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Fünf Deutsche an der Jazz-Parade

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Untertitel: Boppin’B spielen Rock’n’ Roll vor Stühlen

Autor: Von OLIVIER STRITT

Die fünf Musiker aus dem deutschen Aschaffenburg sind wahrlich keine Amateure. Seit mehr als zehn Jahren spielen sie zusammen und kommen jährlich auf rund 200 Live-Auftritte. Selbst bei Stefan Raab und Harald Schmidt standen sie bereits auf der Showbühne.

Scheisskapelle!

In Freiburg boten Boppin’B dem Publikum einen Querschnitt ihres äusserst variablen Repertoires. Von Rock’n’ Roll über Rockabilly und Ska bis hin zu Coverversionen von «Sexbomb» oder «Volare» spielten Boppin’B sämtliche vermeintlichen Gassenhauer. Sänger Michie tönte beinahe wie Elvis und Didi turnte wie ein Wahnsinniger mit seinem Kontrabass herum. Und welche andere Band fordert schon das Publikum dazu auf, die obligate Frage «Do you feel alright?» mit einem lauten «Scheisskapelle!» zu beantworten?

Die Logik des Misslingens

Trotz guter Musik, einer spektakulären Show und einem sympathischen Auftritt wollte der Funke aber nie wirklich zum Publikum überspringen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen sollten vor der Bühne eben nur Stühle stehen, wenn man entspannte Jazzmusik geniessen will. Boppin’B boten aber das genaue Gegenteil – nämlich Rock’n’ Roll. Auch nach 90 Minuten tanzten nur wenige Leute vor der Bühne. Vielleicht sollten sich die Organisatoren hier ein wenig flexibler zeigen. Auch die Scheisskapelle brachte mit ihren Kommentaren ihre Meinung zu der unnötigen Bestuhlung deutlich zum Ausdruck.

Eine zweite Barriere lag in der Herkunft der Band begründet. Animationen des Publikums funktionieren an der Jazz-Parade nur, wenn man sie auch versteht. Und bei einem mehrheitlich französischsprachigen Zuschaueranteil klappte das auf Hochdeutsch ziemlich schlecht.
Zuletzt muss auch gesagt werden, dass es den Grossteil der Besucher nur am Rande interessiert, was auf der Bühne abgeht. Viel wichtiger ist das schöne Wetter, ein gutes Gespräch mit Freunden, ein kühles Bier. Für in dieser Region relativ unbekannte Musiker ist es demzufolge ziemlich undankbar, auf der Bühne zu stehen. Auch Profis wie Boppin’B merkte man ihre zunehmende Frustration verständlicherweise an. Als gegen Ende des Konzertes ein Gewitter einsetzte und die Zuschauer in Scharen verschwanden fühlten sich Boppin’B wohl endgültig bestätigt, den richtigen Übernahmen für ihre Band gewählt zu haben. Obwohl der Auftritt doch nur das Dilemma der Jazz-Parade zum Ausdruck brachte: Die Besucher wollen einen schönen Abend verbringen – die Musiker ein gutes Konzert abliefern.

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