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Hauswirtschaft wird breiter gefasst

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«Hauswirtschaft vom Kindergarten bis zur Matur»: Das hat Esther Schwaller bereits vor zehn Jahren in den FN gefordert. Nun ist die Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Freiburg diesem Ziel einen Schritt näher: Mit dem neuen Lehrplan 21 hat sich für das Fach vieles verändert. Einige Fachinhalte werden nun bereits im Kindergarten und in der Primarschule unterrichtet, nicht nur auf der Sekundarstufe. Zudem wird die Sozioökonomie verstärkt: Dabei geht es um das wirtschaftliche Handeln in seinem sozialen Zusammenhang. «Die Kinder lernen nicht nur, wie sie eine Pizza machen, sondern auch, was darin ist – woher die Produkte kommen und was das für ihre Gesundheit und die Gesellschaft bedeutet», sagt Esther Schwaller. Die Kochtechniken selber machen nur noch rund einen Fünftel des Lerninhaltes aus. «Wir kochen weniger und schauen mehr auf die Hintergründe und Zusammenhänge.»

«Wir möchten die Kinder und Jugendlichen zu mündigen Konsumenten machen.»

 

Das Fach hat denn auch einen neuen Namen: Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH). Unterrichtet wird es im Rahmen von Natur Mensch Gesellschaft (NMG). Auf Kindergarten- und Primarstufe sind die Primarlehrkräfte dafür zuständig. Damit dies auch Primarlehrkräfte tun, die vor der Umstellung auf den Lehrplan 21 ausgebildet worden sind, bietet die Pädagogische Hochschule im Herbst umfangreiche Einführungskurse für rund 450 Lehrerinnen und Lehrer an; Esther Schwaller wird im Leitungsteam dabei sein. «Die Kompetenzen der Kinder werden ab dem Kindergarten progressiv aufgebaut», sagt sie. Über die drei Schulzyklen hinweg werden sie immer weiter vertieft. Dabei lernen die Kinder, mit Geld umzugehen oder auszuwählen, welche Tomate sie kaufen wollen: Die aus der Region oder bereits im Januar jene aus weit entfernten Regionen? «Wir möchten die Kinder und Jugendlichen zu mündigen Konsumenten machen.» Sie sollen Zusammenhänge erkennen. «Dazu müssen sie sich aber auch das nötige Wissen aneignen.»

Das billige T-Shirt

So gehört in das Fach Wirtschaft Arbeit Haushalt nebst der Kenntnis der Lebensmittel auch das Wissen zu fairem Handel, Ökologie und Ressourcenverbrauch. «Die Kinder sollen sich die Frage stellen können, ob sie ein T-Shirt kaufen wollen, das fünf Franken kostet – im Wissen, dass sie in der Schweiz für diesen Preis nicht einmal den nötigen Stoff erhalten.»

Ausbildung

Ständiger Wandel

Im Jahr 1900 wurde die Freiburgische Hauswirtschaftsschule gegründet, 1904 erklärte der Kanton als einer der ersten deren Unterricht für junge Frauen obligatorisch. Seit Mitte der 1980er-Jahre ist der Unterricht auch für Knaben obligatorisch.

Bis 2002 wurden die Lehrkräfte am kantonalen Lehrerinnen- und Lehrerseminar ausgebildet, danach an der ­Pädagogischen Hochschule (PH) Freiburg. Auch das Studienfach Wirtschaft Arbeit Haushalt: «Wir haben 2002 mit fünf Studierenden begonnen», erinnert sich Esther Schwaller, die das zweisprachige Studienfach an der PH aufgebaut hat. Jetzt beginnen jährlich zwölf bis fünfzehn Männer und ­Frauen mit diesem Studium; nebst Wirtschaft Arbeit Haushalt belegen die angehenden Sekundarlehrer zwei weitere Fächer. Nun geht Esther Schwaller in Pension. Sie übergibt die Fachverantwortung für das zweisprachige Studienfach an Kathrin Balsiger, die bisher an der PH Bern tätig war.

Esther Schwaller hat nach der Schule die dreisprachige Handelsmatur absolviert und als Sekretärin gearbeitet, bevor sie eine zweite Ausbildung am Hauswirtschafts- und Handarbeitslehrerinnen-Seminar in Angriff nahm. Ab 1980 unterrichtete sie Hauswirtschaft und Handarbeiten an der Orien­tierungsschule Düdingen, drei Jahre später übernahm sie das Schulinspektorat Hauswirtschaft und Handarbeit für den deutschsprachigen Kantonsteil. «Damals führten wir in diesen Fächern den gemischten Unterricht ein.» Im Frühjahr 1991 kam ihr drittes Kind zur Welt, und Esther Schwaller gab die Tätigkeit als Schulinspektorin auf. Dafür begann sie, einen halben Tag in der Woche am Lehrerseminar zu unterrichten. «So bin ich hineingerutscht», sagt sie. Ab dem Jahr 2000 arbeitete sie an der Umstellung zum Studienfach an der Pädagogischen Hochschule. «Das war sehr spannend.» Zudem erarbeitete sie die zwei fran­zösischsprachigen Lehrmittel «Croqu’menus» und «Croqu’ maison». In den letzten Jahren hat sie die Inhalte des Fachs für die Umstellung auf den Lehrplan 21 überarbeitet (siehe Haupttext).

njb

 

 

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