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Geldfälscher und ihre erfolgreichen Jäger

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Autor: Pascal Jäggi

Obwohl die neue Wechselausstellung im Gutenbergmuseum «Fälschung!» heisst, ist kein Fälscher, sondern deren Jäger der grosse Star. Roger Décaillet, ehemaliger Leiter der Fachstelle zur Bekämpfung der Falschmünzerei des Bundes, erzählte an der Pressekonferenz vom Dienstag stolz von seiner Arbeit.

Zweimal hat er dabei den vielleicht berühmtesten Schweizer Geldfälscher der Neuzeit, Hansjörg Mühlematter, überführt. In den Siebzigern hatte Mühlematter für die italienische Mafia Hunderternoten im Wert von Millionen produziert, ohne selbst gross davon profitiert zu haben. Décaillet kam dem gelernten Drucker auf die Schliche. In den Neunzigern wurde Mühlematter erneut für die Mafia aktiv, dieses Mal fälschte er Tausendernoten. Décaillet tippte anhand der Qualität der Fälschungen sofort auf Mühlematter und konnte ihn tatsächlich erneut überführen. Trotz hoher Qualität konnten die Noten rasch als Fälschung erkannt werden. Mühlematter verzierte jeweils den Fühler einer Ameise mit drei Strichen, welche einem Smiley glichen. Ein kleiner Gruss an die Fahnder soll das gewesen sein. Nicht zuletzt hat er damit aber auch verhindern wollen, dass ihn seine Auftraggeber mit dem Falschgeld bezahlen.

Roger Décaillet mag Hansjörg Mühlematter zweimal hinter Gitter gebracht haben, dennoch pflegt der rüstige Rentner bis heute Kontakt mit dem Geldfälscher. «Erst gestern (am Montag, Anm. d. Red.) habe ich ihn angerufen und an die Pressekonferenz eingeladen», erklärte der Fahnder, der seit 1996 pensioniert ist. Gekommen ist sein Widersacher, der sich heute mit ehrlicher Arbeit den Lebensunterhalt verdient, leider nicht. Mühlematters täuschend echte Arbeit kann ab sofort jeder im Gutenbergmuseum bestaunen.

Unbeliebtes Fälscherobjekt

Daneben werden Geschichten von anderen Fälschern erzählt, die sich grosse Mühe gaben, um die Schweizer Banknoten nachzumachen. Allerdings stellt die Ausstellung auch klar, dass das Fälschen der Frankenscheine weder ein Kinderspiel ist noch besonders attraktiv. So haben die Behörden 2010 gerade mal 4402 falsche Noten gefunden, bei über 300 000, die im Umlauf waren. Nicht zuletzt ist das auf 17 Sicherheitsmerkmale zurückzuführen, welche die aktuelle Serie vor allzu simplen Nachahmungen schützt.

Hätte es Probleme mit der Serie gegeben, hätte die Nationalbank im übrigen noch eine Ersatzserie, gestaltet von Roger Pfund, in der Hinterhand gehabt. Zum Einsatz kam diese zwar nie, im Gutenbergmuseum ist sie aber ebenfalls zu bestaunen.

Gutenbergmuseum,Liebfrauenplatz 16, Freiburg. Mittwoch bis Sonntag geöffnet.

Änderungen:Neues zur Dauerausstellung

Die Direktorin des Gutenbergmuseums, Dominique Chappuis Waeber, hat neben der neuen Ausstellung über Geldfälscher auch die Dauerausstellung über die Geschichte der Schweizer Banknoten aufgefrischt. So stehen bei den bisherigen Noten zusätzliche Kommentare. «Für mich sind Banknoten das spannendste Druckprodukt», erklärt Dominique Chappuis Waeber. In dieser Ausstellung ist etwa die erste Schweizer Banknote aus dem Jahr 1825 zu sehen. Auch die zukünftigen Banknoten, gestaltet von Manuela Pfrunder, sind vertreten. Diese sollten noch 2012 in Umlauf gelangen. Sobald dies der Fall sein wird, werden die neuen Noten einen noch prominenteren Platz erhalten. Sie ersetzen dann die Fälscherausstellung, die bis 31. August zu sehen ist. pj

Roger Décaillet, Schrecken der Geldfälscher.Bild Alain Wicht

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