Jedem Landwirt blutet das Herz, wenn seine Felder wegen den Wühlmäusen «umgepflügt» sind und ein grosser Teil der Ernte vernichtet ist. Die Ausbreitung der Wühlmaus ist von den jeweiligen klimatischen Bedingungen abhängig und tritt in periodischen Abständen von etwa fünf bis acht Jahren auf. Dabei ist die Landwirtschaft auf Helfer angewiesen. Zu den wichtigsten natürlichen Feinden der Wühlmaus gehören das Wiesel, aber auch Marder und Katze sowie Eulen und Greifvögel. Der wichtigste Helfer des Landwirts ist aber der Fuchs. Hauptbeute von Füchsen sind ohne jeden Zweifel Mäuse, die mancherorts bis zu 90 Prozent der Fuchsnahrung ausmachen. So kann ein Fuchs bis zu 20 Mäuse pro Tag vertilgen, und das macht hochgerechnet auf ein einziges Tier pro Jahr (Winter nicht eingerechnet) rund 5000 Mäuse. Es ist also unsinnig, einen der wichtigsten Helfer der Landwirtschaft systematisch abzuschiessen. Eigentlich sollten die Jäger den Bauern für jeden geschossenen Fuchs Schadenersatz für den Ertragsausfall bezahlen müssen. Wieso man immer noch auf die besten Helfer der Landwirtschaft schiesst, ist mir unverständlich. Ist es Unwissenheit, Ignoranz oder einfach die pure Lust am Töten? Der Jägergilde und ihren Protagonisten würde es gut anstehen, ihr Tun einmal gründlich zu überdenken.
- Leserbrief
- 29.03.2023
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- 29.03.2023
Eine Reaktion aus der Leserschaft zum Artikel «Landwirtschaftsinitiative will Umnutzung verbieten», FN vom 22. Februar 2023. …