Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Geschichtslektion für Soldaten

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gebirgsinfanterieregiment 7 marschiert vom Bödemünzi auf den Mont Vully

Autor: Von PATRICK HIRSCHI

Früh aufstehen gehört im Militär zur Tagesordnung. «Aber drei Uhr, das ist auch für uns aussergewöhnlich», fand ein Soldat, der sich am Mittwochmorgen mit seiner Kompanie bereit machte für den Abmarsch vom Bodemünzi in Richtung Mont Vully.Gut 1300 Soldaten des Gebirgsinfanterieregiments 7 hatten sich am Bodemünzi eingefunden. Die Kompanien sind in Kerzers, Villars-sur-Glâne, Châtillon, Estavayer-le-Lac, Yverdon-les-Bains VD, Cossonay VD, Les Rasses VD und Boudry NE stationiert und hatten daher zum Teil lange Anfahrtswege. Zudem marschierten sie in einer Art Sternlauf von rund drei Kilometern entfernten Startpunkten aufs Bodemünzi, wo sie kurz vor 6.30 Uhr eintrafen.

Die Frauen im Burgunderheer

Auf dem Bodemünzi – oder Bois Domingue – hatten die Eidgenossen 1476das burgundische Heer vernichtend geschlagen. Stadtführer Jacques Bachmann fasste für die Soldaten die denkwürdige Schlacht an dieser historischen Stätte zusammen.Nebst dem politischen Hintergrund und dem Schlachtverlauf wartete Bachmann auch mit einigen Anekdoten auf. So sei Burgunderherzog Karl der Kühne einer der Ersten gewesen, der in seinem Heer auch 3000 Frauen mitgeführt hatte. Ein Drittel von ihnen kämpfte an der Seite der Soldaten, der Rest kümmerte sich um Haushaltsarbeiten. «Und eine kleine Gruppe hatte den sogenannten Nachtdienst», fuhr er fort – um augenzwinkernd anzumerken, dass nicht genau überliefert sei, welchem Gewerbe diese Frauen damals nachgegangen seien.Die Eidgenossen waren offenbar nicht nur ein schlagkräftiger Gewalthaufen, sondern auch clevere Taktiker. So nutzten sie gemäss Bachmann vor der Schlacht ein Armeedefilée der Burgunder vor der Herzogin von Savoyen, um sich über die Stärke der Truppe ein Bild zu machen.«Geschichtliches Wissen gehört zur Allgemeinbildung eines Soldaten», sagte Bataillonskommandant Patrick Gauchat gegenüber den FN. Gemäss dem Oberstleutnant im Generalstab geht es dabei weniger um das Verständnis von Kriegstaktik. «Aber es zeigt zum Beispiel, dass Schlachten früher vor allem auf dem Land stattfanden. Heute hingegen wird vor allem in der Stadt gekämpft, wie man im Irak oder in Afghanistan sieht.»Traditionsgemäss findet laut Gauchat in jedem Wiederholungskurs ein Bataillonsmarsch von 20 bis 25 Kilometern statt. Offenbar eine Übung, die bei der Mehrheit der Soldaten gut ankommt. «Solche Distanzen sind für jeden machbar», meinte ein angesprochener Soldat.«Der Marsch ist nicht nur für die körperliche Ertüchtigung wichtig, sondern fördert auch den Zusammenhalt. Zudem ist es eine gute Übung für die Logistik», fügt Gauchat hinzu. So hatte das Bataillon zehn mobile Toiletten auf dem Bodemünzi aufgestellt und organisierte die gesamte Verpflegung selbst.

Öffnung wird angestrebt

Für den Marsch auf den Mont Vully teilte sich das Bataillon auf. Die eine Hälfte nahm den Weg über Galmiz und Bellechasse unter die Füsse, die andere wählte den anderen Weg um den See, über Faoug und Salavaux. Bei der Keltenfestung erwartete sie Ex-Brigadier Jürg Keller. Er informierte über die verschiedenen taktischen Festungen auf dem Wistenlach im Laufe der Geschichte.Mit der Fahnenübergabe auf der Murtner Pantschau endete am Nachmittag der letzte offizielle Tag dieses Kurses. Bei schönem Wetter wohnten schätzungsweise 100 Zaungäste der Zeremonie bei.Patrick Gauchat ist es ein Anliegen, dass auch die Bevölkerung diesen Aktionen beiwohnt. «Wir wollen uns öffnen und zeigen, dass das Militär nicht alles im Verborgenen macht.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema