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Guter Wille, aber keine Versprechen

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Über hundert Künstlerinnen und Künstler, Kulturinteressierte oder Vertreter der Politik kamen am Sonntagabend ins Nouveau Monde in Freiburg, um zu sehen, was die dreiStaatsratskandidaten AlfonsGratwohl (Unabhängig), Jean-Pierre Siggen (CVP) und Jean-François Steiert (SP) zur Kultur im Kanton Freiburg zu sagen hatten. Organisiert hatte den Anlass die Konsultativkonferenz zur Kultur in der Region Freiburg (siehe Kasten).

Mehr Transparenz

«Ich werde keine leeren Versprechungen machen», sagte Jean-François Steiert auf die Frage der Moderatorin und Journalistin der Zeitung «Le Temps», Magalie Goumaz, wie er die freiburgische Kultur in den nächsten Jahren sehe. «Jedoch habe ich mich bereits in Bern als Nationalrat für die Kultur eingesetzt und würde das auch in Freiburg weiter tun», betonte Steiert. Zwar verfüge Freiburg über eine vielfältige Kultur, trotzdem sei die aktuelle Kulturpolitik in einigen Bereichen verbesserungsfähig. So sei das Niveau der Subventionsbeiträge im Vergleich mit anderen Kantonen relativ gering, zudem brauche es einen stärkeren Dialog zwischen der Politik und den kulturellen Organisationen: «Esist klar, dass nicht alle Anfragen befriedigt werden können, aber die Verteilung der Mittel muss transparent sein.» Und schliesslich sei es wichtig, den Zugang zur Kultur zu garantieren, auch für Personen, welche nicht über ein grosses Einkommen verfügten.

Defizitgarantien gewähren

«Kultur ist für jeden etwas anderes», sagte Alfons Gratwohl. Trotzdem denke er, dass Freiburg eine reiche Kultur habe. Diese gelte es zu bewahren «und wo möglich zu verbessern». Als denkbares Förderungsmittel bezeichnete er die Gewährung von Defizitgarantien, insbesondere bei Anlässen, welche ein grosses Publikum ansprechen. «Da bezahlt der Kanton nur, wenn die Veranstaltung keinen Erfolg hat.»

Drei wichtige Aufgaben

Als eine wichtige Aufgabe des Kantons in der Kulturpolitik nannte Jean-Pierre Siggen das Bereitstellen von Infrastrukturen. «Ich denke, in diesem Bereich haben wir ein gutes Niveau erreicht.» Eine zweite Aufgabe des Kantons sei die Ausbildung. Neben Hochschulen gelte es hier auch Projekte wie «Kultur & Schule» voranzutreiben, welche Schulkindern kulturelle Erfahrungenermöglichten. Und schliesslich sei der Kanton auch für die Subventionierung von Künstlern verantwortlich, auch wenndie Sparmassnahmen dieseMittel limitierten.

Prioritäten setzen

«Politik bedeutet für mich, Prioritäten zu setzen», sagteJean-François Steiert. Diesheisse, dass es auch Bereiche geben sollte, in denen weniger Einsparungen gemacht würden, so beispielsweise in der Kultur. Alfons Gratwohl meinte: «Wenn wir bei einer kleinen Summe noch sparen, bleibt nicht mehr viel davon übrig.»Auch Jean-Pierre Siggen sprachsich gegen eine Senkung der Unterstützung aus, meinte jedoch: «Wir können nicht allen Anliegen gerecht werden. Deshalb müssen wir uns fragen, was wir wollen, und dann eine Auswahl treffen.» Es sei besser, wenige Projekte mit einer grösseren Summe zu unterstützen als viele mit einer kleinen. «So werden sie eher realisiert und der ganze Kanton kann davon profitieren.»

 Am Ende des Abends konnte auch das Publikum Fragen stellen. So wurde gefragt, ob die Musikhochschule Freiburg nicht zu stark unterstützt werde, ob sich die drei Kandidaten dem Status der Künstler bewusst seien, oder ob sie sich eine Art Starthilfe für Künstler vorstellen könnten. Diese antworteten–wie schon den ganzen Abend–wohlwollend, jedoch darauf bedacht, keine verfrühten Versprechungen zu machen.

«Keine Überraschungen»

Zufrieden mit dem Abend zeigte sich Julien Friderici, Direktor des Nouveau Monde und Mitglied der Arbeitsgruppe der Konsultativkonferenz. «Wir wollten ein Treffen zwischen den drei Kandidaten und der Kulturszene in Freiburg ermöglichen.» Dies sei gelungen–, «auch wenn es bei der Diskussion keine grossen Überraschungen gab».

Zur Organisation

Neue Richtlinien für die Kulturförderung

Organisatorin der Debatte über die Kultur vom Sonntagabend ist die Konsultativkonferenz zur Kultur in der Region Freiburg. Diese wurde Ende Februar von den drei Kulturträgerinstitutionen Coriolis Infrastrukturen, der Agglomeration Freiburg und der Stadt Freiburg eröffnet. Sie hat zum Ziel, einen neuen Referenzrahmen für die regionale Kulturpolitik zu definieren. Eine Arbeitsgruppe, welche Fachleute aus verschiedenen kulturellen Bereichen umfasst, arbeitet bis Ende 2013 einen Bericht aus, in welchem sie zukünftigen Zielsetzungen für die Kulturförderung in der Region definiert. Zudem organisiert sie öffentlichen Debatten.rb

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