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Gelingt der grosse Umbau?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 Mit etwas Optimismus könnte man sich die Zukunft etwa wie folgt vorstellen: Die überschuldeten und wachstumsschwachen Industrienationen stellen sich den bestehenden Herausforderungen und finden über Reformen und Wachstum zu neuer Stärke. Eine solche stetige Bewältigung der Krise bedeutet für die Bevölkerung jedoch ein gewaltiger Kraftakt.

Um neues Wachstum zu generieren, müssten Krisenländer unter dem Druck der Finanzmärkte Reformen ergreifen, etwa beim Abbau von Handelshemmnissen, der Liberalisierung überregulierter Arbeitsmärkte und der Lockerung des Kündigungsschutzes. Zudem müssen die Menschen länger arbeiten, damit die Rentensysteme nicht kollabieren. Dies sind schmerzhafte Massnahmen und entsprechend schwach ist zurzeit noch der politische Reformwille.

Weltwirtschaft expandiert

Die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung wird genährt durch die gegenwärtige konjunkturelle Aufhellung. Zwar gleicht das Wachstum noch einer zarten Pflanze, aber immerhin hat die Eurozone eine der schlimmsten Rezessionen aller Zeiten hinter sich gelassen und die Wachstumsperspektiven verbessern sich.

Die kräftige Nachfrage aus Asien ist dabei bereits heute ein unverzichtbarer Motor. Die wachsende asiatische Mittelschicht konsumiert immer mehr und die Staaten investieren in den Aufbau der Infrastruktur. Davon profitieren auch westliche Exportunternehmen aus dem Konsum- und Infrastrukturbereich.

Zur nachhaltigen Überwindung der Krise müssen aber auch die Staatsschulden wieder auf ein gesundes Niveau zurückgeführt werden.

Im Szenario der stetigen Bewältigung geschieht dies nicht nur über Wachstum, sondern auch über Inflation: Aufgrund der ultraexpansiven Geldpolitik der Notenbanken fliesst der Wirtschaft mehr Liquidität zu als nötig, was irgendwann zu höheren Inflationsraten führt.

Verliert das Geld an Wert, gestaltet sich der Schuldenabbau einfacher. Bis die Schuldenberge kleiner werden, wird jedoch viel Zeit vergehen. Zudem bringt Inflation ja viele unerwünschte Nebeneffekte mit sich, die vor allem Sparer hart treffen.

Schwung durch Innovation

Die wichtigste Zutat für eine nachhaltige Erholung ist aber der technologische Fortschritt. Innovative Ideen und sich daraus ergebende Produktivitätsgewinne machen Güter und Dienstleistungen – ähnlich wie bei der industriellen Revolution – noch bedürfnisgerechter und preiswerter. Europa und die USA bleiben derweil die Innovationszugpferde der Welt. Nebst dem Bereich Biotech sind vor allem die Entwicklungen im IT-Sektor vielversprechend.

 Seit der ersten kommerziellen Nutzung des Internets sind erst 23 Jahre vergangen. Doch bereits heute ist ein reibungsloser Ablauf grundlegender geschäftlicher und privater Angelegenheiten ohne das weltweite Netz kaum mehr denkbar. Der Siegeszug des Internets manifestiert sich auch im globalen Datenvolumen: Es beträgt heute rund drei Zettabyte, eine Zahl mit 21 Nullen. Würde man die Daten auf Papier drucken, in Aktenschränke ablegen und die Aktenschränke stapeln, so könnte man damit das Empire State Building über sechs Millionen Mal füllen.

 Big Business mit Big Data

Das Internet hat nicht nur unseren Alltag verändert, sondern vielen Unternehmen auch zu einer neuen Geschäftsgrundlage verholfen: die systematische Erhebung und Verwertung von Nutzerdaten zur Erlangung eines Wettbewerbsvorteils. Immer mehr Firmen machen die Datenverarbeitung zu ihrer Kernkompetenz. Auf der Basis von schwer zugänglichen Datensätzen lassen sich einzigartige, nicht kopierbare Geschäftsmodelle entwickeln.

Erfolgreiche und bekannte Unternehmen wie Google oder Facebook sind vorwiegend in sogenannten Drei-Parteien-Märkten engagiert. Nutzer profitieren von Gratisdienstleistungen und liefern im Gegenzug ihre persönlichen Daten. Letztere werden von Drittunternehmen gekauft, um personalisierte Werbung schalten zu können. Die Plattform selbst subventioniert mit den Werbeeinnahmen die Dienste, die sie den Nutzern kostenlos zur Verfügung stellt. Auch Software-Firmen profitieren von der Datenflut. Zur Erhebung und Verarbeitung dieser Daten braucht es Algorithmen, die so komplex sind, dass man hier von künstlicher Intelligenz spricht.

Die Informationen müssen zudem in irgendeiner Form festgehalten werden, weshalb Anbieter von Speicherplatz ebenfalls zu den Gewinnern gehören. Und weil die Datensammelwut schliesslich auch Bedenken bezüglich des Umgangs mit persönlichen Daten und des Schutzes der Privatsphäre auslöst, profitieren gleichzeitig auch Unternehmen in den Bereich Datensicherheit und Verschlüsselung.

Die anlagepolitischen Konsequenzen sind offensichtlich: Aktien von Datenbank- und Softwareherstellern profitieren. Noch befinden sich die Vertreter dieses neuen Geschäftsfeldes vor allem in den USA. Doch es gibt auch immer mehr europäische Unternehmen, die am Megatrend «Big Data» partizipieren.

Der Autor

Michael Zurkinden, wohnhaft in Arconciel, hat in Freiburg Volkswirtschaft studiert und promoviert. Er arbeitet in Bern bei der Notenstein Privatbank in der Anlageberatung und Vermögensverwaltung.

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