Fusion und Neueröffnung gut verlaufen
1. Generalversammlung Raiffeisenbank See-Lac
Die Fusion sowie die Eröffnung der neuen Geschäftsstelle in Murten haben der Raiffeisenbank im Seebezirk im letzten Jahr viel Arbeit gebracht – aber auch Erfolg. Die Generalversammlung vom Freitagabend hat die Bankgeschäfte genehmigt und drei Frauen in die Aufsichtsgremien gewählt.
Von CORINNE AEBERHARD
«Das Bankengeschäft in Murten ist zur vollen Zufriedenheit angelaufen», liess sich Verwaltungsratspräsident Daniel Schorro zu Beginn der Generalversammlung in Gurmels in seinem Jahresbericht zitieren. Vorgetragen wurde der Bericht nicht von ihm persönlich, sondern von Aktuar Paul Fasel. Zeitgleich eröffnete am Freitagabend Daniel Schorro die Versammlung in der Mehrzweckhalle in Cressier, wo sich die französischsprachigen Bankmitglieder zur Generalversammlung eingefunden hatten. Ein Teil der Deutsch sprechenden Genossenschafterinnen und Genossenschafter befand sich in der Aula der Orientierungsschule von Gurmels, der andere Teil war in der daneben liegenden Turnhalle untergebracht.
Nach der Information über die Geschäfte wurden alle drei Standorte mit einer telefonischen Online-Verbindung zusammengeschlossen und der unterdessen nach Gurmels gereiste Verwaltungsratspräsident Daniel Schorro leitete die Abstimmungen und Wahlen für alle Standorte von der Aula aus.
Investitionen schmälerten
Bruttogewinn
Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter konnten zur Kenntnis nehmen, dass auch das Jahr 2003 für die Raiffeisenbank wieder «ein erfolgreiches Jahr» war, wie es im Jahresbericht von Schorro weiter hiess. «Der Zusammenschluss und die Eröffnung der Geschäftsstelle in Murten ist ohne grosse Probleme über die Bühne gegangen.» Die Fusion (Gurmels und Haut-Lac) und die Eröffnung seien mit viel Arbeit verbunden gewesen, und trotz dieser Investitionen dürfe man mit dem Resultat 2003 «sehr zufrieden sein».
Gemäss Bankleiter Kurt Folly hat man in den ersten beiden Monaten nach der Neueröffnung 200 neue Mitglieder gewinnen können. Insgesamt hat die Raiffeisenbank See-Lac 301 neue Mitglieder und verfügt nun über insgesamt 3731.
Dass der Bruttogewinn leicht zurückgegangen ist (siehe Kennzahlen) begründete er mit der geschmälerten Zinsmarge, dem Ausbau der Beratertätigkeit der Bank sowie mit der Eröffnung von Murten. «Der Wettbewerb ist sehr intensiv», sagte Folly in seinem Jahresbericht. Der Preis spiele eine wichtige Rolle. Die Raiffeisenbank habe aber «gute Produkte und wolle keine «Billiger-Jakob-Politik» machen, hielt er fest. Umfassende Kundenberatung sei der Bank wichtig: «Dafür nehmen wir uns Zeit.»
Investiert hat die Bank, die aktuell 21 Personen beschäftigt, im vergangenen Jahr auch eine namhafte Summe im Informatikbereich.
Die Genehmigung der Bilanz und der Erfolgsrechnung ging trotz einer anfänglichen technischen Panne in rekordverdächtigem Tempo über die Bühne.
Verzinst werden die Anteilscheine mit sechs Prozent, was einen Bruttozins von 12 Franken und einen Nettozins von Fr. 7.80 ergibt.
Drei Frauen
Früher als erwartet trat Michael Hank aus dem Verwaltungsrat zurück. Mit der letztjährigen Fusion seien die Raiffeisenziele erreicht worden, liess der Vizepräsident der Bank verlauten. Er wolle sich künftig wieder vermehrt seinem Beruf widmen.
Nach 16 Jahren im Aufsichtsrat gaben Odette Senn und Armin Stempfel ebenfalls ihren Rücktritt bekannt.
Die insgesamt 534 stimmberechtigten Personen wählten Sandra Carrel aus Courtepin neu in den Verwaltungsrat. Auch der Aufsichtsrat wird weiblicher: Neu nehmen Liliane Kramer aus Büchslen und Sandra Nydegger aus Murten Einsitz.
Hoffen auf Aufschwung
Trotz der «gesunden, starken und vertrauenswürdigen Raiffeisenbank» hofft auch Daniel Schorro auf den wirtschaftlichen Aufschwung. Es gebe Indikatoren, die darauf hinwiesen. Er meinte zudem, dass auch das Konsumverhalten jedes Einzelnen dazu beitragen könne.
Die nächste Generalversammlung wird mit weniger technischem Aufwand betrieben werden können. Sie findet am 22. Mai 2005 im Festzelt des Feldschiessens in Cordast statt. Dort werden alle Genossenschafterinnen und Genossenschafter Platz haben.
