Wer als Frau bei der Stadt Freiburg arbeitet, hat den gleichen Lohn wie ein Mann in derselben Position–dies wurde gestern offiziell bestätigt. Bereits 2009 war die Stadt Freiburg mit dem Label equal-salary ausgezeichnet worden, gestern erfolgte die Erneuerung dieser Zertifizierung. «Dies zeugt von einem dauerhaften Engagement für die Lohngleichheit», lobte Véronique Goy Veenhuys, Gründerin und Leiterin der Fondation equal-salary. Vor dem Gemeinderat der Stadt Freiburg, Vertretern des Personalverbands der Stadt Freiburg und des Schweizerischen Verbands des Personals öffentlicher Dienste überreichte sie Syndic Pierre-Alain Clément das Zertifikat.
Strenge Überprüfung
Um das Label equal-salary zu erhalten, muss ein Unternehmen zwei Phasen durchlaufen. Zunächst erfolgt eine statistische Analyse der lohnpolitischen Situation sowie aller Lohndaten des antragstellenden Unternehmens. Dabei dürfen die Lohnunterschiede nicht mehr als fünf Prozent betragen. Bei der Stadt Freiburg sind es 0,2 Prozent. In einem zweiten Schritt kommen die Angestellten zu Wort. Mit Fragebögen und Interviews versucht die Zertifizierungsstelle herauszufinden, wie die Mitarbeiter die Lohnpolitik ihres Unternehmens wahrnehmen und inwieweit sich der Arbeitgeber für eine gerechte Lohnpolitik einsetzt.
Gerechter Lohn motiviert
Diese Auszeichnung könne einen positiven Einfluss auf die Arbeitseinstellung haben, ist André Dousse, Personalchef der Stadt Freiburg, überzeugt: «Wer sicher sein kann, dass er einen fairen Lohn erhält, ist auch motivierter.» Auch Pierre-Alain Clément zeigte sich stolz über die wiederholte Auszeichnung: «Wir sind die einzige Stadt, die ein solches Label erhalten hat.»