Autor: Nicole Jegerlehner
Die Poyabrücke wächst – in gut zwei Jahren sollen die Autos vom Schönberg direkt über die neue Brücke ins St.-Leonhard-Quartier fahren. Die Zähringerbrücke wird dann für jeglichen motorisierten Privatverkehr geschlossen. Um die Brücke zu schliessen, will die Stadt Freiburg versenkbare Poller installieren. Das Baugesuch für die Poller hat mehr als hundert Personen und Vereinigungen zu Einsprachen gegen das Baugesuch motiviert.
Falscher Ort
Nun weist der Gemeinderat alle Beschwerden ab, wie er gestern mitteilte. «Die Einsprecher wollen sich eigentlich gegen die Schliessung der Zähringerbrücke wehren», sagt Baudirektor Jean Bourgknecht (CVP). «Hier geht es aber nur um bauliche Massnahmen – wie eben die Installation von Pollern.» Die Stadt werde die Poller sicher nicht anbringen, wenn die Brücke nicht für den Verkehr geschlossen werde. «Darum sollten die Einsprecher gegen die Schliessung der Brücke opponieren, nicht gegen die baulichen Begleitmassnahmen.»
Erst einmal besprechen
Die Anwälte Jean-Luc Maradan und Jacques Piller vertreten zahlreiche Einsprecher. «Ich muss das weitere Vorgehen zuerst einmal mit meinen Mandanten besprechen», sagt Piller, der unter anderem den Quartierverein Burg vertritt, den er auch präsidiert. Und auch Maradan muss sich erst noch mit seinen Mandanten – unter anderem die Vereinigung der Lausannegasse – absprechen, bevor er entscheidet, ob der Beschluss des Gemeinderats angefochten werden soll.
Die Einsprecher könnten sich innert dreissig Tagen an die kantonale Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion wenden.
Die Verkehrsberuhigung
Nebst den Pollern an der Zähringerbrücke plant der Freiburger Gemeinderat auch Verkehrsberuhigungsmassnahmen auf verschiedenen Quartierstrassen – damit die Autos nicht auf diese Strassen ausweichen.
Da gab es in zwei Fällen Einsprachen: In der General-Guisan-Allee werden zwei Parkplätze aufgehoben, damit «liegende Polizisten» angebracht werden können. Und die Joseph-Piller-Strasse soll zur Begegnungszone werden – was acht Parkplätze zum Verschwinden bringt.
Auch die Einsprachen gegen diese Begleitmassnahmen hat der Gemeinderat abgelehnt.
Vorerst geht es laut Gemeinderat nur um Poller – und noch nicht um die Schliessung der Zähringerbrücke.Bild Aldo Ellena/a
Zähringerbrücke: Der Kanton legt das Schliessungsgesuch auf
Geht die Poyabrücke auf, geht die Zähringerbrücke zu: Das ist seit langem so vorgesehen. Doch haben verschiedene bürgerliche Parteien und Quartiervereine Widerstand gegen die Brückenschliessung angekündigt (die FN berichteten).
Es wird am Kanton sein, das Fahrverbot zu publizieren. Stadt und Kanton Freiburg haben die Kompetenzen im Bereich Strassen nach einem langen Hin und Her entsprechend geregelt. Noch wurde das Fahrverbot aber nicht publiziert. Nach dem Entscheid des Gemeinderates (siehe Haupttext) dürfte der Kanton das Fahrverbot aber nun bald auflegen. njb