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Genug Zeit für umfassende Bildung

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Genug Zeit für umfassende Bildung

Ernst Flammer sprach sich vor dem Elternverein für ein vierjähriges Gymnasium aus

Freiburg ist einer von fünf Kantonen, in denen man bis zur Matura noch dreizehn Jahre die Schulbank drücken muss. Ernst Flammer von der schweizerischen Maturitätskommission ist dennoch überzeugt: «Freiburg hat ein Supermodell!»

Von CAROLE SCHNEUWLY

«Zwölf Jahre sind genug» lautet ein gern zitierter Slogan, wenn es um die Ausbildungsdauer bis zur Maturität geht. Damit ist aber nur ein Teil des Problems umschrieben. Der andere betrifft die Frage, wie diese zwölf Jahre auf die Schulstufen verteilt werden sollen. Würde eine Reduktion auf zwölf Jahre notwendigerweise die Kürzung der Gymnasialzeit von vier auf drei Jahre bedeuten? Oder könnte man auch auf Primar- oder Orientierungsschulebene kürzen? Und sollten die Schüler nicht zwischen zwölf und dreizehn Jahren wählen können, wie dies in einigen Kantonen möglich ist?

All diese Fragen konnten in der Diskussion nur angetönt werden, die im Anschluss an die Generalversammlung des Elternvereins der Freiburger Kollegien (siehe Kasten) stattfand. Gastreferent Ernst Flammer, Leiter des Sekretariats der schweizerischen Maturitätskommission, machte seine Meinung klar: Eine Verkürzung der gymnasialen Ausbildungsdauer sei keine Lösung. Wenn das Gymnasium seinen umfassenden Bildungsauftrag erfüllen solle, müsse man ihm auch die dazu notwendigen Mittel geben, inklusive eines angemessenen Zeitbudgets.

Wichtige Rolle des Progymnasiums

Auch wenn Freiburg zu den letzten Kantonen gehört (nebst Aargau, Tessin, Wallis und Genf), in denen man bis zur Matura dreizehn Jahre zur Schule gehen muss, ist Flammer vom hiesigen System überzeugt: «Freiburg bietet insofern eine Ideallösung, als es ein vierjähriges Gymnasium auf der Sekundarstufe zwei und einen differenzierten progymnasialen Unterricht auf der Sekundarstufe eins anbietet.»

Die Sekundarstufe eins spielt deshalb eine wichtige Rolle, weil die schweizerische Maturitäts-Anerkennungsregelung (MAR) von 1995 einen dreijährigen Lehrgang dann für zulässig erklärt, «wenn auf der Sekundarstufe eins eine gymnasiale Vorbildung erfolgt ist». Laut Ernst Flammer liegt das Problem weniger darin, dass etliche Kantone ein dreijähriges Gymnasium kennen, sondern vielmehr darin, dass in einigen dieser Kantone «von progymnasialem Unterricht im Sinne der MAR nicht gesprochen werden kann, weil der Unterricht nur wenig oder gar nicht differenziert ist».

Verspätete Einschulung

Dass Schweizer Hochschulabsolventen im internationalen Vergleich verspätet ins Erwerbsleben einsteigen, räumte auch Ernst Flammer ein. Der Grund hierfür sei aber weniger die Dauer der gymnasialen Ausbildung als die verspätete Einschulung. Aus dem Publikum kam der Hinweis, dass man mit einer breiten gymnasialen Ausbildung dazu beitragen könne, auf universitärer Ebene zu sparen. Das Problem der Studiendauer an den Universitäten werde sich mit dem Bologna-Modell bald lösen, sagte Flammer. Voraussichtlich werde es dafür aber für berufstätige Studierende mehr Stipendien brauchen.

«Für die Herabsetzung der gymnasialen Ausbildungsdauer dürfen nicht oder zumindest nicht nur finanzielle Argumente eine Rolle spielen», betonte Flammer weiter. Viel wichtiger seien pädagogische Überlegungen. Dazu gehöre allerdings auch eine gewisse Qualitätskontrolle, und die stecke in der Schweiz noch in den Kinderschuhen.

Dass das Bildungswesen im Kanton Freiburg gesamtschweizerisch immer wieder als gutes Beispiel erwähnt werde, hat nach Flammers Ansicht auf jeden Fall auch mit der Ausbildungsdauer zu tun. Er begrüsste deshalb, dass sich der Grosse Rat kürzlich auf Antrag des Staatsrates für ein Festhalten am aktuellen System ausgesprochen hat. Dass der Entscheid mit 51 zu 47 Stimmen denkbar knapp ausgefallen sei, sei allerdings ein Zeichen dafür, «dass die Front auch in diesem Kanton brüchig geworden ist», war Ernst Flammer überzeugt.
Engagierter Elternverein

Der deutschsprachige Elternverein der Kollegien St. Michael, Heilig Kreuz und Gambach hat sich im vergangenen Vereinsjahr neu organisiert.

Um künftig klare Ansprechpartner zu haben, hat der Vereinsvorstand Ressorts geschaffen, die er auf jeweils zwei Vertreter pro Gymnasium verteilt hat. Der derzeit fünfköpfige Vorstand (ein Sitz des Kollegiums Gambach ist vakant) hat sich im Vereinsjahr 2004/2005 auf verschiedenen Ebenen engagiert:

In Gesprächen mit den drei Rektoraten ging es etwa um das unter den Schülern immer wieder heiss diskutierte Thema der Projektwochen respektive der thematischen Tage oder um die Begleitung von Maturaarbeiten. In einer Aussprache mit Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot befasste man sich unter anderem mit der Frage der Kurz- oder Langzeitmatura (siehe Haupttext). Einmal haben sich die Elternvertreter mit Schülern getroffen, um deren Anliegen anzuhören. Der Elternverein ist zudem in der Kommission der psychologischen Beratungsstelle und in der Schulkommission St. Michael vertreten.

Schülerprojekte unterstützen

Dauerthemen sind im Elternverein die Suchtprävention und die Gesundheitsförderung. Wichtig ist laut Koordinator René Gruber auch, den Kontakt mit dem französischsprachigen Elternverein aufrechtzuerhalten, um gegebenenfalls gemeinsam für bestimmte Anliegen einzustehen.

Der Verein hat 2004 bei Einnahmen von 5219 Franken (vor allem Mitgliederbeiträge der 250 Mitglieder) und Ausgaben von 2819 Franken einen Überschuss von 2400 Franken verbucht. «Wir würden mit diesem Geld gerne Schülerprojekte unterstützen», sagte René Gruber. Voraussetzung hierfür sei aber, dass die Schüler beim Elternverein entsprechende Anträge stellten. cs

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