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Konkurs: Fribosa fand keinen Weg aus der Spirale

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Seit letzter Woche ist der Konkurs über die Fribosa AG in Murten verhängt. Neun Personen verlieren so ihre Arbeit. Wie der Geschäftsführer Oliver Ryser sagt, begannen die Probleme mit der Jahrtausendwende.

Am Ende ging alles ganz schnell. Am Montag letzter Woche gegen 16 Uhr hat das kantonale Konkursamt den Konkurs gegen die Fribosa AG vollzogen. Der Richter, der den Konkurs am 20. November eröffnet hatte, teilte die Entscheidung dem Geschäftsführer Oliver Ryser persönlich mit, und dieser informierte am Dienstagmorgen das Personal.

Das Firmengebäude an der Freiburgstrasse 71 in Murten ist seither geschlossen, telefonisch ist die Fribosa nicht mehr erreichbar. Neun Personen, davon sechs Polymechaniker und eine im Mandatsverhältnis, sind vom Konkurs betroffen, wie Ryser sagt. Vom Konkursrichter kam die Empfehlung, die Mitarbeitenden sollten sich bei der Regionalen Arbeitsvermittlungsstelle (RAV) melden. «Ich hoffe, es gibt für sie Möglichkeiten. Ich habe mit Firmen aus der Region Kontakt aufgenommen und diesen die Kontaktangaben unserer Mitarbeitenden gegeben», so Ryser.

Doch auch er selbst und seine Frau müssen nun auf Stellensuche. Während seine Frau sich vor allem um das Administrative der Firma gekümmert hat, ist der 47-jährige Geschäftsführer selber gelernter Werkzeugmacher.

Ich habe von Grund auf alles gemacht in der Firma.

Oliver Ryser
Geschäftsführer Fribosa AG

Er selber hat die Fribosa 2010 von seinem Vater übernommen.

Von 100 auf unter 10 Angestellte

Die Fribosa AG gibt es schon seit über 50 Jahren, und in dieser Zeit habe sie mehrere Höhen und Tiefen erlebt, so Ryser. Die Blütezeit sei Ende der 1980er-Jahre gewesen, als gegen 100 Personen für das Unternehmen arbeiteten. Wirtschaftlich schwieriger sei es um die Jahrtausendwende geworden, erklärt der Geschäftsführer. «Die Finanzkrise mit der Pleite der Lehman Brothers und die Eurokrise setzten uns zu.» Im letzten Jahrzehnt habe die Fribosa zwischen 10 und 15 Personen beschäftigt, und dann habe die Corona-Pandemie die Probleme nochmals verschärft. «Laufend stiegen die Fixkosten, zuletzt auch die Energiepreise. Dazu wurden die Margen immer geringer und der Fachkräftemangel spürbar.» Eine Automatisierung sei bei der mechanischen Herstellung schwierig, aber die Mitarbeitenden hätten jeweils mehrere Maschinen bedient.

Auch die Abnehmer mit Problemen

Die Fribosa stellte bis zuletzt Einzelteile und Spezialteile her, und das rein mechanisch, so Oliver Ryser. Gemäss ihrer Website sei die Fribosa ein «innovativer und flexibler Anbieter für anspruchsvolle Komponenten und ganze Baugruppen» gewesen. 2018 hat die Firma noch eine 3D-Messmaschine zur Qualitätskontrolle angeschafft und 2019 die Neuzertifizierung Iso 9001 erlangt. «Die Firma ist technologisch in einem guten Zustand gewesen», sagt der Geschäftsführer. «Wir haben ein hohes Fertigungs-Know-how.»

Die Automobilindustrie war unser grösster Abnehmer.

Oliver Ryser
Geschätfsführer Fribosa AG

Doch auch diese sei in den letzten Jahren gebeutelt worden. Deutschland sei der grösste Absatzmarkt gewesen, hauptsächlich arbeitete die Fribosa für den europäischen Markt und war somit stark exportabhängig. «Es gab zuletzt immer wieder Aufträge, welche verzögert wurden.» So sei es in der Firma zu Löchern in der Liquidität gekommen.

«Es war ein stetiger Prozess. Wir konnten uns aus dieser Spirale nicht mehr befreien», sagt Oliver Ryser. «Ich probierte bis zum Schluss, zu kämpfen. Aber schliesslich musste ich schweren Herzens aufgeben. Das tut extrem weh. Mir tut es insbesondere leid für unsere Mitarbeitenden und unsere Kunden.»

Verlust für Diversität der Wirtschaft

Der Konkurs der Fribosa AG wird in der Region Murten mit grossem Bedauern aufgenommen. Die Fribosa sei ein bekanntes Unternehmen gewesen, sagt Stadtpräsidentin Petra Schlüchter. «Man wusste von den finanziellen Problemen im Zusammenhang mit dem starken Schweizer Franken. Auch wenn der Personalbestand zuletzt reduziert war, ist es ein Verlust für Murten und die Region.»

Liliane Kramer, Präsidentin des Gewerbevereins Murten und Umgebung, hatte selber sogar die Lehre als Handelsangestellte bei der Fribosa gemacht. «Das Verschwinden der Fribosa ist sehr schade für das wirtschaftliche Umfeld der Region», sagte sie auf Anfrage.

Mit der Fribosa verschwindet wieder eine Branche, und das schmälert die Diversität der regionalen Wirtschaft.

Liliane Kramer
Präsidentin des Gewerbevereins Murten und Umgebung

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