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Für eine friedliche Freiburger Jugend

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Für eine friedliche Freiburger Jugend

Staat will bei der Erziehungsarbeit vermehrt unterstützend wirken

Gewalt in und ausserhalb der Schulen ist ein grosses Problem. Klar ist auch, dass der Hebel bei der Erziehung der Kinder angesetzt werden muss. Viel wird heute von der Schule erwartet. Der Staat möchte aber auch die Eltern an ihre Pflichten erinnern und sie dabei unterstützen.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Vier Prozent der Kinder – rund 2500 – haben den Schutz des Jugendamtes des Kantons Freiburgs nötig. Die Jugendstrafkammer ihrerseits hatte es im Rekordjahr 2003 mit über 2000 Fällen zu tun. Weshalb wächst die Gewaltbereitschaft bei den Jugendlichen oder weshalb werden sie selber Opfer von Auseinandersetzungen? Laut Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot fehlen den Jugendlichen heute oft klare Leitplanken. «Sie stecken in einer Identitätskrise. Sie wissen nicht, was richtig und was falsch, was erlaubt und was verboten ist. Sie verlieren den Respekt vor der Lehrerschaft, aber auch vor Buschauffeuren, vor Sozialarbeitern usw.», führte sie am Freitag vor den Medien aus. Anders kann sie sich jedenfalls die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen gegen diese Personen nicht erklären. «Nicht mehr das Gemeinwohl wird gesucht, sondern der individuelle Opportunismus», hielt sie fest.

Isabelle Chassot ist sich bewusst, dass heute bezüglich Erziehung viel von der Schule verlangt wird. «Erziehung geht uns alle an», fuhr sie fort und denkt dabei auch an die Eltern. Sie stellt z. B. fest, dass Schüler unentschuldigt zu spät zur Schule kommen und sie dabei von ihren Eltern noch unterstützt werden oder dass Gleichgültigkeit herrscht.

Ein Leitfaden für Eltern, Kinder
und Jugendliche

Nicht zuletzt aus solchen Gründen hat die Erziehungsdirektion zusammen mit der Justiz- und der Gesundheitsdirektion einen «Leitfaden für Eltern, Kinder und Jugendliche» herausgegeben. 40 000 Exemplare wurden gedruckt. Nach den Fasnachtsferien werden sie den Schülerinnen und Schülern der Primarschule (ab der vierten Klasse) und der OS abgegeben. Und da sie in erster Linie für die Eltern gedacht sind, sollten sie dann im Elternhaus landen. Aber auch die Lehrerschaft, die Schulkommissionen, die Gemeinden usw. werden mit diesem Faltprospekt bedient.

Praktische Hinweise

Der Leitfaden enthält viele praktische Hinweise, z. B. auch die verschiedenen Altersgrenzen für den Zutritt – mit oder ohne Begleitung erwachsener Personen – zu öffentlichen Gaststätten, Spielsalons, Diskotheken, Kinos usw. Den Eltern und ihren gesetzlichen Vertretern werden auch Tipps gegeben, wie sie sich gegenüber den Kindern bezüglich Internet oder Handy verhalten sollten. Dem Leitfaden kann ebenfalls entnommen werden, dass bei Schwarzfahren in öffentlichen Verkehrsmitteln auch die Kinder gerichtlich verfolgt werden können, dass die Eltern für die Schäden ihrer minderjährigen Kinder verantwortlich gemacht werden können usw.

Anhand eines Plakats kann auch sofort ersehen werden, was in und ausserhalb der Schule erlaubt und was verboten ist bezüglich Handys, Radios, Velos, Rollschuhe, Alkohol- und Tabakkonsum, Kiffen, Tragen von Messern, Waffen usw. Diese Plakate werden auch im Grossformat in den Schulen aufgehängt.

Merkblatt für Eltern und Kinder

Die drei Direktionen haben ebenfalls ein Merkblatt für Eltern, Kinder und Jugendliche ausgearbeitet, in welchem die rechtlichen Bestimmungen betreffend Minderjährige in den verschiedenen juristischen Bereichen enthalten sind. Nebst in deutscher und französischer sind diese Merkblätter auch in albanischer, englischer, spanischer, portugiesischer und türkischer Sprache erhältlich.

Pädagogisches Hilfsmittel

Auch ein Merkblatt für Eltern, Kinder und Jugendliche mit pädagogischen Hinweisen ist erhältlich, das allerdings eher für die Lehrerschaft gedacht ist. Es gibt u. a. Aufschluss über die Folgen bei Alkohol- und Drogenkonsum. Es enthält aber auch viele Fragen, deren Beantwortung Aufschluss über die Kenntnisse der Pflichten und Rechte der Kinder gibt. Mit diesem Hilfsmittel können in der Schule auch Übungen gemacht werden.
Am gleichen Strick ziehen

Wenn sich gleich drei Direktionen des Staates bemühen, Hilfsmittel für die Erziehung zu erarbeiten, so will man so auch aufzeigen, dass Erziehung nicht bloss Sache der Eltern und der Lehrerschaft, sondern Sache aller ist. «Erziehung geht uns alle an», betonte denn auch Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot. «Wir müssen alle am gleichen Strick ziehen», fügte sie bei. «Es braucht die Mithilfe des ganzen Dorfes, um ein Kind zu erziehen», zitierte an der Medienkonferenz vom Freitag Michel Lachat, Präsident der Jugendstrafkammer, ein afrikanisches Sprichwort.

Michel Lachat stellte fest, dass die Zahl der Delikte, begangen von Jugendlichen, in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen ist. Im Rekordjahr 2003 zählte er 2080 Fälle. Auch wenn der Kanton Freiburg bezüglich Jugendgewalt nicht schlechter dastehe, müssten diese Zahlen nachdenklich stimmen.

Grenzen aufzeigen

Laut Michel Lachat ist es wichtig, dass die Erzieher den Jugendlichen die Grenzen aufzeigen. Er dachte dabei auch an die Politiker, z. B. bezüglich Hanfkonsum in den Schulen. Er erwartet aber auch, dass die Lehrerinnen und Lehrer als starke Persönlichkeiten handeln. Und gute Eltern sind in seinen Augen solche, die ihren Kindern auch Nein sagen dürfen, z. B. bezüglich Sackgeld oder Ausgangszeiten.

Nach seinen Worten ist aber jede erwachsene Person aufgerufen, Erziehungsarbeit zu leisten. So dürfen seiner Ansicht nach auch Dritte Jugendliche ansprechen, wenn diese auf öffentlichem Grund spucken, pinkeln oder Abfälle wegwerfen oder wenn sie in öffentlichen Verkehrsmitteln das Rauchverbot verletzen. Wenn dies mit Anstand und vielleicht auch mit ein bisschen Humor geschehe, sei die Erfolgschance sehr hoch.

Zusammenarbeit mit Polizei

Laut Laurent Eggertswyler werden die Schulen auch bald auf die Mitarbeit der Jugendbrigade der Polizei zählen können. So wie die Schüler heute Verkehrsunterricht geniessen, könnten sie in Zukunft auch über Jugenddelikte informiert werden. az

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