. Wie geht es den Unternehmen jetzt?

Unsere Mitglieder beschreiben ihre wirtschaftliche Situation als relativ gut. Aber sie haben viele Fragen zur zukünftigen Entwicklung: Zum Beispiel wie es weiter geht mit der Inflation und den Abkommen mit der EU. Die anstehenden Wahlen führen dazu, dass es derzeit keine grossen Entscheidungen gibt. Die Folgen der fehlenden Anerkennung von Zertifikaten für Medikamente oder Maschinen in der EU werden in den nächsten Jahren stärker spürbar werden.

Gibt es Herausforderungen oder Probleme, die spezifisch Freiburg betreffen?

Das ist der Fall in der Raumplanung. Unternehmen, die sich vergrössern wollen, warten lange auf ihre Baubewilligung. Dadurch besteht das Risiko, dass sie lieber darauf verzichten, sich in Freiburg weiterzuentwickeln. Die Versorgungsprobleme sind deutlich kleiner geworden, wir sind aber noch nicht zum Normalzustand zurückgekehrt. Die Energiekrise und die damit verbunden Kosten sind nun zum grossen Problem geworden. Diese Kosten können die Unternehmen nicht vollständig weitergeben. Das ist ein Problem für ihre Konkurrenzfähigkeit. Aber auch der Personalmangel, der alle Branchen trifft, beschäftigt die Unternehmen, genauso wie die veränderten Erwartungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Inwiefern haben sich die Erwartungen verändert?

Ein 100-Prozent-Pensum anzunehmen, ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Mitarbeitenden achten verstärkt auf eine bessere Vereinbarkeit ihres Berufs mit dem Privatleben. Paare versuchen auch, ihre Arbeitszeiten gut untereinander abzustimmen und aufzuteilen. Die jungen Generationen, die jetzt auf den Arbeitsmarkt kommen, bringen andere Vorstellungen mit als ihre Vorgängerinnen und Vorgänger. Sie wollen einen Sinn in ihrer Arbeit erkennen und nicht einfach arbeiten um der Arbeit willen. Das wird eine Herausforderung für die Arbeitgeber.

Welche Folgen wird die Pensionierung der sogenannten Babyboomer-Generation haben?

Das wird vor allem in ungefähr zehn Jahren spürbar sein und ein grosses Problem darstellen. Viele werden den Arbeitsmarkt verlassen, und es werden deutlich weniger jüngere Personen nachströmen. Schon heute fehlen die Arbeitskräfte. Das wird sich also noch verschlimmern. Die Anstellung von Ausländern zu vereinfachen, wäre eine mögliche Lösung. Mehr Flexibilität bei der Erhöhung der Arbeitszeit zuzulassen, wäre eine andere Option. Man könnte es steuerlich begünstigen, wenn jemand 100 Prozent arbeitet. Mehr Kitaplätze würden ebenfalls höhere Pensen begünstigen.

Die Handelskammer kann nicht direkt Steuergesetze verändern oder Kitas eröffnen. Wie hilft sie ihren Mitgliedern angesichts des schwierigen Arbeitsmarkts?

Wir unterstützen die Berufsbildung und werben auch für diese, zum Beispiel indem wir uns am Forum der Berufe «Start» beteiligen. Zusammen mit der Berufsfachschule Freiburg organisieren wir die «6 Stunden von Freiburg», ein Rennen mit Miniaturautos, die mit Wasserstoff angetrieben werden. Hier wird die Vermittlung von technischen Berufen mit spielerischen Elementen verknüpft. Und auch die Freiburg Open, die Tage der offenen Türen, wollen die breite Berufspalette der Unternehmen, die bei uns Mitglied sind, bekannt machen.

Warum sollen diese Berufe bisher nicht bekannt sein?

Auch wenn man im ersten Moment das denkt, arbeiten in einer Schreinerei nicht nur Schreiner, und in einem Metallbauunternehmen nicht nur Metallbauer. Dort finden sich Dutzende von Berufen, zum Beispiel am Empfang, in der Logistik, die Fahrer, die Personalverantwortlichen, Techniker und Zeichner. Bei der Vorbereitung der Freiburg Open haben wir bemerkt, dass wir in den etwas über 100 teilnehmenden Unternehmen mehr als 400 Berufe haben.

Auch die Freiburger Nachrichten werden an den Tagen der offenen Tür Blicke hinter die Kulissen einer Tageszeitung ermöglichen.
Archivbild Marc Reidy

Fast zehn Prozent Ihrer Mitglieder nehmen an der ersten Ausgabe der Freiburg Open teil. Sind Sie damit zufrieden oder hätten es mehr sein sollen?

Ein solches Event mit rund 100 Unternehmen und mehr als 600 Zeitslots auf die Beine zu stellen, ist bereits ein grosser Aufwand. Insbesondere, weil wir nicht auf Bestehendes aufbauen konnten. Denn Tage der offenen Tür mit so vielen Unternehmen auf dem Gebiet eines ganzen Kantons und aus allen Branchen hat es in der Schweiz noch nicht gegeben. Eigens für dieses Projekt haben wir eine Website und eine App entwickeln lassen. Ungefähr zehn Mitarbeitende der Handels- und Industriekammer sind an diesem Projekt beteiligt. Wir mussten auch Unternehmen ablehnen, weil wir die Kapazitätsgrenzen erreicht haben. Aber für diese werden wir Lösungen finden.

Welche?

Wir sprechen bereits über eine zweite Ausgabe im kommenden Jahr für die Unternehmen, welche jetzt keinen Platz haben, oder aus internen Gründen für dieses Jahr nicht bereit waren, aber später unbedingt mitmachen wollen.

Am Montag endet die erste Anmeldefrist (siehe Kasten). Wie gross ist der Andrang an Besucherinnen und Besuchern bis jetzt?

Die Grenze der 3000 Anmeldungen haben wir überschritten, was mich sehr freut. Ich gehe davon aus, dass diese Zahl noch steigen wird. Die Zeitslots von Nespresso in Romont waren sofort ausgebucht. Wann hat man als Privatperson schon die Chance, dort hineinzuschauen? Dasselbe bei Extramet in Plaffeien oder Johnson Electric in Murten.

Unterscheiden sich die Freiburg Open von Tagen der offenen Tür, die Unternehmen selbstständig durchführen?

Die Freiburg Open setzen nicht auf das Betrachten von Maschinen und eine Gumpiburg für die Kinder. Wir wollen, dass sich die Besucherinnen und Besucher mit den Verantwortlichen der Unternehmen austauschen können, dass sie die Unternehmen richtig kennenlernen und deren Know-how verstehen.

Welche Personengruppen wollen Sie erreichen?

Junge Leute, die eine Ausbildung suchen und Berufe kennenlernen wollen, Studierende, die sich über ein Unternehmen informieren möchten, Berufstätige, die eine neue berufliche Herausforderung suchen, und Eltern, die ihren Kindern die verschiedensten Berufe zeigen. Kurz gesagt für alle, die neugierig sind und die Vielfalt der Freiburger Wirtschaft erleben wollen.

Glauben Sie, dass dieses Event den Mangel an Fachkräften und Lernenden beheben kann?

Nein, man darf nicht naiv sein. Es wird das Problem nicht lösen, aber zu dessen Lösung beitragen. Die Freiburg Open werden Sichtbarkeit für die Unternehmen schaffen, Lust auf Jobs machen und die Zukunft aufzeigen.

Zahlen und Fakten

Anmeldefrist endet kommende Woche

An den Freiburg Open öffnen mehr als 100 Unternehmen auf dem ganzen Kantonsgebiet, unter anderem auch die Freiburger Nachrichten, ihre Türen für angemeldete Besucherinnen und Besucher. Diese vereinen mehr als 13’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 400 verschiedenen Berufen, so die Angaben der Handels- und Industriekammer des Kantons Freiburg. Das Event findet vom 27. bis zum 30. September statt. Die Anmeldefrist für Unternehmensbesuche am Mittwoch, Donnerstag oder Freitag endet am Montagmorgen. Wer sich für einen Besuch am Samstag anmelden möchte, kann dies noch bis am Mittwochmorgen über die Website und die App der Veranstaltung tun.

Der Freiburger Handels- und Industriekammer gehören mehr als 1100 Unternehmen an. Diese repräsentieren mehr als 50 Prozent der privaten Arbeitsplätze im Kanton. Die Kammer vertritt die Interessen der Freiburger Industrie, des Handels und der Dienstleistungen im Kanton, in der Schweiz und im Ausland. Sie will die Ausübung unternehmerischer Tätigkeiten und die Freiburger Wirtschaft fördern. jmw

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