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Gegen Grippe impfen – Ja oder Nein?

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Gegen Grippe impfen – Ja oder Nein?

Autor: irmgard lehmann

Nun ist der Impfstoff da. Gestern sind die Kühltransporter mit der Fracht losgefahren und haben die Kantone beliefert. Seit heute verfügt auch der Kanton Freiburg über Impfdosen gegen die Schweinegrippe (A/H1N1) – doch lediglich für jene mit erhöhtem Risiko wie schwangere Frauen oder Kinder bzw. Erwachsene mit chronischen Krankheiten. In die Gruppe der ersten Priorität gehört auch das Gesundheitspersonal: Theoretisch müssten im Kanton rund 60 000 Personen geimpft werden. Ab heute Dienstag können sich die Personen der Risikogruppe an ihren behandelnden Arzt wenden. Die allgemeine Impfkampagne für die Bevölkerung beginnt jedoch erst nächste Woche. Der Bund verfügt über 13 Millionen Impfdosen.

Thomas Plattner, für jeden Einwohner gibt es Impfstoff, aber nicht jedermann will sich impfen lassen. Warum dieses Quantum?

Der Bund verfügt über genügend Impfstoff, um die ganze Bevölkerung impfen zu können. Was wir im Kanton nicht brauchen, geben wir zurück. Aufgrund der Anzahl Grippeimpfungen in den vergangenen Jahren und einer Umfrage des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), nehmen wir an, dass sich rund 30 Prozent impfen lassen. Auch eine Umfrage in den Altersheimen des Kantons zeigt, dass sich lediglich 30 Prozent des Personals impfen lassen. Die Nachfrage könnte aber steigen, vor allem dann, wenn das Virus plötzlich mutieren und aggressiver werden würde.

Sie machen sich für die Impfung stark – warum?

Ich bin der Meinung, dass sich vor allem das Pflegepersonal und Risikopersonen impfen lassen sollten. Die Impfung des Pflegepersonals ist wichtig, denn bei kranken und älteren Personen ist der Impfschutz wesentlich schlechter als bei jüngeren Menschen. Pflegende, die nicht geimpft sind, können also ältere Menschen und Risikopersonen anstecken, und das sollte vermieden werden.

30 Prozent lassen sich impfen – das ist bitter wenig. Viele haben Angst vor Nebenwirkungen. Ist diese begründet?

Nebenwirkungen können wie bei jeder medizinischen Handlung nicht ausgeschlossen werden. Im Allgemeinen sind diese aber nur leicht und äussern sich in Form einer Schwellung, Rötung und Schmerzen an der Einstichstelle. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit dem Impfstoff und den darin enthaltenen Zusatzstoffen (Adjuvantien) – welche bei anderen Impfungen seit längerem angewendet werden – sind schwere Nebenwirkungen ausserordentlich selten. Die Impfung kann als sicher bezeichnet werden und das Risiko von schweren Nebenwirkungen ist mit Bestimmtheit geringer als das Risiko von schweren Komplikationen durch die Krankheit selber.

Bis die Impfung wirkt, dauert es mindestens zwei Wochen. Die Welle ist aber bereits im Anzug. Wird es knapp?

Es könnte tatsächlich knapp werden. Noch weiss aber niemand, wann die Welle wirklich beginnt. Wichtig ist nun, mit den Impfungen zu beginnen.

Haben Sie sich impfen lassen?

Ja – und zwar gegen die saionale Grippe. Gegen die pandemische Grippe werde ich mich ebenfalls impfen lassen, sobald ich an der Reihe bin. Denn die Impfung gegen die saisonale Grippe wirkt nicht bei der pandemischen Grippe A/H1N1. Man kann sich gleichzeitig gegen beide Grippen impfen lassen.

Seit Wochen und Monaten hört man von der Schweinegrippe. Bei oberster Bundesstelle hat man bereits im Frühsommer ein Horrorszenario beschrieben, das nicht eingetroffen ist. Ein Tamtam für nichts?

Die ersten Meldungen im Frühjahr bezüglich der Situation in Mexiko und den USA waren sehr beunruhigend. Glücklicherweise hat sich die Grippe als nicht so gefährlich herausgestellt. Man hat sich einfach auf die schlimmste Situation vorbereitet. Es besteht zudem aber auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass das Virus mutiert und dann eine zweite Welle kommen könnte, die gefährlicher sein würde als die erste. Gemäss den Arztmeldungen – es existiert ein Meldesystem auf schweizerischer Ebene – haben die Konsultationen wegen Grippesymptomen in der letzten Woche deutlich zugenommen.

Und wie sieht es bei Ihnen auf dem Amt aus?

Auch bei uns treffen mehr Meldungen ein. Bereits heute Morgen um acht Uhr haben drei Schulen gemeldet, dass mehrere Kinder nicht zur Schule gekommen sind. Die Schulen wurden aufgefordert, die Absenz der Kinder zu melden, falls mehr als drei Kinder gleichzeitg der Schule fernbleiben.

Doch Todesopfer gab es zumindest in der Schweiz bis anhin nicht?

Aufgrund der Erfahrungen aus anderen Ländern weiss man nun, dass die pandemische Grippe prozentual gesehen vermutlich nicht mehr Todesopfer fordern wird als eine saisonale Grippe. Neu ist aber die Tatsache, dass mehr jüngere Leute als bei der saisonalen Grippe erkranken, oft schwer, doch selten an den Folgen auch sterben können.

Warum Jüngere?

Man vermutet, dass ältere Leute schon früher einmal von einem Virus befallen wurden und mit einer gewissen Immunität gewappnet sind.

Impfen muss man beim Hausarzt, und Hausärzte sind ja schon genügend ausgelastet. Wurde ihnen die Aufgabe aufgebrummt?

Nein. Die Ärzteschaft wurde bei den Verhandlungen mit den Versicherern (Santésuisse) und der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) konsultiert. Es gibt auch keine valable Alternative zur Impfung in den Arztpraxen. Vor allem zu Beginn der Impfkampagne, wenn Risikopersonen geimpft werden müssen. Nur die Ärztinnen und Ärzte kennen die Risikofaktoren ihrer Patienten. Doch ein anderes Konzept mit bis zu 35 Impfzentren ist vorhanden. Sollte die Nachfrage nach Impfstoff zunehmen, so würden wir in verschiedenen Gemeinden die geplanten Zentren einrichten.

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