Freiburg Das äusserst invasive Kraut Ambrosia, das starke Allergien auslösen kann, ist eine grenzüberschreitende Plage. Die europäische Forschungsorganisation COST hat grünes Licht für ein grossangelegtes Bekämpfungsprojekt gegen Ambrosia gegeben, wie die Universität Freiburg mitteilt. Die Schweizer Bemühungen werden vom Freiburger Universitätsprofessor und Pflanzenbiologen Heinz Müller-Schärer koordiniert.
Übel an der Wurzel packen
Obwohl die Schweiz mit ihrer verstärkten Bekämpfung von Ambrosia in den letzten Jahren gute Erfolge verzeichnen konnte, sind gewisse Regionen nach wie vor stark betroffen. Die hoch allergenen Pollen von Ambrosia können über die Luft eingetragen werden, die Samen werden über kontaminiertes Vogelfutter oder im Saatgut von Sonnenblumen eingeschleppt.
Das europäische Projekt will nun das Übel mit neuen Methoden anpacken. Dabei soll in erster Linie auf die biologische Kontrolle gesetzt werden, also auf die Regulierung der invasiven Pflanze durch deren natürlichen Feinde aus dem Herkunftsgebiet in Nordamerika. Dies hat in einigen Ländern bereits zu Erfolgen geführt.
Synergie durch Vernetzung
Das angestrebte Netzwerk soll Synergien schaffen. «Es gibt aus Intensivkulturen bereits überzeugende Beispiele dafür, wie sich homöopathische Dosierungen von Herbiziden mit biologischer Bekämpfung kombinieren lassen und so eine synergistische Wirkung entsteht», erklärte Müller. Ein weiterer Pfeiler der COST-Initiative ist es, Nachwuchsforschende in ganz Europa in der Ökologie und Bekämpfung invasiver Pflanzen auszubilden.
Das Projekt soll während vier Jahren laufen. Es hat zum übergeordneten Ziel, als Modell für die Ausrottung weiterer invasiver Pflanzen zu dienen. Für Ambrosia soll ein konkreter Leitfaden zur Bekämpfung erarbeitet werden. In der Schweiz ist COST eine der drei Säulen der Forschungszusammenarbeit mit Europa. COST hat heute 35 Mitgliedstaaten. Die Schweiz war 1971 Gründungsmitglied und gehört seither vollberechtigt dazu.sda