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«Groupe E» packt Zukunft an

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«Groupe E» packt Zukunft an

Im Jahre 2011 soll in Cornaux NE ein Erdgas-Kombikraftwerk den Betrieb aufnehmen

Die «Groupe E» produziert heute nur noch einen Drittel des Stroms selber, den sie an ihre Kunden verkauft. Dies soll sich ab 2011 ändern. Dann kann die Eigenproduktion dank einem Erdgas-Kombikraftwerk erheblich gesteigert werden.

Von ARTHUR ZURKINDEN

400 Megawatt soll das Erdgas-Kombikraftwerk in Cornaux NE am Zihlkanal dereinst leisten, also mehr als das Atomkraftwerk Mühleberg. Die Verantwortlichen der «Groupe E» informierten die Medien am Mittwoch in Murten über ihre Zukunftspläne.

Wie Projektleiter Alain Sapin ausführte, besteht schon heute ein Kraftwerk am geplanten Standort. Dieses weise jedoch nur eine Leistung von 43 Megawatt auf. Auch der Ertrag sei mit 37,4 Prozent gering. Mit dem neuen Erdgas-Kombikraftwerk werde die Leistung fast verzehnfacht und der Ertrag auf 58 Prozent gesteigert.

Gas- und Dampfturbine

Bei einem Erdgas-Kombikraftwerk wird nicht nur dank der Gasturbine Strom erzeugt. Die Wärme der Abgase der Gasturbine wird zudem für die Dampfproduktion zurückgewonnen und durch eine Dampfturbine geleitet, wie Sapin erklärte. Weltweit sei fast die Hälfte aller neuen Kraftwerke mit Erdgasturbinen ausgerüstet, mehrheitlich mit einem Kombi-Kreislauf.

Ökologische Herausforderung

Die «Groupe E» ist sich bewusst, dass dieses 300-Millionen-Projekt für sie auch eine ökologische Herausforderung bedeutet. 600 000 Tonnen CO2 stösst das Kraftwerk jährlich aus. Laut Sapin wird es sich aber um ein Kraftwerk mit einer äusserst umweltfreundlichen Hightech-Installation handeln, die keinen Staub, keinen Feinstaub und auch kein Schwefel-Dioxid in die Umwelt absetzt. Zudem machte er darauf aufmerksam, dass sehr wenig Fahrzeugverkehr während des Betriebs entstehe, da Cornaux ein idealer Standort für die Gasversorgung sei. Weiter wies er darauf hin, dass dem Zihlkanal wesentlich weniger Wasser entnommen werde als von der aktuellen Zentrale. Dadurch werde der Kanal nicht erwärmt.

Umweltverträglichkeitsprüfung

Gemäss Sapin steht im Jahre 2006 eine Umweltverträglichkeitsstudie im Vordergrund. Eine Arbeitsgruppe mit dem Bundesamt für Energie sei am Werk. Die «Groupe E» strebe eine Befreiung von der vorgesehenen CO2-Steuer an, biete aber freiwillige Kompensierungsmassnahmen an. Verhandlungen werden auch mit Umweltverbänden aufgenommen.

Die «Groupe E» will das Baubewilligungsgesuch im Jahre 2007 einreichen. Nach Worten des Projektleiters ist für den Bau des Kraftwerkes Land in der Grösse von vier Fussballfeldern nötig. Ein Grossteil des benötigten Terrains sei bereits im Besitz der «Groupe E», doch würden noch Landkaufverhandlungen mit Privaten, der Gemeinde Cornaux, dem Staat und einem Unternehmen geführt. Selbst bei einem Scheitern der Verhandlungen sei der Bau möglich.

Im Jahre 2008 soll dann das Projekt ausgeschrieben werden, um ein Jahr später mit dem Bau beginnen zu können. Die Inbetriebnahme des neuen Erdgas-Kombikraftwerkes ist für 2011 vorgesehen.

Mehr Sicherheit

Die Inhaber wollen das Projekt mit eigenen Mitteln finanzieren, wie Generaldirektor Philippe Virdis erklärte. Nach seinen Worten hätte die «Groupe E» das Projekt alleine realisieren können, doch eine Beteiligung der Berner BKW und der Romande Energie sei gesucht worden, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. So könne sich die «Groupe E» später auch an Projekten dieser Gesellschaften beteiligen und bei einer Panne auf deren Hilfe zählen.

Platz für vier bis fünf Erdgas-
Kombikraftwerke in der Schweiz

Bekanntlich plant auch die EOS ein Erdgas-Kombikraftwerk in Chavalon VS, an dem ebenfalls die Romande Energie beteiligt ist. Gemäss Virdis können in der Schweiz mit den bestehenden Erdgasleitungen vier bis fünf solcher Kraftwerke gebaut werden.
Stromverbrauch steigt

Die «Groupe E» hat im vergangenen Jahr 2824 Gigawatt-Stunden Strom an ihre Kunden verkauft. Um der Nachfrage zu genügen, mussten sie 1930 Gigawatt-Stunden zukaufen.

Laut Generaldirektor Philippe Virdis steigt der Stromverbrauch in der Schweiz kontinuierlich, bei der «Groupe E» im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent. Andererseits sei die Betriebsdauer der bereits bestehenden Atomkraftwerke begrenzt. Für die Schweiz sei der Import keine Lösung, zumal gewisse Starkstromleitungen aus dem Ausland an ihre Kapazitätsgrenzen stossen. Der Beitrag der neuen, erneuerbaren Energien sei zwar wertvoll, aber limitiert. «Die Schweiz braucht neue Leitungen und neue Kraftwerke», betonte er, als er den Bau des Erdgas-Kombikraftwerkes in Cornaux begründete.

Dabei erinnerte sich Virdis, dass schon vor 25 Jahren vom Bau einer neuen Starkstromleitung zwischen Galmiz und Yverdon die Rede war. «Sie steht heute noch nicht.»

Kein Verzicht
auf Atomenergie

Nach Virdis bedeutet der Bau von Erdgas-Kraftwerken nicht, dass die Schweiz künftig auf Atomenergie verzichten kann. Die Lösung für
die Versorgungssicherheit bestehe in einem Energie-Cocktail, der grösstenteils auf Wasserkraft, Atomenergie und Erdgaskraftwerken basiere. Er schloss denn auch eine Beteiligung der «Groupe E» an einem neuen Atomkraftwerk nicht aus.

Virdis zeigte anhand von Verbrauchsprognosen auf, dass es in
der Schweiz zu Stromversorgungs-Lücken kommen wird. Für ihn ist der Bau von neuen Kernkraftwerken unausweichlich, um die Lücken zu schliessen.

Vorläufig keine Tariferhöhung

Virdis verheimlichte nicht, dass der Strom wegen des steigenden Verbrauchs immer knapper und deshalb auch teurer werde. Er versicherte jedoch, dass die «Groupe E» in den nächsten Monaten keine Tariferhöhung vornehmen werde. Heute müsse bei einem Einkauf acht Rappen pro kWh bezahlt werden, während der Strom auch schon für zwei bis drei Rappen pro kWh zu haben war. Er rechnet im Übrigen, dass der Selbstkostenpreis beim neuen Erdgas-Kombikraftwerk in Cornaux zwischen neun und zehn Rappen liegen wird. az

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