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Gemeinden erstellen Alterskonzepte

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Wie geht es den Seniorinnen und Senioren? Was sind ihre Wünsche, Bedürfnisse, Ängste und Sorgen? Und wie stellen sie sich das Älterwerden in ihrer Gemeinde vor? Diese und andere konkrete Fragen hat Bösingen 200 zufällig ausgewählten Frauen und Männern zwischen 55 und 95  Jahren gestellt. Die Umfrage, ausgearbeitet von der Freiburger Hochschule für Gesundheit, wurde im November 2019 im Rahmen der Umsetzung des kantonalen Konzepts Senior plus und des Alterskonzepts Sense 2018–2030 gemacht. Bösingen war Sensler Pilotgemeinde (siehe Kasten).

Mehrheitlich gut

125 von 200 verschickten Bögen kamen in Bösingen zurück. Gemeinderätin Yvonne Jungo ist zufrieden mit diesem Rücklauf. «66 Prozent ergeben ein gutes Bild der Situation. So können wir sicher sein, dass das Resultat aussagekräftig ist.» Ihr Fazit: «Wir können zusammenfassend sagen, dass es der älteren Generation von Bösingen mehrheitlich gut geht.» Die meisten könnten ein selbstbestimmtes, finanziell gesichertes und selbstständiges Leben führen und hätten ein gutes soziales Umfeld.

Die Frage, ob sie mehr Hilfe und Beratung bräuchten, hat eine grosse Mehrheit der Befragten von Bösingen verneint. Einige wenige, circa zwei Prozent, vermissten psychosoziale Unterstützung, Beratung oder Hilfe im Haushalt oder beim Einkaufen. Etwa zwölf Prozent geben an, dass sie sich oft oder gelegentlich einsam fühlen.

Viele haben Wohneigentum

Spannend ist die Antwort auf die Frage nach der Wohnsituation. 77,9 Prozent leben in einer Eigentumswohnung oder im eigenen Haus. Die Befragten wünschen, in der bisherigen Wohnung bleiben zu können, wenn sie pflegebedürftig werden, unterstützt von der Spitex und der Familie – soweit dies möglich ist. Die Befragung ergab aber auch, dass ein grosses Bedürfnis nach Alterswohnungen mit zusätzlichen Dienstleistungen besteht. Hier habe die Gemeinde einiges umgesetzt, sagt Yvonne Jungo. «In unmittelbarer Nachbarschaft zum Pflegeheim Bachtela gibt es zwei Wohnhäuser mit Alterswohnungen.» Die 2009 gegründete Stiftung Wohnen in Bösingen, an der die Gemeinde beteiligt ist und deren Stiftungsrat mit dem Gemeinderat identisch ist, hat die 24 Wohnungen gebaut; 2014 konnten sie bezogen werden.

Mit der öffentlichen Infrastruktur ist eine grosse Mehrheit ziemlich bis sehr zufrieden. Einige der Befragten merkten kleinere, aber für sie wichtige Mängel an, etwa dass eine öffentliche Toilette fehle. Ein grosses Augenmerk soll weiterhin auf gut platzierte Ruhebänke sowie sichere Gehwege und Strassenübergänge gelegt werden.

Auf die Frage, ob mehr seniorenspezifische Alltagsaktivitäten gewünscht wären, haben die meisten geantwortet, dass sie mit Familie, Freunden oder Bekannten genügend Beschäftigung hätten. Viele der befragten Bösingerinnen und Bösinger können sich ein Engagement zum Wohl der Gesellschaft, etwa bei einem Fahrdienst, vorstellen, auch die Mithilfe in einem Verein ist für sie denkbar. Ein politisches Engagement können sich nur die wenigsten vorstellen.

Bei einem Punkt des Fragebogens ging es um die Finanzen. Eine grosse Mehrheit der Bösinger Befragten bezeichnet ihre finanzielle Situation als gut bis sehr gut. 2,1 Prozent gaben an, dass sie schlecht bis sehr schlecht sei. Rund 80 Prozent der Antwortenden gibt an, das Internet zu nutzen.

Offene Bedürfnisse aufnehmen

Auch wenn es einem Grossteil der älteren Bevölkerung offensichtlich gut gehe, so gebe es doch bei jedem der angesprochenen Themen eine Minderheit, die Bedürfnisse anmelde, hält Yvonne Jungo in ihrer Zusammenfassung fest, die sie ergänzend zu einem Bericht der Hochschule verfasst hat. Im Mai hat der Gemeinderat von Bösingen die Zusammenfassung mit der Umfrageauswertung zur Kenntnis genommen. Sie steht nun auf der Homepage der Gemeinde oder auf der Gemeindeverwaltung zur Verfügung.

«Der nächste Schritt wird sein, die Bedürfnisse aufzunehmen und konkrete Massnahmen zu formulieren.» Diese sollen in das neue Alterskonzept einfliessen. Bösingen hat 2007 als erste Gemeinde überhaupt im Kanton ein solches Alterskonzept ausgearbeitet. «Es wartet noch viel Arbeit, wir müssen dranbleiben», sagt Yvonne Jungo. Einiges brauche auch Zeit: «Nicht alles ist von heute auf morgen umsetzbar.» Der Gemeinderat müsse sich sicher mit der Frage befassen, wie diese Koordinationsarbeit und die Massnahmen realisiert werden können. «Das ist zeitintensiv und übersteigt die Kapazitäten des Milizsystems in unserer Gemeindebehörde.»

Seebezirk

12 500 Fragebögen verschickt

Im Seebezirk haben die Gemeinden das Gesundheitsnetz See mit der Umfrage zum Älterwerden beauftragt. Nach einem Probelauf mit 100 Bögen und einer Vernehmlassung in den Gemeinden wurden die über 40  Fragen an alle im Seebezirk wohnhaften Frauen und Männer ab 55 Jahren verschickt – insgesamt rund 12 500. Absendeschluss war im Januar 2020. Wie das Gesundheitsnetz See auf Anfrage sagte, ist die Arbeitsgruppe Senior plus noch nicht so weit, die Resultate zu veröffentlichen. Erst sollen die Gemeinden informiert werden, was wegen der Corona-Pandemie frühestens im September der Fall sein wird.

Dass in beiden Bezirken bereits 55-Jährige befragt werden, geht auf eine Empfehlung des Kantons für diese Altersgrenze zurück.

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Senior plus

Alterskonzept für jede Gemeinde

Die Gemeinden müssen bis 2021 das Konzept Senior plus umsetzen: Sie müssen Massnahmen definieren, wie Seniorinnen und Senioren besser ins Gemeindeleben integriert und ihre Bedürfnisse erkannt werden können und was die Gemeinden tun können, um ihnen so lange wie möglich ein autonomes Leben zu ermöglichen. Der Kanton empfahl, als Basis eine Bestandsaufnahme zu machen. Im Sensebezirk hat die Kommission für Altersfragen mit der Freiburger Hochschule für Gesundheit einen Fragebogen für Frauen und Männer ab 55 Jahren entwickelt. Das Gesundheitsnetz Sense hat die Gemeinden dabei begleitet. Der Sensebezirk hat nach der Genehmigung von Senior plus das Bezirks-Alterskonzept für die Periode 2018–2030 ausgearbeitet. Darin ist auch festgelegt, wer für die Umsetzung der Massnahmen zuständig ist: Gesundheitsnetz, Kommission für Altersfragen, Gemeinden usw. «Nach Vorliegen dieses Alterskonzepts können die Gemeinden ihre Arbeit an einem neuen Gemeindekonzept gezielt angehen», sagt Peter Portmann, Präsident des Gesundheitsnetzes.

Bösingen hat im November 2019 als Pilotgemeinde die erste Umfrage im Bezirk gemacht. Die Hochschule hat den Testlauf ausgewertet. In der Zwischenzeit haben auch alle anderen Gemeinden die Umfrage lanciert. Sind die Resultate ausgewertet, ergibt sich ein Gesamtbild der Situation der Rentnerinnen und Rentner im Bezirk, und die Gemeinden können untereinander verglichen werden.

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