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Gemüsegärtner spüren den Frühling

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Gemüsegärtner spüren den Frühling

Im Seeland wird das Frühlingsgemüse gepflanzt

Nach dem langen und kalten Winter ist jetzt der Boden bereit für die Aufnahme der Setzlinge. Die Salat-und Gemüsepflänzchen warten schon seit Tagen darauf, gepflanzt zu werden. In wenigen Wochen ist im Seeland aber trotzdem schon Erntezeit: In den Glashäusern reifen bald die ersten Tomaten.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Kaum ist der letzte Schnee auf den Wiesen geschmolzen, beginnt bei den Konsumentinnen die Sehnsucht nach Frühlingssalat, Radieschen, jungem Broccoli und büschelweise Schlüsselblumen auf dem Esstisch. Etwas Geduld braucht es noch, bis die einheimischen Frühlingsgemüse und -salate erntereif sind.

Vor rund einer Woche haben die Gemüsegärtner im Seeland mit dem Auspflanzen begonnen. Pflanzbereit waren die Setzlinge schon seit Tagen, der Boden musste aber zuerst vollständig auftauen. «Vor zwei Wochen lagen noch 20 Zentimeter Schnee auf den Feldern, bis in tiefe Schichten war der Boden gefroren. Gegenüber dem letzten Jahr haben wir rund 14 Tage Verspätung mit dem Auspflanzen», sagt Jakob Wettstein, Präsident der Berner und Freiburger Gemüseproduzenten-Vereinigung. Grund zur Panik sei das nicht, meint der Fachmann. «Wir leben mit der Natur und richten uns darauf ein. Wer das nicht aushält, sollte besser nicht Gemüsegärtner werden».

Zukunftsmodell Zusammenarbeit

Wettstein führt mit seiner Frau und einem Angestellten einen Kleinbetrieb in Müntschemier. Er kennt die Sorgen der Gemüsebauern. Bei einigen Bauern warten die Saisonarbeiter seit zehn Tagen in ihrer Unterkunft darauf, dass der Boden wärmer wird. Bezahlt werden müssen sie trotzdem, auch wenn sie noch nicht auf dem Feld arbeiten können.

Während zwölf Jahren hatte Wettstein mit einem Nachbarn eine Betriebsgemeinschaft. Inzwischen hat sich sein Nachbar betrieblich anders ausgerichtet. «Die Zukunft liegt wahrscheinlich in der Spezialisierung. Wir müssen weniger Produkte und diese in Topqualität anbieten. Für Massenproduktion ist der Platz bei uns zu knapp», betont er. Betriebsgemeinschaften mit bis zu vier Partnern findet der Gemüsegärtner ideal. Das Land kann gemeinsam gekauft oder gepachtet werden und bietet so genügend Platz für die Fruchtfolge. Diese ist für den Boden und die Produkte gut, so haben Schädlinge und Krankheiten weniger Chancen. Ausserdem können Maschinen gemeinsam angeschafft werden und Stellvertretungen sind möglich.

Spezialist für Tomaten und Gurken

Bruno Gutknecht ist einer, der diesen Weg eingeschlagen hat. Vor zehn Jahren hat er den Gemüsebaubetrieb von seinem Vater in Ried übernommen und mit Pascal Gutknecht und Thomas Etter eine Betriebsgemeinschaft gegründet. Im Freiland werden Nüssler, Kopf- und Eisbergsalat, Endivien, Chinakohl, Broccoli, Lauch, Rüebli, Sellerie, Randen, Kartoffeln und Getreide gepflanzt. Mit seinen Partnern erstellte er zwei neue Gewächshäuser, in denen Tomaten und Gurken wachsen.

«Ich bin zufrieden mit der Betriebsgemeinschaft. Wir teilen uns die Verantwortung, das nimmt einen Teil des Druckes weg, den es in dieser Branche gibt. Wir beschäftigen rund 20 Angestellte in der Hauptsaison, praktisch alle kommen aus Portugal», sagt der junge Unternehmer.

Wetterunabhängig dank Treibhaus

Auf den Feldern müssen die frisch gepflanzten Gemüsesetzlinge noch während Wochen reifen. Im Treibhaus dagegen beginnt ab der zweiten Hälfte April die Tomatenernte. Damit die Tomaten innerhalb von rund zehn bis elf Wochen erntereif werden, braucht es ein ausgeklügeltes System. In mehreren Gewächshäusern wachsen Gurken auf 16 000 m2, und nebenan gedeihen Tomaten bei 18 Grad Wärme auf rund 8700 m2 Grundfläche. Beide Kulturen werden im «Hors-sol-System» (bodenunabhängige Kultur) gezogen. Im Tomatenhaus werden 25 500 Tomatensetzlinge gepflanzt. «Gutknecht-Gemüse» bezieht die Tomatenpflänzchen der Sorte «Altess» und «Climberley» aus Holland und setzt sie auf Kokosfasermatten. Ein Tropfsystem leitet die berechnete Menge Wasser, gemischt mit Nährlösung zu den Pflanzen. Vorteile der bodenunabhängigen Kultur im Gewächshaus sind die Wetterunabhängigkeit und dass der Boden nach der Kultur nicht desinfiziert werden muss. Die gebrauchten Kokosmatten werden nach Kulturende kompostiert. Das gesammelte Regenwasser der gesamten Glashausdachfläche wird in einem riesigen Becken aufgefangen, um damit die beiden Kulturen zu bewässern. Bis im April heizt der Gemüsebaubetrieb noch mit Öl, danach stellt er auf Erdgas um.

Die Erntezeit der Gurken dauert von April bis September, und die der Tomaten von April bis November. Warum steigt die Nachfrage nach Rispen- oder Traubentomaten (immer fünf bis sechs Tomaten am Zweig)? «Sie schmecken noch intensiver, weil sie länger an der Kultur reifen können, bevor sie geerntet werden, und sie sehen einfach schöner aus», sagt der Gemüsefachmann Bruno Gutknecht.

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