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Haben die Kinder ihre Funktion verloren?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zum Bericht «Wer kann sich dann noch Kinder leisten» (FN vom 21. März) möchte ich mich nachfolgend äussern. Als Mutter von zwei Kleinkindern und einem Baby war ich froh, dass das Thema der finanziellen Konsequenzen, Kinder zu haben, angesprochen wurde. Umso mehr erstaunte mich aber die Art, wie der Autor mit diesem Thema umging.

Als Fallbeispiel wird eine Familie mit einem Einkommen von über 10000 Franken vorgestellt, die sich «kein nennenswertes Vermögen» erarbeiten konnte und «bescheidener» geworden ist. Wie repräsentativ ist eine solche Familie? Die Beispielfamilie, mit über 7500 Franken monatlichen Fixkosten, hinterlässt sicher bei vielen Lesern einen Eindruck von: «Wo ist denn da das Problem? – die haben doch mehr als genug.»
Das Problem liegt ganz woanders: Bei Familie Traber und vielen anderen Familien arbeiten beide Eltern auswärts, um die hohen Kosten der Familie tragen zu können. Wie freiwillig dieser Entschluss für Mütter (und vielleicht auch Väter) ist, neben der Erziehungs- und Hausarbeit auch noch auswärts zu arbeiten, sei dahingestellt. Tatsache ist, dass eine solche Mehrbelastung immer auf Kosten der Kinder geht.
Wir Eltern stehen vor der Wahl: Entweder wir erziehen unsere Kinder (ganz besonders Kleinkinder) selber, geben ihnen die Geborgenheit einer «Ganztagesfamilie» und nehmen dafür massive finanzielle Einschränkungen in Kauf, oder wir behalten unseren «bescheidenen» Lebensstil bei und melden unsere Kinder bei einer Krippe oder Tagesmutter an.
Wie weit ist es in unserem «modernen» Staat gekommen, wenn es ein schier unbezahlbarer Luxus geworden ist, seine Kinder selber zu erziehen? Es wäre interessant gewesen, wenn der Autor die akrobatischen Leistungen von traditionellen Familien, mit Einfachverdienst finanziell zu überleben, beschrieben hätte. Wenn wir als durchschnittlichen Lohn für eine 100% Stelle 4500 Franken annehmen, kommen wir bei den im Artikel angegebenen Kosten von 1100 Franken pro Kind bei drei Kindern auf einen Restbetrag von 1200 Franken, von dem dann zwei erwachsene Menschen leben sollen…
Die rückläufige Geburtenzahl regt zum Nachdenken an. In unserer Gesellschaft zählt die Aufzucht von Kindern zum «Privatvergnügen» (siehe Argumentation gegen die Mutterschaftsversicherung) der Eltern. Sie allein tragen die Verantwortung und natürlich auch die Kosten. Die Steuererleichterungen für Familien, die diskutiert und laufend wieder abgelehnt werden, sind schlichtweg lächerlich.
In einer gesunden Gesellschaft sorgen die Eltern für die Kinder und dann wiederum die erwachsenen Kinder für ihre alten Eltern. Mit der AHV für alle wurde diese Verknüpfung gebrochen. Wir brauchen keine Kinder mehr zu haben, um im Alter abgesichert zu sein. Haben die Kinder ihre Funktion verloren? Scheinbar…

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