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Grosser Rat sieht Auftrag als erfüllt an

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Autor: URS HAENNI

Freiburg «Eine Schande», rief ein Zuschauer der Parlamentsdebatte, als gestern der Grosse Rat beschied, dem Erbe Jean Tinguelys sei mit der bisherigen Praxis der Kulturdirektion Genüge getan. Mit 66 zu 29 Stimmen akzeptierte der Rat die Antwort des Staatsrats, wonach der Gewinn aus dem Verkauf von Objekten bei der Freiburger Tinguely-Ausstellung 1991 richtig verwendet worden ist.

Mit deutlich weniger Emotionen als der Zuschauer im Grossratssaal nahmen die Parlamentarierer die Ausführungen von Staatsrätin Isabelle Chassot entgegen. Sie erklärte mit mehreren Argumenten, warum aus dem Fonds bislang keine Werke zeitgenössicher Kunstschaffender gekauft worden sind. Drei Elemente hätten die Situation verändert, so Chassot: eine Donation von Niki de Saint Phalle, die Schaffung einer Stiftung für zeitgenössische Kunst und der «Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle». «Der Espace ist eine Hommage an Jean Tinguely», so Chassot. Sie sagte auch, dass die Mitglieder der Familie Tinguely das Vorgehen des Kantons unterstützen.

Motionär Olivier Suter (Grüne) vom Mitte-Links-Bündnis sah das Unheil kommen: «Nachdem ich gerade eine Ohrfeige erhalten habe, halte ich nun noch die zweite Wange hin.» Die erste «Ohrfeige» hatte er entgegengenommen, als der Grosse Rat mit 56 zu 31 Stimmen seine Meinung kundtat, der Kanton müsse nicht noch neue Räume für professionelles Kunstschaffen zur Verfügung stellen. Auch hier hatte Suter mit André Ackermann (CVP) auf ein Postulat eine ablehnende Antwort des Staatsrats erhalten.

Eingeschränkte Kreativität?

Isabelle Chassot verwies auf die für sie klare Aufgabenteilung im Bereich Kultur: Der Kanton fördert das künstlerische Schaffen. Infrastruktur für Kultur würde indirekt durch Mietkosten bei Subventionen unterstützt, oder wenn für eine bestimmte Zeit Räume frei seien. Der staatsrätlichen Abweisung des Postulats schlossen sich verschiedene Fraktionen an. Patrice Longchamp (CVP) erwähnte exorbitante Kosten. Yvan Hunziker (FDP) meinte gar, eine wie im Postulat gewünschte Unterstützung könnte die Kreativität der Künstler einschränken.

Der Grosse Rat genehmigte im Weiteren den Datenschutzbericht 2010. Dieser wurde allseits gelobt, insbesondere lobten die Parlamentarier wie Bernadette Hänni (SP), dass man im Kanton Freiburg mit zwei beauftragten Personen Datenschutz und Öffentlichkeit unter einen Hut bringt.

Insiderwissen

Es ging so schnell, dass die Öffentlichkeit davon gar nichts mitbekommen hatte. Grossrat Daniel de Roche informierte am Dienstag seine Ratskollegen: «Es gab in Galmiz eine Kirche, die ist aufgegangen und gleich wieder zugegangen.» Ob de Roche als reformierter Pfarrer da Insiderwissen in die Ratsdebatte eingebracht hat? Nichts dergleichen. De Roche korrigierte sich gleich: Es handelte sich um eine Krippe, nicht um eine Kirche. Was auch besser zur Debatte passte. uh

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