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Gempenach sagt Ja zur Schule Murten

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So viele Bürgerinnen und Bürger nehmen nicht immer teil an Gemeindeversammlungen in Gempenach: Rund 40 Personen kamen gestern Abend ins Schulhaus, um an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung über das Schicksal ihrer Primarschule zu entscheiden. Und sie entschieden unerwartet und im Schnellzugstempo: Die Gemeindeversammlung beschloss einstimmig den Beitritt zum Primarschulkreis Murten. Die aktuell rund 15 Gempenacher Schüler werden ab August 2018 voraussichtlich im Schulhaus Längmatt unterrichtet.

Gempenach im Zugzwang

Seit Anfang dieses Jahres war klar: Die vom Kanton gewährte Übergangsfrist läuft aus, und der gemeinsame Schulkreis «Abgru» mit Ried und Ulmiz wird aufgelöst – er ist nach den Bestimmungen des neuen Schulgesetzes zu klein. Die drei Gemeinden mussten sich noch vor den Sommerferien entscheiden, an welchen Schulkreis sie sich binden wollen. Die jeweiligen Gemeinderäte nahmen Kontakt mit den möglichen Partnern auf. Das Ergebnis: Ried hat sich mit Kerzers arrangiert, Ulmiz orientiert sich Richtung Gurmels ins benachbarte ­Liebistorf.

Im Gegensatz zu den anderen Gemeinden hat Gempenach lange gezögert, zu sehr war das Thema mit der Frage der politischen Fusion mit Murten verbunden. Die Fusionsbefürworter sprachen sich für den Anschluss an den Schulkreis Murten aus, während die Fusionsgegner dieser Option reserviert gegenüberstanden (die FN berichteten). Der Gemeinderat hatte auf einen Auftrag aus der Bevölkerung hin drei Möglichkeiten evaluiert und Gespräche mit Murten, Kerzers und Gurmels über einen möglichen Beitritt zum jeweiligen Schulkreis geführt.

Drei Varianten vorgelegt

Der Gemeinderat hat seine Aufführungen gestern der Gemeindeversammlung vorgelegt. Klar war von Beginn an, dass alle drei Optionen einige Faktoren gemeinsam haben. «Der Schulstandort wird bei allen Varianten leider aufgehoben», sagte Ammann Jürg Kunz. Das Schulhaus könne nicht in den Betrieb des neuen Schulkreises integriert werden. Und die Schüler würden per Schulbus zu den Schulhäusern transportiert. Es gebe aber auch Unterschiede zwischen den Optionen: So hätten Murten und Gurmels dieselben Feriendaten, Kerzers einen Spezialplan. In Gurmels wäre die Mittagspause der Kinder etwas kürzer, eine Mittagsbetreuung gäbe es nur in Gurmels nicht.

Die entscheidenden Faktoren aus Sicht des Gemeinderates sind die Kosten und der Standort der Orientierungsschule. Und beides spreche für Murten, denn einerseits müssten die älteren Gempenacher Schüler im Fall eines Beitritts zu den Schulkreisen Kerzers und Gurmels die OS wechseln. Zurzeit gehört Gempenach zum OS-Kreis Murten. Andererseits wären die Kosten deutlich niedriger: 100 000 Franken werde die Variante Murten die Gemeinde pro Jahr kosten. Es fielen keine Zusatzkosten für Schultransporte an. Der Beitritt zu Kerzers wäre auf 142 000 Franken pro Jahr zu stehen gekommen, zu Gurmels auf 220 000 Franken. Hinzu kämen in Gurmels einmalige Kosten in der Höhe von 250 000 Franken für den Einkauf in die Schule. Murten sei die günstigere und einfacher zu realisierende Variante.

Unbestrittenes Ja

Mit den Chancen für die Variante Murten stand es lange nicht gut. An einem Informationsabend im April war Widerstand gegen den Wechsel zu Murten erwachsen. Die Gegner argumentierten mit dem Schultransport und der drohenden Aufteilung der Gempenacher Schüler auf mehrere Klassen.

Doch die Situation war gestern offensichtlich allen klar: Es brauchte einen Entscheid. Der Gemeinderat nannte kurz die Vor- und Nachteile. Kunz fügte an, dass für Murten auch die Zweisprachigkeit des Schulkreises spreche.

Diese Einleitung dauerte schliesslich länger als die Debatte. Aus der Versammlung kamen lediglich eine Frage und eine Meinungsäusserung. Entsprechend stimmte die Gemeindeversammlung dem Beitritt zum Schulkreis Murten rund zwei Minuten nach der Eröffnung der Diskussion einstimmig zu.

Nach der Versammlung zeigte sich Ammann Kunz zufrieden mit dem Entscheid. Endlich sei der Weg nun frei für eine nachhaltige Lösung. «Das ist wichtig für die Zukunft.» Den rasanten und deutlichen Entscheid erklärte er sich mit der guten Vorbereitung der Vorlage. «Wir haben alle Faktoren intensiv abgeklärt und offen informiert.» Und obwohl der Gemeinderat selbst hätte entscheiden dürfen: «Die Bevölkerung hat es so beschlossen, und das ist gut so.»

Zahlen und Fakten

Sonderregelungen für Schulkreise

Das neue Freiburger Schulgesetz sieht vor, dass Schulkreise aus minimal acht Klassen bestehen müssen, Kindergartenklassen inbegriffen. Einige kleinere Schulkreise können diese Bedingung nicht erfüllen und haben nach Lösungen gesucht. So trat die mehrheitlich französischsprachige Gemeinde Cressier dem Primarschulkreis Murten bei. Der Kanton lehnte eine Ausnahmeregelung ab. Diese wurde jedoch aufgrund ihrer besonderen geografischen Situation der Gemeinde Jaun zugestanden. Auch die drei «Abgru»-Gemeinden beantragten eine Sonderregelung, welche der Kanton jedoch ebenfalls nicht guthiess. Im April führten die drei Gemeinden Informationsabende durch.

fca

 

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