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Gespräche über Tod und Endlichkeit

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Die Idee ist gleichermassen simpel wie aussergewöhnlich: Menschen treffen sich in einem Café, um über den Tod zu sprechen. Das ist das Konzept der «Death-Cafés». Am Mittwoch organisierte Tania Guillaume, reformierte Seelsorgerin der Universität Freiburg, zum ersten Mal ein «Death-Café» in Freiburg.

Die Stühle an den Tischen im Café de la Presse füllten sich langsam. Es fanden sich nicht nur Studenten ein, sondern Menschen aller Altersgruppen. Ein bunter Mix von Teilnehmern war versammelt, als Guillaume die Diskussion eröffnete. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde das Thema angesprochen, wegen dem sich die Menschen im Café eingefunden hatten: der Tod. Zögerlich gab es erste Wortmeldungen. Eine junge Studentin schilderte, warum sie beschlossen hatte, an diesem Mittwochnachmittag am «Death-Café» teilzunehmen. Sie erzählte, dass sie in London in eine ähnliche Veranstaltung gestolpert sei und es spannend gefunden habe. Ihrer Aussage folgten Diskussionen über die unterschiedlichen Vorstellungen und Konzepte darüber, was nach dem Tod sein könnte. Die Teilnehmenden sprachen über die Möglichkeiten einer Wiedergeburt oder der Existenz eines Paradieses, über Glaube, Angst und Hoffnung.

Das Schweigen brechen

Erst nach und nach entwickelte sich das Bedürfnis, auch persönliche Dinge zu erzählen. «Ich habe noch nie jemanden verloren, der mir nahe stand», meldete sich eine junge Psychologiestudentin. Sie wolle aber darauf vorbereitet sein, denn früher oder später passiere es.

Genau dies sei wichtig, betonte die Uni-Seelsorgerin. «Die Menschen müssen sich mehr mit der Endlichkeit befassen. Der Tod ist noch immer ein Tabu.» Die Teilnehmenden am Tisch stimmten ihr zu. Eine Frau–seit 23 Tagen pensioniert, wie sie erzählte–klagte, dass sie sich mit niemandem über dieses Thema austauschen könne. Niemand wolle darüber sprechen. «Der Tod verursacht bei vielen Angst. Deshalb verdrängen sie den Tod lieber, als darüber zu sprechen», unternahm eine ältere Dame aus der Ukraine einen Erklärungsversuch.

Guillaume unterstützte diesen Erklärungsansatz: «Der Tod ist heute nicht Teil des Lebens. Er wird aus unserer Gesellschaft wegkaschiert.» Laut der reformierten Pfarrerin, die auch Sterbebegleitungen durchführt, sind die Menschen heute nicht mehr mit dem Tod konfrontiert. «Die Menschen sterben nicht mehr zu Hause im Kreise ihrer Familie, sondern allein im Krankenhaus oder Altersheim.» Aus diesem Grund wüssten die Menschen nicht mehr, wie man mit dem Tod umgehen soll. Es sei deshalb wichtig, darüber zu sprechen und sich über Tod und Abschied auszutauschen, erklärte die Seelsorgerin. «Das ist die Idee des ‹Death-Cafés›.»

Die ältere Frau aus der Ukraine schloss, dass sie das Unvermeidliche akzeptiert habe: «Ich bin bereit.» Dies sei eine gesunde Einstellung, entgegnete Guillaume. «Man muss sich des Todes bewusst sein und aus dem Rest das Beste machen.» 

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