«Solidarität mit Krippenleiterin» – FN vom 6. Mai
Ich war 40 Jahre in Brasilien und habe die Militärdiktatur miterlebt. Gerade habe ich wieder über die Ungerechtigkeiten gelesen, die dort auch heute durch Polizei und Gerichtswesen immer wieder vorkommen. Ich dachte immer, in der Schweiz ist es anders. Und nun stosse ich auf diese Fälle von Privatisierung und auf Nichtrespektierung des Streikrechts in der Schweiz. Warum erschienen Ort und Zeit der Solidaritätskundgebung in keiner Zeitung?
Ich war an der Kundgebung bei strömendem Regen und war sehr erstaunt, dass so viele Leute da waren. Ich zählte so um die 250 Personen. In Ihrer Berichterstattung waren es dann nur 100 Personen. Warum? In Ihrer Zeitung gab es auch sehr arrogante Deklarationen der Geschäftsleitung des HFR, die–zu meinem Erstaunen–durch unseren Staatsrat keine Zurechtweisung erfuhren, sondern im Gegenteil auf undemokratische Art unterstützt wurden. Der Staatsrat hat öffentlich erklärt, er breche die Verhandlungen mit der Gewerkschaft, die es wagt, unsere Angestellten zu verteidigen, ab! Für was ist denn eine Gewerkschaft gut? Die Erklärung von Bern arbeitet, damit die Arbeitenden der an die Schweiz liefernden Unternehmen von einer Gewerkschaft vertreten sind, die sie gegen die Ungerechtigkeiten verteidigt. Und hier soll das untersagt sein? So lernt man unsere Behörden richtig kennen.