Der aus dem Ruder gelaufene Match fand im Oktober 2003 statt. Der nach dem Abpfiff tätlich angegriffene Unparteiische reichte Strafanzeige ein. Nach umfangreichen Ermittlungen machten die Behörden einen 20-, einen 37- und einen 55-Jährigen als Haupturheber der Gewalttätigkeiten ausfindig, wie dem am Dienstag veröffentlichten Strafbefehl zu entnehmen ist.
Gefängnisstrafen für alle
Wie die Untersuchung des turbulenten Geschehens ergab, versetzte der 20-jährige Verurteilte dem Schiedsrichter einen Fusstritt ins Gesäss. Dafür erhielt er 20 Tage Gefängnis bedingt auf zwei Jahre.
Der 55-Jährige traktierte den Unparteiischen mit Faustschlägen und beschimpfte den seit 20 Jahren Spiele leitenden Portugiesen als schmutzigen Ausländer. Im Strafbefehl wurde das als Verstoss gegen das Antirassismus-Gesetz gewertet. Die Quittung zusammen mit der Körperverletzung: 20 Tagen bedingt.
Der Dritte im Bunde, der 37-Jährige, erhielt wegen Körperverletzung 15 Tage bedingt. Der misshandelte Schiedsrichter musste sich nach den Vorfällen eine Zeitlang in psychiatrische Behandlung begeben.
Und dann noch eine Spielermutter
Auch die verbal entgleiste Mutter eines Spieler kam nicht ungeschoren davon. Der Linienrichter stellte ihren Sprössling wegen eines Handspiels im Strafraum in der 92. Minute vom Platz. Mit dem darauffolgenden Penalty erzielte die Gegenmannschaft den Sieg.
Das brachte die Mutter dermassen auf die Palme, dass sie den Linienrichter unflätig mit Ausdrücken aus der untersten Schublade beschimpfte. Dafür erhielt sie eine Busse von 150 Franken.