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Gemüsebetrieb vor Ruin gerettet

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gemüsebetrieb vor Ruin gerettet

Die Bonatura AG in Kerzers kann dank Zürcher Investoren optimistisch in die Zukunft blicken

Die Geschäftsleitung der Bonatura AG in Kerzers beschönigt nichts: «Ende 1999 standen wir vor dem finanziellen Ruin.» Nun ist man bei der Bonatura aber wieder von einer gesicherten Zukunft überzeugt. Dank neuen Strukturen und einem Investoren aus dem Kanton Zürich.

Wie die Firma in einem Communiqué mitteilt, hat der Verwaltungsrat zusammen mit einer Treuhandgesellschaft ein Sanierungskonzept zum Weiterbestehen der Bonatura AG erarbeitet. «Dank dem vorhandenen Potential, den Produkten und den hervorragenden Dienstleistungen gelang es, einen neuen Investoren für die Bonatura AG zu überzeugen. Ein entsprechender Businessplan wurde erstellt», heisst es.

Nun unterstützten die Banken die Sanierungsmassnahmen. Die Betriebstätigkeit werde in Zukunft eine Neuausrichtung erfahren.

Gemäss Christian Böhlen, Mitglied der Geschäftsleitung, handelt es sich beim neuen Investoren um das neue Verwaltungsratsmitglied Hansruedi Hug. Hug ist Gemeindepräsident der Zürcher Gemeinde Niederhasli und besitzt dort selber einen Gemüsebetrieb.

Die Bonatura AG habe schon früher mit der Firma von Hug zusammengearbeitet, und ähnlich wie die Bonatura hat Hugs Firma Gemüse für Grossverteiler verpackt. Der neue Investor bringe somit das notwendige Know-how mit. Die beiden Firmen bleiben aber auch in Zukunft getrennt.

Abbau von zehn Stellen war nötig

Dank der Unterstützung des Zürcher Partners könne die Bonatura AG nun rund 1,5 Millionen Franken etappenweise in neue Infrastruktur stecken. Dabei geht es vor allem um den Maschinenpark für küchenfertige und tiefgekühlte Bioprodukte. Dieser Bereich macht gemäss Christian Böhlen momentan rund 20 Prozent des Umsatzes aus, hat aber noch grosses Entwicklungspotential: «Dem Bio-Handel steht ein starkes Wachstum bevor, die Bonatura will ihren Anteil daran ebenfalls ausbauen.» Abnehmer für solche Produkte sind vor allem grössere industrielle Unternehmen (beispielsweise Hero).

Neben den Investitionen brauchte es aber auch interne Strukturänderungen, um die Zukunft der Firma zu sichern. Christian Böhlen erklärt, dass zehn Arbeitsplätze abgebaut werden mussten. Nun beschäftigt die Bonatura noch 60 Personen. Der Jahresumsatz beträgt rund 24 Millionen Franken. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen hat die Personalkürzung in diesem Fall vor allem die Geschäftsleitung/Administration betroffen. Sechs der zehn entlassenen Personen arbeiteten in diesem Bereich. Entsprechend sind nun auch die Lohnkosten tiefer. Stattdessen übernimmt eine Treuhandfirma die Kontrolle der Finanzen.

Die Bonatura will auch auf den stärkeren Druck der Grossverteiler reagieren. Durch die gesunkenen Margen für den Handel soll der Bereich Verarbeitung/Verpackung wieder mehr Gewicht erhalten. Auch will man, beispielsweise durch ein eigenes Büro in Allschwil bei Basel, die internationale Präsenz verstärken.

Saisonkredite verweigert

Umstrukturierungen sind für die Bonatura AG nichts Neues (siehe auch Kasten). Gerade die letzte Umstrukturierung vor zwei Jahren hat die Firma in die zuletzt prekäre Lage gebracht. Damals hatte sich die Gemüsefirma der Gebrüder Mäder unter dem Namen Bonatura mit der Schmutz AG Ried zusammengetan.

Die Schmutz AG brachte den Bereich küchenfertige und tiefgekühlte Produkte in die Firma mit ein. In das Gebäude an der Kerzerser Industriestrasse wurden rund 2 Millionen Franken an Infrastruktur investiert, und Christian Böhlen sagt rückblickend, dass die Geschäftsleitung die damit verbundenen Schuldzinsen unterschätzt hatte. Da gleichzeitig die Branche verschärfte Wirtschaftsbedingungen zu verspüren bekam, stand man im letzten Jahr plötzlich vor einem finanziellen Engpass. Zu jener Zeit im Herbst, als die Firma wie jedes Jahr bei den Gemüsebauern grosse Mengen für den Winter einkaufen wollte, verweigerte die Bank die üblichen Saisonkredite. Begründung: die Firma steckt in einer Sanierung. Nun arbeitet die Firma mit einer anderen Bank zusammen.

«Kerzers bleibt ein guter Standort»

Generell ist Christian Böhlen überzeugt, dass der Verdrängungskampf in der Gemüsebranche noch weitergeht, dass auch andere Unternehmen mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind wie die Bonatura.

Durch die Anforderungen der Grossverteiler müsse die Effizienz mehr denn je stimmen, und dafür sind auch entsprechende Investitionen notwendig. Erschwerend sei, dass die Grossverteiler auf immer weniger Verteilerzentralen zurückgreifen, und diese übriggebliebenen Zentralen würden mit ihren bisherigen Gemüsehändlern weiter arbeiten.

Dennoch ist Christian Böhlen davon überzeugt, dass Kerzers für den Gemüsehandel aufgrund seiner Nähe zum Produzenten weiterhin ein guter Standort sei. Die Produzenten liefern direkt ins Haus, und wenn die Produkte gleich dort verarbeitet würden, müsse man statt mit zwei bloss mit einem Lastwagen nach Zürich fahren.

Sicher sei jedoch, dass im Raum Kerzers nicht jede Firma alles machen könne. Jeder müsse sich seinen Markt definieren. Gemäss Böhlen sei eine Zusammenarbeit unter den Gemüsefirmen im Raum Kerzers im nationalen und internationalen Konkurrenzkampf wichtig. Urs Haenni

Bonatura nicht mehr
Familienbetrieb

Seit dem 1. April besteht der Verwaltungsrat der Bonatura AG Kerzers aus den Mitgliedern der Geschäftsleitung Hanspeter Goetschi, Christian Böhlen und Hansruedi Hug sowie dem Verwaltungsratspräsidenten Hans Peter Kehrli.

Nicht mehr vertreten sind die Familien Mäder, die zuvor mit Rolf und Kurt Mäder noch in der Geschäftsleitung vertreten war. Gemäss dem Communiqué unterstützen die Familien Mäder die Sanierung, durch die sie selber ausschieden. Tatsächlich ist dieser Ausstieg der Familien Mäder nicht ganz freiwillig, erklärt Christian Böhlen. Der Investor und die Banken machten das Auflösen der Familienstruktur zur Bedingung.

Die Bonatura AG befindet sich im Gebäude der ehemaligen Firma Gebrüder Mäder. Diese spannten 1996 mit der Firma Hediger in Müntschemier zusammen. Wegen Differenzen löste sich diese Zusammenarbeit auf, und Hanspeter Goetschi und Christian Böhlen nahmen 1998 mit der Schmutz AG Ried den Platz der Firma Hediger ein. Die Transporte übernahm die Firma Krummen.

Nun sind bei der neuen Bonatura AG die Geschäftsbereiche der ehemaligen Firmen Mäder, Hediger und Schmutz vereint. uh

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