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«Für prominente Häftlinge gab es Spezialmenüs»

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«Bevor ich um 1968 damit angefangen habe, für die Gefängnisinsassen zu kochen, haben dies die Polizisten selbst erledigt», erzählt der 71-jährige Oskar Fasel, ehemals Wirt des Restaurants Taverna in Tafers. Die Häftlinge seien wohl plötzlich anspruchsvoller geworden, und es musste professionell zubereitete Kost her. Ob denn die Polizisten nicht gut genug gekocht hätten? «Man hat allerlei gehört», schmunzelt er.

Es sei auf jeden Fall eine schöne Zeit gewesen, als die Polizeibeamten jeden Mittag das Essen für die Insassen bei ihm in der Taverna abholten, meint Oskar Fasel. «Wir hatten ein gutes Verhältnis zueinander. Zu den Insassen hatte ich jedoch nie Kontakt», bekräftigt er. Jedenfalls nicht während der Haft, wie sich bei seinen Ausführungen über die Zeit als «Gefängniskoch» herausstellt. «Manch einer bedankte sich nach der Haft bei mir für das gute Essen und bezahlte den Stammgästen einige Runden», meint Oskar Fasel lachend.

Entrecote statt Spiessli

Er habe in dieser Zeit auch einige prominente Häftlinge bekocht. So musste es für einen Insassen, der auf den damaligen Staatspräsidenten Frankreichs, Charles de Gaulle, ein Attentat ausgeübt hatte, stets Entrecote oder Filet sein. «Sie hatten ihn in Tafers einquartiert, weil sie dachten, hier kriege es niemand mit. Doch dem war nicht so und er musste wieder weiter», erinnert sich Fasel.

Für die anderen Gefängnisinsassen hat er jeweils das gleiche Mittagsmenü zubereitet wie für die Gäste im Restaurant. «Die Polizei hat mir damals rund sieben Franken pro Teller bezahlt», erklärt er. Meistens habe er für vier Häftlinge kochen müssen. Für das Morgen- und das Abendessen seien die Polizisten zuständig gewesen.

Oskar Fasel erinnert sich daran, dass einmal bei einer Essensübergabe ein Häftling entwischt ist. «In Menziswil haben sie ihn dann aber wieder eingefangen.»

Immer noch Wirt

Nun sind es schon 13 Jahre her, seit Oskar Fasel und seine Frau Antoinette das Hotel-Restaurant Taverna verlassen haben. Bis zur Schliessung des Gefängnisses im Jahr 2002 habe ein Traiteur den Insassen das Essen gebracht.

Heute bewirtet das Ehepaar Fasel die Buvette des Fussballstadions St. Leonhard in Freiburg. «Ich habe kein Gebrechen und möchte vorläufig noch hier bleiben», meint der rüstige 71-Jährige.

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