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Gerüchen den Kampf angesagt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Kompostieranlage Seeland baut aus und installiert neues Lüftungssystem

Autor: Von URS HAENNI

«Die Gerüche sind das grösste Problem», sagt Geschäftsführer Christian Haldimann neun Jahre nach der Eröffnung der Kompostieranlage. Nun haben die Bauarbeiten zur Vergrösserung der Anlage begonnen – von 6000 Quadratmetern auf 12000 Quadratmeter. Steuert damit Haldimann nicht auf Konfrontationskurs?

«Nein», meint dieser. «Nicht die Menge ist der Hauptgrund für die Vergrösserung, sondern der Arbeitsablauf.»
Die Komposthaufen, die so genannten Mieten, werden allesamt vom bisherigen Grundstück auf den neuen Platz verlagert. Dies erlaubt es der Firma, den Kompost systematischer und etappenweise zu verarbeiten. Auch wird der Maschineneinsatz einfacher.
Statt bisher sechs Mieten mit rund 20 Metern Länge wird es bei der erweiterten Anlage ab August acht Mieten mit einer Länge von je 42 Metern geben.

«Keine Verdopplung des Komposts»

«Der Kompost hat wohl über die Jahre zugenommen, doch die Erweiterung der Anlage bedeutet nicht, dass auch die Menge verdoppelt wird», sagt Christian Haldimann. «Vielleicht wird die Menge noch 30 bis 40 Prozent zunehmen, aber dann haben wir das Ziel erreicht. Wir suchen nicht mehr Kompost. Es soll nach wie vor eine regionale Anlage bleiben.»

Der Geschäftsführer ist optimistisch, dass der Betrieb auf der doppelten Fläche weniger Gerüche produziere. Klagen über die Geruchsentwicklung haben nämlich die Kompostieranlage über all die Jahre begleitet. Die Geschäftsleitung der Aktiengesellschaft musste feststellen, dass vor allem die Bewohner des Chablais-Quartiers in Sugiez vom Problem betroffen waren, wie sie in einem Bericht im Informationsbulletin der Gemeinde Unterwistenlach schreibt. Auch Behörden hätten immer wieder gefordert, mit den Gerüchen müsse es besser werden. Dies obwohl es keine eigentlichen Normen für Anlagen dieser Art gibt.

Selber eine Lösung gefunden

Bei der Inbetriebnahme der Kompostieranlage hätten Spezialisten keine Probleme vorausgesagt, und als solche trotzdem auftraten, gab es keine adequate Technologie um dem entgegenzuwirken. Selbst Kontakte mit Hochschulen hätten keine Lösung gebracht.

Die Firma hat jedoch in all den Jahren immer wieder selber nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht und auch einzelne Massnahmen getroffen.
Weil sich keine geeignete Technologie auf dem Markt fand, wird die Anlage erst jetzt, und nicht wie vorgesehen bereits vor drei Jahren erweitert. Die Baubewilligung war schon damals vorhanden, nun aber sind noch gewisse Anpassungen hinzugekommen.
Die Kompostieranlage Seeland hat seit letztem Oktober ein neues System auf provisorischer Basis eingeführt. So sind seit jenem Zeitpunkt die Kompostmieten mit Kortex-Blachen zugedeckt. Gleichzeitig bläst aus Röhren vom Boden her Luft durch den Kompost. Es handelt sich dabei um eine Art geschlossenes System unter freiem Himmel, mit dem gemäss Christian Haldimann eine wesentliche Besserung eingetreten sei.

Keine Garantie für Geruchsfreiheit

Das System stamme aus Deutschland und werde sonst noch nirgends in der Schweiz eingesetzt.

Dennoch sagt Haldimann, dass an gewissen Tagen auch jetzt noch Gerüche möglich sind. «Ich habe immer gesagt, ich könne keine Garantie geben, dass es gar nicht mehr riecht.»
Das geprobte System soll bei der Erweiterung der Anlage definitiv installiert und noch verfeinert werden. Kernstück der Erweiterung ist eine 85 Meter breite und drei Meter hohe Mauer. An dieser Mauer ist ein mobiler Wickler installiert, von dem die Blachen einfach über die Mieten gerollt werden können. Die Lüftung des Komposts erfolgt in Zukunft nicht mehr durch Röhren auf dem Boden, sondern durch ein in den Boden eingelegtes System. Dadurch können auch die Maschinen den Kompost auf dem Boden besser bearbeiten.
Die neue Fläche wird Richtung Chablais-Wald zwei Prozent Gefälle aufweisen. Dadurch fliessen die Säfte aus dem Kompost automatisch ab. Sie werden neu in einem geschlossenen unterirdischen Kanalisationssystem gesammelt und in die Ara gepumpt.

Gemeinden sind mitbeteiligt

Weiter soll das Überwachungssystem mit Sensoren in den Mieten durch ein neues Informatikprogramm modernisiert werden. Schliesslich ist es Haldimann auch ein Anliegen, dass man den Platz besser waschen kann. Durch die neue Bodenbewässerungsgesellschaft Galmiz ist jetzt mehr Wasser und mehr Druck da, und entsprechend soll die neue Anlage auch mit einer Wasserleitung rund um den Platz ausgerüstet werden. Das Einspritzsystem fehlt im Moment noch.

Die Verwesung des Komposts dauert mit dem Lüftungssystem etwas länger als vorher, die daraus entstehenden Produkte kommen also später in den Verkauf. Dies nimmt Haldimann allerdings in Kauf, wenn sich das Geruchsproblem dadurch reduziert.

Die ursprünglich getätigten Investitionen für die Kompostieranlage sind laut Haldimann längst amortisiert. Für die zweite Etappe kommen nun 1,5 Millionen Franken hinzu. In einer noch nicht terminierten dritten Etappe sollen abermals 1,5 Millionen Franken fliessen. Haldimann betont aber, dass es sich nicht um eine Vergrösserung handeln wird. Es gehe einzig darum, durch neue Maschinen und eine neue Halle noch leistungsfähiger zu werden.

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