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Fünfeinhalb Jahre Haft für Überfall

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Ihre Opfer hatten die drei bewaffneten und vermummten Männer nicht zufällig ausgewählt: Im Januar 2008 überfielen sie mitten am Nachmittag in einer prunkvollen Villa am Murtensee ein Ehepaar im Alter von 82 und 84 Jahren. Es gehörte zu den reichsten Familien im Kanton Freiburg.

Der Rentner, der im Rollstuhl sass, musste mitansehen, wie seine Frau mit einem Messer bedroht wurde. Dann zwangen ihn die Räuber mit einer Pistole, ihnen Bargeld auszuhändigen. Einer der Männer durchsuchte das Haus nach Schmuck. Mit 7000 Franken und Uhren verliessen die Männer den Tatort unerkannt – und blieben unauffindbar. Der Fall wurde zu den Akten gelegt (die FN berichteten).

Erst Jahre später stellte sich der Mann, der den Rentner mit einer Pistole bedroht hatte. Der heute 38-Jährige zeigte sich letzte Woche vor dem fünfköpfigen Strafgericht des Saanebezirks reuig: Er bedauere seine Taten und wolle sein Leben neu ausrichten, sagte er. Er hatte sich auch bei seinen Opfern entschuldigt. Dies anerkannte das Gericht. «Der Angeklagte hat während der Untersuchung mit den Behörden kooperiert», sagte Gerichtspräsident Jean-Marc Sallin bei der gestrigen Urteilseröffnung. «Gleichzeitig hat er viele Vorstrafen.» Dies neutralisiere sich.

Sallin betonte, dass der Angeklagte eine grosse Schuld trage: «Sie haben bewusst ein altes Ehepaar ausgesucht, das sich nicht wehren konnte, und Sie wollten so viel Geld als möglich erbeuten.»

Hoher Kopf in Drogenbande

Der Mann musste auch für Drogengeschäfte gerade stehen. «Sie waren in einem Drogenring tätig und haben dort eine hohe Position eingenommen», sagte Sallin. «Sie waren in Genf, Freiburg, Solothurn, Winterthur, Frankreich und in den Niederlanden aktiv.» Der Angeklagte habe gewerbsmässig mit Drogen gehandelt.

Wegen seiner Aktivitäten im international tätigen Drogenhändlerring war der Mann der Polizei überhaupt erst ins Netz gegangen: Durch einen verdeckt ermittelnden Polizisten gelang es den Behörden, den Mann zu identifizieren und international nach ihm zu fahnden. Ende 2013 wurde er in Marokko, wo er Ferien machte, verhaftet. Die Zeit im marokkanischen Gefängnis hinterliess Spuren: Nach der Auslieferung in die Schweiz gestand der Mann nicht nur seine Drogengeschäfte, sondern gab auch zu Protokoll, dass er am Überfall am Murtensee beteiligt gewesen war.

Die über einjährige Haft in Marokko liess das Gericht als Strafminderung einfliessen: «Es waren sehr prekäre Verhältnisse», sagte Sallin, «die Zellen waren überbelegt, und es mangelte an Hygiene». Das Gericht verurteilte den Mann zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren. Fast drei Jahre davon hat er bereits abgesessen: Nachdem er in Marokko verhaftet worden war, wurde er im März 2015 in die Schweiz ausgeliefert, wo er zuerst in Untersuchungshaft kam, bevor er seine Haft vorzeitig antrat.

Der Verurteilte muss eine Busse von 100 Franken bezahlen und 95 Prozent der Gerichtskosten tragen. Er muss nicht die vollen Gerichtskosten übernehmen, weil das Gericht den Anklagepunkt des Hausfriedensbruchs fallen liess.

«Wir wünschen Ihnen alles Gute», sagte Richter Sallin zum Verurteilten. «Halten Sie Ihre Versprechen ein und ändern Sie Ihr Leben – wir wollen Sie hier nicht mehr wiedersehen.»

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