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Gefangenenchor und Solisten bescheren Freiburg ein eindrückliches Opernerlebnis

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Autor: Irmgard Lehmann

Da sitzen sie alle gespannt und warten auf das, was kommen mag. Doch einstweilen passiert nichts. Bühne und Musikerzelt bleiben leer. Kurz vor acht Uhr verkündet die Leitung, dass Musiker, Solisten und Chorsänger der Festspieloper Prag an der Grenze aufgehalten worden sind. Der Beginn der Vorstellung sei ungewiss. Ein Raunen geht durch die Reihen mit 800 Sitzplätzen. Verständlich. Denn ganz Viele sitzen bereits eine Stunde da. Allmählich tauchen ein paar Bühnebildner auf, die ersten Musiker nehmen Platz, Solisten in Reisekleidung machen den Mikrofontest.

Kompromisse sind nötig

Um 21 Uhr geht’s dann endlich los. Der Gefangenenchor erscheint, singt, noch unsicher. Die Reisestrapazen sind wohl noch nicht verdaut. Dann tritt Zaccaria (Jurij Kruglov), der Hohepriester der Hebräer, mit einer grossartigen Bassstimme hinzu. Ismaele (Michel Vojta), Neffe des Königs – auch er mit tenoraler Strahlkraft. Fenena (Monika Brychtova), Tochter Nabuccos, und Abigaille (Anna Todorova), vermeintliche Tochter des Königs, hingegen lassen erahnen, dass ihre Sopranstimmen in einem andern Umfeld um einiges wirksamer wären. Auch die Bassstimme des Titelhelden Nabucco (Martin Babjak) bleibt verhalten. Eine Opernaufführung dieser Art lebt mit Kompromissen. Alles ist auf Minimalität ausgerichtet. So besteht das Bühnenbild lediglich aus einer Rückwand mit ägyptischen Verzierungen und verschiebbaren Steinblöcken. Doch ein gekonntes Ausleuchten der Bühne sorgt trotzdem für ein angenehmes Bühnenerlebnis. Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit der Akteure machen die historischen Kostüme wett. Und je mehr sich der Abend der Nacht zuneigt, umso besser kommt das Geschehen auf der Bühne zur Geltung.

Traumhafte Kulisse

Die Obere Matte ist keine Arena und daher tragen die Solisten Mikrofone. Auch die Orchestermusik wird über Lautsprecher übertragen. Musikalische Einbussen sind programmiert. Die orchestrale Spannkraft mit auch leisen Tönen kann sich nur begrenzt entfalten. Doch mit üblichen Massstäben ist nicht zu messen. Denn da ist ja noch die Altstadt von Freiburg. Sie bietet eine traumhafte Kulisse. Immer wieder schweift der Blick der Zuhörenden auf die beleuchtet Kathedrale, auf die Lichter in den Häuserreihen der Reichengasse, auf die Lorettokapelle im Lichtkegel.

Das Thema Freiheit

Nabucco ist nicht Verdis beste Oper, doch eine seiner Bekanntesten. Sie handelt von der Freiheit. Ein Thema, das zeitlos ist. Nabucco ist die Geschichte von einem unterdrückten Volk und seinem Wunsch nach Freiheit. Die Oper mit dem historischen Hintergrund spielt im sechsten Jahrhundert vor Christus in Jerusalem und Babylon, als Nebukadnezar (Nabucco) König von Babylon war. «Va pensiero», der grosse Chor der Sehnsucht, gesungen von den vertriebenen Hebräern an den Ufern des Euphrat, zählt zu den beliebtesten Opernmelodien: Die tiefsinnige Melodik berührte das Publikum auch am Freitagabend auf der Oberen Matte. Der Gefangenenchor interpretierte lebendig und tonschön, dezent begleitet vom Orchester unter der Leitung von Martin Doubravsky. Ob das Publikum ein nächstes Mal wieder so zahlreich sein wird? Der warme Sommerabend jedenfalls hat dazu beigetragen, dass die Obere Matte als Opernbühne nicht so schnell vergessen gehen wird.

Ein gekonntes Ausleuchten der Opernszenen sorgte für ein angenehmes Bühnenerlebnis.Bild Aldo Ellena

Verlosung: Eine Freiburgerin singt als Statistin im Gefangenenchor mit

Diesen Sommer führt die deutsche Eventagentur «Go2 Convent» GmbH die Verdi-Oper Nabucco 50 Mal auf, davon 20 Mal in der Schweiz. Freiburg ist zum ersten Mal bei dieser Veranstaltungsreihe dabei. Für jede Aufführung verlosen die Veranstalter im Vorfeld eine Statistenrolle. Isabelle Fleischmann hat den entsprechenden Wettbewerb für die Aufführung in Freiburg gewonnen. Sie konnte am Freitag im Gefangenenchor mitsingen. Probe gab es keine. Man habe ihr lediglich erklärt, dass sie «einfach die Lippen bewegen soll», falls sie nicht singen könne. Doch Isabelle Fleischmann singt hobbymässig. «Das war ein grosses Erlebnis mit dem Chor auf der Bühne zu stehen.»

Seit 12 Jahren organisiert die Agentur Klassik-Open-Airs und bringt mit grossen Lastwagen alles dafür nötige Material auf den Platz – mitsamt Toiletten und Elektroinstallationen. Um 9.00 Uhr beginnt der Aufbau, um 16.00 Uhr ist alles bereit. Morgens um 2.00 Uhr ist alles abgebaut. Die 15 Mann schlafen im Bus. Ein Koch fährt mit und verpflegt die Mannschaft, wie der Cheftechniker Peter Hering sagt.il

Weitere Aufführungen: Bulle, 6. August; Nyon, 6. Juli; Luzern, 21. Juli. Infos: www.starticket.ch

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