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Globallösung statt Salamitaktik

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Globallösung statt Salamitaktik

Die Restrukturierung der Freien öffentlichen Schule gibt Anlass zu Diskussionen

An der gestrigen Versammlung der Freien öffentlichen Schule Freiburg hatten die Eltern die Gelegenheit, die Zukunft der Institution mit zu lenken. Sie stimmten für eine Globallösung für OS und Primarschule mit einer öffentlich-rechtlichen Tagesschule auf Primarstufe.

Von UELI STRASSER

Ende März hatte eine zwölfköpfige kantonale Arbeitsgruppe einen Bericht veröffentlicht, welcher die Restrukturierung der FOS darlegt.

Auf der Orientierungsstufe sind sich die Parteien mehr oder weniger einig: Die Zukunft besteht in einer Fusion der FOS mit der städtischen OS. Unterschiedliche Meinungen gibt es im zeitlichen Ablauf: Nach Ansicht der einen soll die Zusammenführung bereits auf Beginn des Schuljahres 2000/2001 schrittweise durchgeführt werden, nach Ansicht der anderen darf die Fusion erst eingeleitet werden, wenn die Zukunft der Primarstufe gesichert ist.
Auf der Primarstufe wird die Eröffnung einer zweisprachigen Tagesschule als gegeben betrachtet. Der Beginn der Operation ist auf das Schuljahr 2001/2002 vorgesehen. Eine schwierige Entscheidung ist beim Status zu treffen: privat oder öffentlich-rechtlich? In der privaten Variante gilt zwar die Regel der Selbstfinanzierung. Allerdings fordert die Arbeitsgruppe, dass – trotz fehlender gesetzlicher Grundlage – der Kanton und die Gemeinden «eine zeitlich befristete Unterstützung bieten, um den Übergang von der öffentlichen zur Privatschule zu ermöglichen».

Keine Salamitaktik

An der Schulversammlung sprachen sich Direktor Bernhard Flühmann und Präsidentin Monique Antiglio deutlich für eine gleichzeitige Lösung aus. Die Salamitaktik – zuerst die Fusion der OS, dann eine Lösung für die Primarstufe – vermochte sie nicht zu befriedigen, weil die Zukunft der Primarabteilung zu ungewiss bleibe. Sie ist damit in guter Gesellschaft: Sowohl die Gemeinde Villars-sur-Glâne wie auch der Freiburger Generalrat (vgl. Kasten) haben sich bereits in dieser Richtung geäussert.

Deutlich wurde auch die Meinung, dass die Existenz einer privaten Tagesschule nur auf Primarstufe finanziell gesehen utopisch sei. Die Versammlung wollte sich deshalb die Option offen halten, eine vollständige Privatisierung – inklusive OS – durchführen zu können, falls der Primarstufe der (eindeutig bevorzugte) öffentlich-rechtliche Status versagt bleibt – ein Szenario, welches Monique Antiglio als den «schlimmsten möglichen Fall erachtet».

Syndic Dominique de Buman hatte sich ebenfalls in die Höhle des Löwen gewagt und verteidigte den Standpunkt des Gemeinderates, welcher eine sofortige Fusion der OS und eine private Tagesschule mit finanzieller Überbrückungshilfe fordert. Das Geld, das mit dem Austritt der Stadt aus dem Schulkreis der FOS gespart werde, solle gezielt für die Förderung der Partnersprache eingesetzt werden.

FOS als Regionalschule?

Ein Vertreter aus Marly warnte davor, dass wegen der geografischen Aufnahmekriterien für die Tagesschule nicht mehr alle deutschsprachigen Kinder aus Marly die FOS besuchen könnten. Man habe aus Platznot bereits Gespräche mit Gemeinden des Sensebezirkes aufgenommen. Flühmann musste auch den Vorwurf entschärfen, dass die Tagesschule eine elitäre Institution sei: «Ein Taggeld von 12 bis 20 Franken mit der Möglichkeit für eine Ermässigung ist nicht elitär.»

Erneut entfacht wurden die Diskussionen, ob man nicht aus der FOS eine deutschsprachige Regionalschule bilden könnte – Antiglio und Flühmann bedauerten, dass die Gemeinden nie auf diese Idee gekommen waren. Das Votum wurde am Schluss aber dennoch auf die Abstimmungsvorlagen genommen.

Die FOS-Versammlung favorisierte schliesslich einstimmig die Globallösung ab dem Schuljahr 2001, unter der Bedingung, das die Weiterexistenz der Primarschule als öffentlich-rechtliche Institution gewährleistet ist. Die FOS-Verantwortlichen werden damit die Konvention für die geplante Übergangsphase von 2000 bis 2003 nicht unterschreiben dürfen.

Des Weiteren verpflichtete die Versammlung die FOS-Verantwortlichen, die Möglichkeit für die Gründung einer Regionalschule auf Primarstufe abzuklären. Sollte es dazu kommen, würde dies das Aus für die französischsprachige Abteilung bedeuten – aber für die gebe es ja genug Schulen.

Das meint der Generalrat

Auch der Generalrat der Stadt Freiburg hat eine Arbeitsgruppe einberufen. Sie ist zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern aller Parteien und hat im Auftrag des Generalratsbüros den kantonalen Bericht zur Restrukturierung der FOS Freiburg studiert und einen Vernehmlassungsbericht verabschiedet.

Die grosse Mehrheit der Arbeitsgruppe spricht sich für den Beibehalt des öffentlich-rechtlichen Status aus. Sie wünscht eine gleichzeitige Umstrukturierung der Primar- und Orientierungsschule der Stadt mit jener der FOS. Ebenfalls wird die Verwirklichung einer zweisprachigen Ganztagesschule für die Primarstufe gewünscht.

Zukunftsgerichtetes Projekt

Die Generalräte halten in ihrer Stellungnahme fest, dass der konfessionelle Status der Schule aufgegeben wird, so dass in der Stadt Freiburg eine zweisprachige Ganztagesschule für alle Kinder des Schulkreises aufgebaut werden kann. Die sieben empfohlenen Aufnahmekriterien böten vorerst Gewähr für eine gerechte Verteilung der beschränkten Schulplätze. Das vorgeschlagene Projekt sei interessant, weil es schulisch zukunftsgerichtet sei und mit anderen Gemeinden des Schulkreises gemeinsam realisiert werden könne.

Weiter hält die Arbeitsgruppe fest, dass sich durch die Aufgabe des konfessionellen Status die Schulkosten für die Stadt Freiburg verringern und jenen der übrigen Stadtschulen angleichen würden. Die Zusatzkosten für die Ganztagesschule würden von den Eltern getragen. Mit der Neuausrichtung werde die Schullandschaft bereichert, ohne die Quartierschulen in ihrer Existenz zu bedrohen.

Prinzipiell für alle offen halten

Der öffentlich-rechtlich Status erlaube es, den Zugang prinzipiell allen Kindern offen zu halten. Der Kanton solle aber auch andere zweisprachige Schulprojekte unterstützen und vor allem die Quartierschulen mit überdurchschnittlich vielen fremdsprachigen Kindern entlasten.

Grundsätzlich könne mit den zur Verfügung gestellten Strukturen ein zukunftsgerichtetes Schulprojekt aufgebaut werden, das für die Stadt und für die Partnergemeinden ein Plus für die kulturelle, schulische und wirtschaftliche Entwicklung bedeute und gleichzeitig die Verdienste der reformierten Schulgemeinde würdige. FN/Comm.

Das meint die «Pro-FOS»

Vor fünf Jahren ist Pro-FOS, der Verein zur Erhaltung der Freien öffentlichen Schule Freiburg, gegründet worden, mit dem ausdrücklichen Zweck, sich für deren Erhaltung in ihrer überlieferten Form einzusetzen. Der Verein hat Stellung genommen zum Bericht der Arbeitsgruppe.

Ob den Vorschlägen zur Restrukturierung zugestimmt werden könne, hänge von der Erfüllung einiger Forderungen ab. Zunächst will die Pro-FOS, dass es sich um eine Globallösung handelt und nicht «um eine Salamitaktik, in welcher separate Lösungen für die Primar- und die Orie

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