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Gymnasium Broye soll Entscheid erleichtern

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Gymnasium Broye soll Entscheid erleichtern

Verkürzung der Ausbildungsdauer bis zur eidgenössischen Maturität auf zwölf Jahre

In der Frage der Ausbildungsdauer soll das Gymnasium Broye in Payerne, das im Herbst 2005 eröffnet wird, wichtige Erkenntnisse liefern. Der Staatsrat ist überzeugt, dass aus den ersten Erfahrungen Lehren gezogen werden können.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Am Gymnasium Broye werden die Freiburger Schüler in der Regel vier Jahre verbringen, bis sie die Maturität erlangen. Ihre Waadtländer Kollegen steigen ins zweite Jahr ein und können so das Maturitätsdiplom nach drei Jahren abholen. Gute Freiburger Schüler werden aber auch die Möglichkeit erhalten, ihre Ausbildungsdauer bis zur Maturität auf zwölf Jahre zu beschränken. Sie können bereits nach zwei Jahren OS ins Gymnasium der Region Broye eintreten.

Grundsatzdiskussion auslösen

Der Staatsrat möchte die Erfahrungen am interkantonalen Kollegium ebenfalls in die Diskussion einbringen, ob im Kanton Freiburg die gesamte Ausbildungsdauer von der ersten Primarklasse bis zur Maturität auf zwölf Jahre reduziert werden soll. Dies gibt er jedenfalls in seiner Antwort auf eine Motion der FDP-Grossräte Jean-Jacques Collaud (Grolley) und Jörg Schnyder (Bösingen) zu verstehen. Er hat die Erziehungsdirektion bereits beauftragt, bis Ende 2005 einen Bericht zuhanden des Grossen Rates vorzubereiten. Dieser soll als Basis für eine Grundsatzdiskussion zu diesem Thema dienen.

Die beiden Grossräte fordern mittels ihrer Motion eine Kürzung der Ausbildungsdauer von heute dreizehn auf zwölf Jahre. Sie gaben dabei zu bedenken, dass diese fast in allen Kantonen zwölf Jahre betrage. Ihrer Ansicht nach wäre eine Umstellung auf zwölf Jahre umso mehr möglich, als die Pisa-Studie dem Unterricht in Freiburg gute Noten verteile. Laut FDP-Grossräte könnten so nicht nur der Kanton und die Gemeinden Gelder einsparen, sondern vor allem auch die Schülerinnen und Schüler resp. ihre Eltern.

Misserfolgen vorbeugen

In seiner Antwort hält der Staatsrat vorerst fest, dass er sich wiederholt mit dieser Frage befasst habe. Insbesondere auch 1995, als die Maturareform eingeführt worden sei. Damals habe er beschlossen, die Gesamtdauer von dreizehn Jahren beizubehalten. Er habe so eine zu frühe Selektion vermeiden wollen. Auch wollte er den Schülern nicht nur ein minimales Programm anbieten und wollte auch die zweisprachigen Ausbildungen fördern. Zudem wollte er «eine gewisse Lernkultur beibehalten und Klassenwiederholungen oder späteren Misserfolgen an der Universität weitmöglichst vorbeugen».

Keine Sparmassnahme

Der Staatsrat betont auch, dass eine Kürzung der Ausbildungsdauer nicht als Sparmassnahme betrachtet werden dürfe. Er erinnert daran, dass er in diesem Zusammenhang andere Massnahmen beschlossen habe: Kürzung der Stundentafel um eine Stunde, Erhöhung des Mindestbestandes bei den Wahlfächern usw. Bei den Investitionen habe er den Bau des Kollegiums Gambach auf die nächste Legislaturperiode verschoben.

Zudem relativiert der Staatsrat das Sparpotenzial bei einer Reduktion der Ausbildungsdauer. So weist er u.a. darauf hin, dass die Lehrpersonen über ein Gymnasiallehrerdiplom verfügen müssten, würde das erste Gymnasialjahr in der OS absolviert. Auch befürchtet er, dass die Jugendlichen ihre Studienzeit an den teuren Universitäten verlängern könnten, wenn sie gezwungen werden, die Maturität in möglichst kurzer Zeit zu erlangen.

Vergleich mit andern Kantonen

Der Staatsrat streitet nicht ab, dass in zwanzig Kantonen und Halbkantonen die gesamte Ausbildungsdauer bloss zwölf Jahre beträgt. Er mahnt jedoch, diese Statistik mit Vorsicht zu geniessen. Er macht darauf aufmerksam, dass die Gymnasialausbildung in vierzehn Kantonen vier Jahre, in einem gar fünf Jahre dauert.

Weiter gibt er zu verstehen, dass die Schülerinnen und Schüler in den Kantonen mit zwölfjähriger Ausbildung durchschnittlich 35 wöchentliche Lektionen belegen müssen, die Freiburger Kollegianer jedoch 32. Und die durchschnittlichen Kosten der Maturitätsschulen beliefen sich im Jahre 2001 in der Schweiz auf 19 472 Franken pro Schüler, in Freiburg bloss 14 071 Franken (letzter Rang).

Frage ist komplex

Der Staatsrat gibt auch zu verstehen, dass die über die vier Gymnasialjahre festgehaltenen Ziele nicht einfach quantitativ konzentriert und auf drei Jahre verteilt werden können. Die gesamte Schulausbildung von der Primar- oder zumindest von der Sekundarschule an müsse revidiert werden, um die Auswirkungen einer verkürzten Ausbildungsdauer abzudämpfen. Auch die Methoden und Didaktikmittel müssten angepasst werden. Deshalb müsse eine Verkürzung gut überlegt und progressiv eingeführt werden.

Zwei Möglichkeiten offen halten

Der Staatsrat empfiehlt deshalb dem Grossen Rat, diese Motion abzulehnen. Dieser wird vermutlich in der Februar-Session darüber befinden. Falls der Grosse Rat diesen Vorstoss dennoch überweisen würde, müsste der Staatsrat innert Jahresfrist eine Gesetzesrevision vorbereiten, um die Ausbildungsdauer auf zwölf Jahre zu verkürzen.

Trotz dem Nein zur Motion schliesst der Staatsrat eine Kürzung der Ausbildungszeit zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus. Dabei sollte seiner Ansicht nach auch geprüft werden, den Schülern zwei Möglichkeiten anzubieten: eine Ausbildungsdauer von zwölf bzw. dreizehn Jahren.

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