Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Gmüesler stellen sich klar gegen die Pestizid- und die Trinkwasserinitiative

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Landwirte Thomas Wyssa (links) und Hans-Ulrich Müller, beides Vorstandsmitglieder der Gemüseproduzenten-Vereinigung der Kantone Bern und Freiburg, sprechen sich deutlich gegen die beiden Vorlagen «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» und «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» aus an der Medienkonferenz der Vereinigung in Kerzers. 
Etelka Müller

Die Gemüseproduzenten-Vereinigung der Kantone Bern und Freiburg lässt sich ihre Kampagne gegen die Trinkwasser- und die Pestizid-Initiative etwas kosten: Sie investiert 100’000 Franken. Die Vorlagen seien eine Bedrohung für die Existenz vieler Betriebe.

An einer Medienkonferenz in Kerzers haben die Gemüseproduzenten-Vereinigung der Kantone Bern und Freiburg (GVBF) sowie der Verband Berner Früchte gestern ihre Nein-Parolen zu den beiden Vorlagen «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» und «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» präsentiert. Das Stimmvolk wird am 13. Juni darüber entscheiden.

«Die beiden Abstimmungsvorlagen sind extrem landwirtschaftsfeindlich», sagte Nadja Umbricht Pieren, SVP-Nationalrätin und Präsidentin GVBF. Deshalb setze die Vereinigung mit 100’000 Franken so viel wie noch nie für eine Kampagne ein. Ganz bewusst habe die Vereinigung zudem die Schlagworte «extrem – radikal – gefährlich» für die zweisprachige Kampagne gewählt. Das widerspiegle, welche Auswirkungen die Initiativen für die Branche haben würden. «Die Existenz vieler Betriebe steht auf dem Spiel.» Eine Differenzierung der beiden unterschiedlichen Initiativen gibt es bei der Kampagne nicht.

Peter Herren, Geschäftsführer GVBF, betonte, dass eine Annahme beider Initiativen die ganze Gemüsebranche durchrütteln würde. Mit der Versuchsstation für nachhaltigen Gemüsebau in Ins sei ein wichtiger Schritt in Richtung Ernährungssicherheit getan. Es sei keine Frage, dass es Alternativen brauche, «wir müssen vorwärtsmachen».

Ein Blick auf die Felder im Grossen Moos.
Aldo Ellena/a

Laut Hans-Ulrich Müller, Bio-Bauer und Vorstandsmitglied GVBF, kann die Landwirtschaft nicht auf Pflanzenschutzmittel verzichten. Zudem sei die Landwirtschaft einmal mehr «der Sündenbock», wo doch auf Vorplätzen oder Strassen mit noch stärkeren Mitteln gearbeitet werde. Auch seien Medikamente und Hormone kein Thema. «Das ist nicht fair.»

«Mit den beiden Initiativen haben wir keine Garantie, dass die Betriebe überleben können», sagte der Galmizer Gemeindepräsident Thomas Wyssa, Vorstandsmitglied GVBF. Im Gemüsebau werde auf einem hohen technischen Niveau gearbeitet, sei es mit Robotern, GPS oder Drohnen, wodurch Pflanzenschutzmittel gezielt eingesetzt und auf ein Minimum reduziert werden könnten. Weitere Forschungsprojekte in diese Richtung seien im Gang, das sei die Zukunft.

Wenn wir am Morgen Kopfschmerzen haben, nehmen wir auch eine Tablette.

Thomas Wyssa, Galmiz
Vorstandsmitglied GVBF

Die Sache mit der Verschwendung

Michael Moser aus Kerzers, auf dessen Betrieb die Medienkonferenz stattfand, sagte, dass die Landwirtschaft in den letzten zwei Jahrzehnten viele Fortschritte gemacht habe bezüglich des Einsatzes von Pestiziden. Die Landwirtschaft müsse sich bewegen, aber das sei nicht so einfach. Auch sei nicht klar, ob die Konsumenten bereit seien, mehr für Nahrungsmittel zu bezahlen. Michael Moser sprach zudem die Lebensmittelverschwendung an: Salat mit wenigen Läusen könne gewaschen und gegessen werden, aber die Qualitätsvorschriften wollten es anders.

Wegen ein paar Läusen müssen wir den Salat wegwerfen.

Michael Moser, Kerzers
Vorstandsmitglied GVBF

Auf die Frage, weshalb die Vereinigung sich nicht vermehrt gegen die Qualitätsvorschriften der Grossverteiler mit zum Beispiel Grössenvorschriften für Karotten wehrt, antwortete Thomas Wyssa, dass der Verband Schweizer Gemüseproduzenten diesbezüglich im Austausch sei mit Grossverteilern und Discountern. Thomas Wyssa ist im nationalen Verband als Präsident Kommission Anbautechnik und Labels aktiv. Falls die beiden Initiativen angenommen würden, «werden wir dieses Anliegen definitiv deponieren». Doch das Problem sei, dass die Konsumenten solche Produkte nicht kaufen wollten. 

«Wenn die Trinkwasserinitiative angenommen wird, dürfen wir alles importieren», sagte Nadja Umbricht Pieren zum Schluss der Medienkonferenz. «Wenn beide Initiativen angenommen werden, haben wir ein Problem mit der Ernährungssicherheit.» Auf die Frage, was bei einer Annahme der Pestizid-Initiative, aber einer Ablehnung der Trinkwasserinitiative ihrer Meinung nach geschehen würde, sagte Peter Herren: «Wir würden nur noch einen Bruchteil an Lebensmitteln produzieren und müssten auf den Import hoffen.»

Zwei Volksinitiativen aus dem Jahr 2018

Die Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz» stammt vom 18. Januar 2018. Das Initiativkomitee besteht laut deren Website www.initiative-sauberes-trinkwasser.ch aus Bürgerinnen und Bürgern, die alle parteilos sind. Die Volksinitiative vom 25. Mai 2018 «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» stammt laut der Website www.lebenstattgift.ch von einer Gruppe, die unter anderem aus Winzern, Ärzten, Wissenschaftlern und Landwirten besteht. emu

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema