Untertitel: Der Grosse Rat macht einen weiteren Schritt nach vorne
Für diese Anliegen machte sich insbesondere Ursula Krattinger-Jutzet (SP, Düdingen) stark. Nach ihren Worten sind sie nicht nur eine Erfindung von linken «Emanzen», sondern würden einem echten Bedürfnis entsprechen. Mit einer schulergänzenden Betreuung würden auch die Rahmenbedingungen der Freiburger Wirtschaft verbessert.
«Der Familie gehts schlecht»
Es gab aber auch kritische Stimmen zu diesen Anliegen. André Masset (CVP, Estavannens) hatte es satt, immer wieder zu hören, dass es der Familie schlecht gehe. Und als Lösung habe der Staat Strukturen zu schaffen, damit die Schulkinder von 7 bis 19 Uhr versorgt seien. «Man darf dann auch die finanziellen Konsequenzen für den Staat nicht vergessen», meinte er.
Nicht begeistert von den Blockzeiten war eine Mehrheit der SVP-Fraktion, wie deren Sprecher Ueli Johner-Etter sagte. «Sie dürfen nicht obligatorisch oder flächendeckend sein.»
Priorität
den verhaltensgestörten Kindern
Laut Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot ist eine Harmonisierung der Stundenpläne zwischen den Schulstufen, wie sie von Nicole Aeby-Egger (CSP, Belfaux) verlangt wurden, schon heute möglich. Sie brachte viel Verständnis für die erwähnten Anliegen auf, doch seien auch Sozialkonzepte nötig. Der Staatsrat werde sich deshalb in den nächsten zwei Jahren prioritär den verhaltensgestörten Kindern annehmen.
Das Postulat von Ursula Krattinger wurde mit 72 zu 19 Stimmen (7 Enthaltungen), jenes von Nicole Aeby mit 100 zu 0 Stimmen überwiesen.