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«Wir wollen die Ueberstorfer Torhymne hören»

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Freitag, 29. Juni 2018: Als die Fussball-WM in Russland vor den Achtelfinals einen Tag pausierte, stieg der Puls beim FC Ueberstorf Stunde für Stunde an. Am Abend fand im Berner Stade de Suisse die Auslosung der ersten Runde im Schweizer Cup statt. Live mit dabei war auch Philipp Spicher, Spieler und gleichzeitig Sportchef beim FC Ueberstorf. «Unser Los wurde lange nicht gezogen, und so wussten wir, es wird ein Gegner aus der Super League oder Challenge League. Am Ende war es mit dem FC  St.  Gallen ein Club aus der höchsten Liga – wir konnten es zu Beginn kaum glauben.»

Viel erlebt als Urgestein

«Das Duell gegen St. Gallen wird bestimmt mein bisheriges Karrierehighlight», sagt der 26-jährige Bankangestellte. Er geht mit dem FC Ueberstorf nun schon in die zehnte Saison und erinnert sich auch gerne an vergangene Höhepunkte: «Der Aufstieg von der dritten in die zweite Liga – das war mein erster Aufstieg, den ich miterleben durfte. Auch der Abschied vom langjährigen Trainer Stefan Brülhart bleibt mir in spezieller Erinnerung.»

Die Gegenwart heisst nun Schweizer Cup, erste Runde gegen die Profis aus der Ostschweiz. «Seit dieser Woche gilt der Fokus diesem Spiel. Vorher versuchten wir, den Cupmatch auszublenden und uns auf den Saisonstart zu konzentrieren», sagt Spicher. Dies gelang sehr gut: Im ersten Meisterschaftsspiel in der 2. Liga interregional fegte der FC Ueberstorf den Gegner aus Echichens mit einem 7:1-Kantersieg vom Feld. Gerade mit diesem hohen Sieg hat sich der FCÜ auch beim morgigen Gegner viel Respekt verschafft (siehe Artikel unten). Die Ueberstorfer haben nach dem Meistertitel und dem Cupsieg aus der letzten Saison weiterhin einen Lauf.

Respekt haben natürlich auch Philipp Spicher und seine Teamkollegen. Darum ist die Vorbereitung auf dieses Spiel nicht wie sonst. «Der Trainer hat uns empfohlen, die Spielweise unserer möglichen Gegenspieler im Internet zu studieren. Zudem wird das Training auf den Gegner abgestimmt mit dem Fokus auf die Defensivarbeit», so der Verteidiger.

Ein Tor als Ziel

Mit Defensivarbeit wird der FC Ueberstorf am Sonntag ab 15 Uhr wohl mehrheitlich beschäftigt sein. Mit jeder Minute erfolgreicher Abwehrarbeit wächst jedoch auch der Glaube an eine Cup-Überraschung. «Es gibt Beispiele aus der Vergangenheit, die uns Mut geben, wir müssen aber auch realistisch sein», sagt Spicher. Ein frühes Tor, ein hoher Rückstand schon zur Pause. Für Philipp Spicher wären das keine Horrorszenarien. «Für mich wäre einzig schlimm, wenn wir aufgeben, wenn wir nicht mehr kämpfen auf dem Platz.»

Ein klares Ziel hat die Mannschaft: «Wir wollen ein Tor schiessen, damit die FCÜ-Torhymne erklingt und wir mit den Fans feiern können.»

Den Traum aufgegeben

Philipp Spicher gab als Jugendlicher alles für den Fussball. Mit zwölf Jahren spielte er zuerst in einer Auswahl im Sensebezirk, danach im Team Freiburg. «Es gab nur Schule und Fussball für mich», erinnert er sich. Fast jeden Tag Training, wenig Freizeit. «Ich verzichtete auf vieles, aber ich lernte auch viel. Selbstständigkeit, Disziplin – es war eine Lebensschule.» Spicher war immer nahe dran an den Jugendmannschaften der Schweizer Nati. Er trainierte mit, stand im erweiterten Kader der Landesauswahl.

Als der Ueberstorfer den Sprung in die U17 von Neuenburg Xamax schaffte, wäre der Aufwand mit der längeren Anreise zum Training noch grösser geworden. Zudem musste er sich zwischen Ausbildung am Gymnasium oder Fussball entscheiden, weil es damals in Freiburg noch kein Sportgymnasium gab. Philipp Spicher entschied sich für die Ausbildung und gab den Traum vom Profifussballer auf.

Spezielle Trikots

So richtig ins Grübeln ob der Richtigkeit dieses Entscheids kam er nur einmal: «Als meine Jahrgangskollegen 2009 an der U17-WM in Nigeria den Titel holten. Da dachte ich, dass ich vielleicht auch ein Teil davon hätte sein können.»

Stattdessen trumpften andere auf, zum Beispiel ein gewisser Nassim Ben Khalifa. Gegen den Stürmer spielte Philipp Spicher 2007 beim U15-Duell zwischen dem Team Freiburg und dem FC Lausanne Sport. Ben Khalifa wurde Profi, spielte bei GC, ging dann ins Ausland, nach Deutschland, in die Türkei und nach Belgien. Aktuell spielt er wieder in der Schweiz – beim FC St. Gallen.

Es kommt also zum Wiedersehen zwischen Spicher und Ben Khalifa. Vielleicht ja sogar zum Trikottausch nach dem Spiel. Dafür hat der FC Ueberstorf vorgesorgt. «Es gibt ein spezielles FCÜ-Trikot für das Spiel gegen St. Gallen. Darauf steht auch der jeweilige Spielername», sagt Spicher. Man überlässt nichts dem Zufall beim FC Ueberstorf. Die Mannschaft ist heiss, und das Motto lautet: Hopp und hü, FCÜ!

Fussballfest

Alles bereit für das Cup-Highlight

Bald nach der Auslosung machte sich das Organisationskomitee des FC Ueberstorf um seinen Präsidenten Hansjörg Siffert an die Arbeit. Das Cupspiel gegen den FC  St.  Gallen aus der Super League ist für einen Verein wie den FCÜ eine Mammutaufgabe. «Wir haben Tribünen aufgestellt, es gibt ein VIP-Zelt, und natürlich wollen wir die schnelle Verpflegung aller Gäste stets gewährleisten», sagt Siffert. Dafür werden am Sonntag zehn Essens- und Getränkestände auf dem ganzen Areal zu finden sein. Das VIP-Zelt ist für die Sponsoren, die ein solches Fussballfest überhaupt erst möglich machen. Rund 50 000 Franken betragen die Ausgaben des FC Ueberstorf insgesamt. Mit Sponsorengeldern, den Einnahmen aus dem Catering und den Eintritten sollte gemäss Siffert am Ende jedoch ein Reingewinn für die Vereinskasse zu Buche stehen.

Es hat noch Tickets

Die Sitzplatztribüne bietet Platz für 800 Zuschauer. Die restlichen Tickets sind Stehplätze. «Wir rechnen mit 2000 bis 2500 Zuschauern», sagt Siffert. Die ganze «Arena» bietet Platz für rund 2 800 Zu­schauer. Für alle Kategorien wird es gemäss dem OK-Präsidenten an der Tageskasse noch Tickets haben. Ein Stehplatz kostet 15 Franken, ein Sitzplatz 30 Franken.

Insgesamt werden über 200  freiwillige Helfer vom ­FC  ­Ueberstorf, «aber auch von anderen Dorfvereinen», wie Siffert betont, im Einsatz stehen. Für die Sicherheit ist zudem eine private Firma mit rund 20 Mann vor Ort. Unterstützung gibt es dazu von der örtlichen Polizei und Feuerwehr. Das Spiel gegen den Superligisten aus der Ostschweiz wurde nicht als ein Risiko­spiel eingestuft. In Absprache mit den Fanverantwortlichen beim FC St. Gallen rechnet Siffert mit rund 200 bis 300 FCSG-Fans, die mit Cars oder ihren privaten Autos anreisen werden.

jwe

 

FC St. Gallen

Trainer Zeidler: «Der FC Ueberstorf hat zwei gefährliche Stürmer»

Der FC St. Gallen reist nach einem durchzogenen Saisonstart zum FC  ­Ueberstorf. In der Super League steht man zwar mit sieben Punkten aus vier Spielen auf dem dritten Tabellenplatz, doch in der Europa-League-Qualifikation scheiterte der FCSG am norwegischen Vertreter aus Sarpsborg. Nun steht mit dem Cupspiel gegen ­Ueberstorf eine Pflichtaufgabe auf dem Programm. Von Überheblichkeit ist beim Trainer der Ostschweizer aber nichts zu spüren: «Der Schweizer Cup hat einen hohen Stellenwert. Wir nehmen den unterklassigen Gegner nicht auf die leichte Schulter», sagt Peter Zeidler den «Freiburger Nachrichten» auf Anfrage. Er liess die ­Ueberstorfer beim Spiel gegen den FC Echichens beobachten und filmen. Die Erkenntnisse daraus sind klar: «Der FC  ­Uebers­torf hat in der Offensive zwei sehr gefährliche Stürmer. Die Mannschaft schwebt nach dem Aufstieg noch auf einer Welle der Euphorie.» Der FCSG-Trainer wird kaum eine B-Elf laufen lassen: «Ich nehme meine besten Spieler mit, nur der verletzte Abwehrspieler Nicolas Lüchinger steht mir nicht zur Verfügung.»

Hefti – der junge Kapitän

Mit Stjepan Kukuruzovic und Derek Kutesa bringt der Deutsche zwei Namen ins Spiel: «Beide haben im letzten Spiel gegen den FC Zürich nicht gespielt, sind aber in guter Form. Sie haben gute Chancen auf einen Platz in der Startelf.»

Einer, der mit grosser Wahrscheinlichkeit auch auf dem Platz stehen wird, ist Verteidiger Silvan Hefti. Das St. Galler Eigengewächs ist erst 20 Jahre alt, geht aber schon in die vierte Saison beim Fanionteam und ist unter Peter Zeidler gar zum Kapitän der Mannschaft avanciert. Zum vierten Mal steigt Hefti mit dem FC St. Gallen in das Abenteuer Schweizer Cup. 2015 war im Achtelfinal gegen Luzern Schluss, 2016 im Achtelfinal gegen Zürich und 2017 im Viertelfinal gegen YB. Auffallend: Gegen unterklassige Gegner wie FC Black Stars, Baden oder Linth kassierte die Mannschaft Gegentore. «Das ist heute nicht mehr wichtig», sagt Hefti, «wir haben eine neue Mannschaft und einen neuen Trainer.» Klar habe die Defensive immer als Ziel, kein Gegentor zu kassieren, doch gerade im Cup sei das am Ende eigentlich egal – Hauptsache eine Runde weiter. Die Ueberstorfer zu unterschätzen kommt auch für den jungen Kapitän nicht infrage: «Wir sollten alle eine professionelle Einstellung haben, da hat das nichts verloren.» Da man den Gegner kaum kennt, könne es auf dem Platz zu Überraschungen kommen. «Auf solche Dinge müssen wir gefasst sein und uns während des Spiels schnell adaptieren», so Hefti. Er freue sich auf das Gastspiel in Ueberstorf, auf die spezielle Atmosphäre und die begeisterten Fans.

jwe

 

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