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Geisseln, Trosseln und Treicheln – Hauptsache, es macht viel Lärm

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda ruffieux

Woher genau der Hochzeitsbrauch des Trosseln stammt, ist nicht klar. Auf jeden Fall geht es darum, möglichst viel Lärm zu machen (siehe Kasten). Der Erhalt dieses alten Brauchs, ebenso wie das Geisseln und Treicheln, hat sich der Gyslerklub St. Silvester auf die Fahne geschrieben. Der Verein ist vor 25 Jahren gegründet worden, wie Präsident Adrian Vonlanthen erklärt.

Der Klub ist der einzige seiner Art im Kanton und schweizweit der einzige, der das «Gysle-Chlöpfe» und Trosseln vereinsmässig ausübt.

Männer unter sich

«Die Pflege des alten Brauchtums und die Pflege der Kameradschaft sind unsere wichtigsten Ziele.» Der Klub zählt derzeit 24 Aktivmitglieder – ausschliesslich Männer. «Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass wir Männer unter uns bleiben», meint Adrian Vonlanthen dazu.

Wobei «Männer» nicht ganz korrekt ist, denn unter den Mitgliedern hat es sehr viele Jugendliche, der jüngste ist elf Jahre alt. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen.

Kontrolliert knallen

Übers Jahr verteilt gibt es rund 20 Trainings. Das ist auch nötig, denn so einfach ist es nicht, die Geissel richtig zu schwingen und zum Knallen zu bringen. Dazu kommt, dass das Geräusch nicht unkontrolliert erfolgen soll, sondern nach einem vorgegebenen Rhythmus. «Bis man die Technik richtig beherrscht, muss man fleissig üben», hält Adrian Vonlanthen fest. Ein wenig Muskelkater gehört anfangs dazu, doch sehr gross schätzt er die Verletzungsgefahr nicht ein: Höchstens mal ein Bluterguss, wenn die Geissel einen Körperteil trifft.

Im Training werden auch Formationsschläge geübt, etwa sogenannte Zweier- bis Viererböckli: wenn mehrere Geisseln im Gleichschlag geknallt werden und die Geissler dabei noch auf den Schultern eines Kollegen sitzen.

Laut wie ein Schuss

Die Mitglieder des Gyslerklubs stellen ihr Gerät selber her: Die Stile bestehen aus Parbilium, einem besonders dehnbaren Holz, das in Italien und Südfrankreich wächst. Daran hängt ein Hanf- oder ein Nylonseil – je nach Grösse des Benutzers – zwischen 1,80 bis 3 Meter lang und am Ende ein sogenannter Zwick aus Nylon oder aus Strohschnüren. Beim Schwung erreicht der Zwick Überschallgeschwindigkeit, in dem das Seil gegen sich selbst läuft. Wie laut das dabei erzeugte Geräusch ist, hat Adrian Vonlanthen noch nie gemessen. Auf jeden Fall ist es so laut, dass die Geissler jeweils Ohrenpfropfen tragen.

Rhythmisch Glocken schwingen

Neben dem Knallen der Geisseln ist der Gyslerklub bei seinen Auftritten oft auch von Treichlern begleitet. Das rhythmische Schwingen der 10 bis 15 Kilogramm schweren Kuhglocken will ebenfalls geübt sein und braucht vor allem starke Muskeln. Ausserdem ist es gar nicht so einfach, mit den Glocken in der Gruppe rhythmisch zu gehen.

Seine Kunst zeigt der Gyslerklub St. Silvester an verschiedenen Anlässen: etwa an Umzügen (St.-Nikolaus-Umzug in Plaffeien und Alterswil), an Hochzeiten, aber auch an nationalen und internationalen Folkloretreffen. «Jährlich absolvieren wir fünf bis sechs Auftritte», erklärt Adrian Vonlanthen.

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