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Freiwillige bei Murten on Ice: Eine Familie für eine Eisbahn

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Er sorgt für eine gut befahrbare Eisfläche, sie verkauft Eintritte und vermietet Schlittschuhe. Walter Willenegger und Doris Möckli sind zwei von über 150 Freiwilligen, die Murten on Ice am Laufen halten.

Walter Willenegger zieht die Schirmmütze ins Gesicht und fährt mit der Reinigungsmaschine rückwärts aufs Eis. Er legt den Vorwärtsgang ein und beginnt der Bande entlang seine Runden zu drehen. Etwa 20 Minuten wird er brauchen, bis die gesamte Fläche der Freilufteisbahn am Stadtgraben von Murten gereinigt ist und im Glanz der Scheinwerfer wässrig glänzt. Zur gleichen Zeit steht Doris Möckli im Kassenhäuschen am Eingang der Anlage und händigt zwei Frauen je ein Paar Schlittschuhe aus, beide mit Schuhgrösse 39. Lächelnd wünscht sie dem Duo viel Vergnügen und schliesst, nachdem die Frauen auf der Treppe hoch zur Eisbahn verschwunden sind, das Fenster. Es ist kalt an diesem Abend kurz nach 18 Uhr, und vom See her weht ein steifer Wind.

Doris Möckli bei der Schlittschuhausleihe.

Bild Marc Reidy

Seit Jahren dabei

Walter Willenegger und Doris Möckli sind zwei von über 150 Freiwilligen, die den Betrieb von Murten on Ice sicherstellen. Von Anfang November bis Mitte Februar sorgen die Helferinnen und Helfer dafür, dass das Eis sauber ist und sich in gutem Zustand befindet, verkaufen Eintritte, vermieten Schlittschuhe, geben auf Wunsch kostenlos Helme und Eishockeystöcke aus und bewirten Schlittschuhläuferinnen und -läufer mit klammen Gliedern sowie andere Gäste in der warmen Buvette.

Nicht wenige der Freiwilligen sind seit Jahren bei Murten on Ice dabei, so auch Walter Willenegger und Doris Möckli. Er wirkt die fünfte Saison als Eismeister mit, sie hütet seit elf Jahren die Kasse. Als Pensionierte stehen sie mehrmals die Woche im Einsatz und gehören damit zum «harten Kern» der Helferinnen und Helfer.

Walter Willenegger weiss, wie er die Eismaschine bedienen muss.
Bild Marc Reidy

Netz schützt vor Laub

Der Dienst der Eismeister beginnt an Wochentagen um 7 Uhr, damit das Eis anderthalb Stunden später, wenn die Anlage öffnet, spiegelglatt und blitzblank ist. Im Herbst eine oft erschwerte Aufgabe, wie Walter Willenegger erzählt. Denn die Bäume rund um den Ring lassen über Nacht immer wieder tüchtig Laub fallen. Ein Netz, das heuer erstmals die Eisfläche überspannt, hat ein schönes Stück weit für Abhilfe gesorgt. «Etwa 80 Prozent des Laubs wird abgehalten», schätzt Willenegger, der sich darüber sichtlich erleichtert zeigt.

Nach der ersten morgendlichen Reinigung haben die Eismeister Pause, Walter Willenegger beispielsweise geht dann nach Hause. Die Einsätze teilen sich in fünf bis sieben Einheiten von rund einer halben Stunde auf, die über den Tag verteilt sind. Am Abend muss Walter Willenegger oder einer seiner Kollegen nach der letzten Reinigung das Eis wässern, um den durch die Schlittschuhe verursachten Abrieb auszugleichen. Sonst würde das Eis bald zu dünn und die eingelassenen LED-Lichter freigelegt. «Das wäre eher ungünstig für die Benutzerinnen und Benutzer», erklärt der Eismeister schmunzelnd und ergänzt, dass das Eis mindestens eine Dicke von vier Zentimetern haben müsse. Zu dick dürfe es hingegen auch nicht sein, fügt er an, sonst verbrauche die Anlage zu viel Strom.

Doris Möckli hat immer ein Lächeln drauf.

Bild Marc Reidy

Strom gespart

Mit dieser Bemerkung kommen die beiden Freiwilligen von sich aus auf ein Thema zu sprechen, dass im letzten Jahr mit der behördlich ausgerufenen Strommangellage viele Leute beschäftigt hat: der Energiebedarf für Freizeitanlagen wie eine Eisbahn. Doris Möckli weist darauf hin, dass Murten on Ice verschiedene Massnahmen getroffen habe, um den Stromverbrauch zu reduzieren. So geht das Licht rund um die Eisbahn erst beim Eindunkeln in Betrieb und in der Buvette sorgt ein Holzofen anstatt ein elektrisches Gerät für angenehme Wärme. Ob der Diskussion um den Stromverbrauch nicht vergessen gehen dürfe ein anderer Aspekt, wirft Walter Willenegger ein:

Die Eisbahn ist eine Bereicherung für Murten und die gesamte Umgebung.

Walter Willenegger ist selbst ein grosser Fan der Eisbahn.
Bild Marc Reidy

Zurück zur Arbeit: Doris Möckli übernimmt in der Regel eine vierstündige Abendschicht an der Kasse. Sie verkauft Billette, kontrolliert die Abos der Stammkundschaft, vermietet Schlittschuhe, reinigt diese nach der Rückgabe und hängt sie wieder an die Rückwand des Kassenhäuschens. Zwischendurch geht sie zur Eisbahn hoch, um zu schauen, ob im Ring alles rund läuft. Auch wenn es insbesondere an Kinder dann und wann ein mahnendes Wort brauche, unbotmässiges Verhalten oder gefährliche Situationen hat Doris Möckli noch nie erlebt:

Die Leute haben ihren Spass und dürfen sich auch ausleben, aber bisher ist es stets im Rahmen geblieben.

Eine tolle Sache

Warum engagieren sich Murtnerinnen und Murtner wie Walter Willenegger und Doris Möckli über Jahre hinweg für die Eisbahn, teilweise bei Wind und Wetter? «Ich stelle meine Arbeitskraft gerne für eine so tolle Sache wie Murten on Ice zur Verfügung», gibt Walter Willenegger zur Antwort. Und Doris Möckli ergänzt, dass ihr der Umgang mit Menschen gefällt, wobei sie Wert auf Freundlichkeit legt: «Wenn ich die Leute anlächle, gehen sie mit mehr Freude Schlittschuh laufen, als wenn ich einen ‹Grind› machen würde.»

Doris Möckli: Lieber lächeln als muffeln.

Bild Marc Reidy

Ein weiterer Grund für ihr Mittun ist der Zusammenhalt unter den Freiwilligen, wie beide unisono erklären. «Wir Helfende sind eine grosse Familie», meint Walter Willenegger, und Doris Möckli sekundiert: «Es ist schön, zu spüren, dass der Einsatz, den wir als Pensionierte leisten, geschätzt wird.» Apropos Zusammenhalt: Eine halbe Stunde nach dem Gespräch haben Walter Willenegger und Doris Möckli einen gemeinsamen Termin. Sie sind zum ersten von drei Apéros eingeladen, die Murten Tourismus im Verlauf der Saison organisiert, um den Freiwilligen für ihren Einsatz auf der Eisbahn Danke zu sagen.

Zahlen und Fakten

6300 Stunden geleistet

Murten on Ice setzt seit Beginn auf Freiwillige. Bei der ersten Ausgabe 2011 engagierten sich rund 30 Personen, heute helfen nach Angaben von Corina Dolder, Projektleiterin bei Murten Tourismus, über 150 Freiwillige mit, die Anlage aufzustellen, zu betreiben und am Schluss wieder abzubauen. «Ohne die Freiwilligen gäbe es Murten on Ice nicht», hält Dolder klipp und klar fest. Sie spielten eine ebenso zentrale Rolle wie die Gemeinden, Gönner und Sponsoren, welche die Eisbahn unterstützen. Im letzten Jahr leisteten die Freiwilligen mehr als 6300 Arbeitsstunden. Die Altersspanne der Helferinnen und Helfer reicht von 20 bis 80 Jahre, die Mehrheit von ihnen befindet sich im Pensionsalter.

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