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Geleise überschreiten verboten

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Geleise überschreiten verboten

Der Bahnhof Kerzers soll modernisiert werden

Der Bahnhof Kerzers wird ausgebaut und modernisiert. SBB und BLS investieren bis Ende des nächsten Jahres 23 Millionen Franken.

Von UELI GUTKNECHT

Kerzers ist ein Gemeinschaftsbahnhof zwischen SBB und BLS. Die BLS betreibt die Strecke Bern-Neuenburg und die SBB die Linie Lausanne-
Payerne-Lyss.

Beide Gesellschaften haben für den neusten Ausbauschritt projektiert. Die BLS baue nun in Kerzers im Auftrag der SBB, erklärt der BLS-Ingenieur und Projektleiter Markus Näf. Das Plangenehmigungsverfahren sei weitgehend abgeschlossen und die BLS erwarte die Genehmigung des Bundesamtes für Verkehr Ende April. Kurz danach könne mit den Arbeiten begonnen werden.

Als Erstes werden ein technisches Gebäude beim Unterwerk gebaut und die BLS-Perrons verlängert. Dann folgen die Unterführung beim Bahnhof und schliesslich die Sanierung der Perrons an der SBB-Strecke. Nach Plan sollen die Arbeiten Ende 2004 abgeschlossen werden.

Die BLS-Perronanlagen der unterwerkseitigen Geleise 4 bis 6 werden Richtung Neuenburg verlängert. Die entsprechenden Weichen «zügeln» ebenfalls Richtung Neuenburg. Eine neue Verbindungsstrecke (Fachjargon: shunt) macht neu die Ausfahrt ins SBB-Geleise nach Murten möglich. Die Bahn-Brücke bei der Erbsendrescherei wird neu gebaut – mit einem zweiten Geleise.

Zwischen Kiosk und WC-Anlagen entsteht eine Unterführung unter den Geleisen 1 bis 3 mit Verbindung zur bestehenden BLS-Unterführung. Zwischen Güterschopf und Geleise 1 führt eine rollstuhlgängige Rampe in die neue Unterführung.

Das 107-jährige Stellwerk
hat ausgedient

Die zwei bahnhofseitigen Perrons der Strecke Payerne-Lyss werden nach ihrem Ausbau einen stufenlosen Bahneinstieg ermöglichen. Ausser den Bahnhöfen Kerzers und Ins werden heute bereits sämtliche Bahnhöfe ab Bümpliz bis Marin-Epagnier von der Fernsteuerungszentrale Bern-Bümpliz-Nord aus bedient. Weil dies mit dem Bruchsal-Stellwerk in Kerzers (Baujahr 1896) nicht mehr möglich ist, bauen SBB und BLS neben dem Unterwerk das dafür nötige Gebäude. Das Stellwerk wird einfach «abgehängt».

Ein Glück, dass dieses Bijou samt seinen Inneneinrichtungen erhalten bleibt: Seit kurzem ist es mit Kategorie A in der höchsten Schutzstufe im Verzeichnis der schützenswerten Bauten aufgenommen.

Im Zuge der neuen Sicherheitsanlagen müssen auch die fünf Barrieren Mühlerain, Murtenstrasse, Moosgasse, Industrie und Ried neu gebaut werden. Die Schranke an der Murtenstrasse wird so konzipiert, dass ein späterer Trottoirbau auf der Coop-Seite problemlos möglich ist.
Und schliesslich nutzt die Gemeinde Kerzers die Gelegenheit, den Kanalquerschnitt ihres unter den Geleisen durchführenden Dorfbaches auf eigene Rechnung den neuen Vorschriften anzupassen. Ausserdem verkauft Kerzers für den Bau der neuen Brücke bei der Erbsendrescherei der SBB ein paar Quadratmeter Gemeindeland.
Die Kosten von 23,1 Millionen Franken tragen SBB und BLS gemeinsam. Wer wie viel trägt, darüber herrscht Stillschweigen.

Der Ausbau des Bahnhofs Kerzers wird «fremdbestimmt» von der SBB-Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist. Mit den verkürzten Fahrzeiten zwischen Bern und Zürich verändert sie den Fahrplan der Regionalzüge der S-Bahnen in der Region Bern ab Dezember sehr stark.

Als Folge davon führt die BLS die S-Bahn-Züge Nina von Bern nach Murten-Payerne künftig in Doppeltraktion als so genannte Flügelzüge. Das heisst, bis Kerzers fahren zwei Züge aneinander gekoppelt. Hier werden sie automatisch entkuppelt. Der vordere fährt nach Neuenburg, der hintere über die neu zu bauende Verbindungsstrecke nach Murten. Bei der Rückfahrt werden die beiden Züge in Kerzers wieder aneinander gekoppelt und fahren als ein Zug nach Bern.

Die Sicherheit der Passagiere wird markant verbessert: Die Geleise der SBB müssen und dürfen nicht mehr überschritten werden. Die gesicherten Rangierfahrstrassen bringen weitere Sicherheit. Mit den Flügelzügen wird eine Kapazitätssteigerung erreicht. Für SBB-Passagiere erhöht sich der Einsteigekomfort. Und «dank» dem unausweichlichen Stellenabbau im Bahnhof sinken die Betriebskosten.

Und die Nachteile? Wie viele Arbeitsplätze bietet der Bahnhof ab Januar 2005 noch an? «Ab Dezember 2004 übernimmt die BLS den Billettverkauf im ganzen S-Bahn-Einzugsgebiet Bern. Wir wissen noch nicht, ob und in welcher Form der Schalterdienst in Kerzers weitergeführt wird», erklärt der Vorstand-Stellvertreter Beat Winterberger und fährt fort: «Die SBB – unser Arbeitgeber – hat uns versichert, es würden keine Kündigungen ausgesprochen, und stellt uns Umschulungs- und andere Arbeitsplätze in Aussicht. Gleichzeitig liess man aber durchblicken, wir sollten uns auch nach Arbeitsplätzen ausserhalb der SBB umschauen.»

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