An seiner letzten Sitzung hat der Freiburger Generalrat Pierre-Olivier Nobs (CSP) zum neuen Präsidenten gewählt. Während dieser heute Abend seine erste Sitzung im neuen Amt bestreitet, sitzt sein Vorgänger, Jean-Pierre Wolhauser (FDP), erstmals seit einem Jahr wieder unter seinen Ratskollegen.
Bereichernde Erfahrung
Er hätte sich gut vorstellen können, noch etwas länger im Amt zu bleiben, sagte Jean-Pierre Wolhauser. «Es war eine sehr bereichernde Erfahrung.» Neben den Ratssitzungen habe er besonders auch die Kontakte an verschiedenen Anlässen ausserhalb des Rats geschätzt. «Als Präsident erhält man einen tieferen Einblick in viele Dinge», sagt er.
Er habe stets versucht, seine Kollegen zum Deutsch sprechen zu animieren, sagt Jean-Pierre Wolhauser, denn in der Zweisprachigkeit sieht er grosses Potenzial. «Freiburg liegt an der Schnittstelle zweier Kulturen. Das ist eine grosse Chance.» Diese werde jedoch zu wenig genützt, so Wolhauser: «Den Bilinguismus nur zu leben, reicht nicht; er muss auch institutionalisiert werden.»
Was seinen Nachfolger betrifft, ist Wolhauser überzeugt: «Er ist besonnen, lässt sich nicht einschüchtern und wird seine Sache sehr gut machen.»
«Ich liebe meine Stadt und möchte für sie kämpfen», antwortet Pierre-Olivier Nobs auf die Frage, warum er das Amt des Ratspräsidenten übernehmen wollte. Auf seine erste Sitzung heute Abend freue er sich, sagt er. «Ich habe mich gut vorbereitet und kann sie nun entspannt angehen.»
Grosse Herausforderungen für die Stadt Freiburg sieht Nobs vor allem im Bereich der Mobilität. «Die Bevölkerung wächst, das Stadtgebiet jedoch nicht. Da braucht es neue Strategien», so Nobs. Hinzu komme, dass das Thema der Mobilität im Rat viele Emotionen hervorrufe. «Meiner Meinung nach zu viele.»
Um die Stadt vorwärtszubringen, sei jedoch ein respektvoller Umgang miteinander wichtig. Zudem müssten die verschiedenen Parteien vermehrt zusammenarbeiten, betont Pierre-Olivier Nobs: «Wir müssen lernen, die Vorurteile den anderen gegenüber zu überwinden, um so gemeinsam neue Lösungen zu finden.»
«Ich liebe meine Stadt und möchte für sie kämpfen.»
Pierre-Olivier Nobs
Präsident des Freiburger Generalrats